Internationale Pressestimmen:"Was heißt Déjà-vu auf Deutsch?"

Lesezeit: 2 min

Brachte durch ihre Einwechslung nochmal Schwung, aber es half nichts: Sydney Lohmann (Foto: Jones/Beautiful Sports/Imago)

Die Welt reagiert mit Verwunderung auf das deutsche Aus und den nächsten Favoritensturz. Die englische Presse ist wie immer schadenfroh, in Australien vermutet man systematische Probleme im deutschen Fußball. Die Pressestimmen.

Australien

The Australian: "WM-Schocker: Das dritte Kraftpaket ist vorzeitig raus. Erst waren es Italien und Brasilien, jetzt ist Deutschland bei dieser Weltmeisterschaft der Überraschungen ausgeschieden."

The Sydney Morning Herald: "Der zweimalige Titelträger ist bei der Frauen-WM ausgeschieden und hat damit einen der größten Schocks in der Geschichte des Turniers erlebt. (...) Die Weltmeister von 2003 und 2007 haben sich das selbst zuzuschreiben."

The Daily Telegraph: "Das WM-Ausscheiden spiegelt die Schwierigkeiten der einst so starken Männer-Nationalmannschaft wider. Bei den letzten beiden Turnieren schied der viermalige Weltmeister bereits in der Gruppenphase aus, was ernsthafte Fragen zu systemischen Problemen im deutschen Fußball aufwirft."

SZ PlusMeinungDFB-Team bei der WM
:Equal Play - aber doch bitte nicht so

Die Männer, die U 21 - und jetzt auch noch die Frauen: Das Vorrunden-Aus des Nationalteams bei der WM steht auch symptomatisch für ein Land, das sich selbst für konkurrenzfähiger hält als es womöglich noch ist.

Kommentar von Claudio Catuogno

Frankreich

L'Equipe: "Ein Fiasko, das das Land betrübt. (...) Der berühmte Ausspruch des englischen Ex-Stürmers Gary Lineker: 'Fußball ist ein einfacher Sport: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball hinterher und am Ende gewinnt Deutschland', scheint mittlerweile veraltet zu sein."

Vereinigtes Königreich

The Sun: "AUF WIEDERSEHEN. Deutschland ist bei der Frauen-WM ausgeschieden und hat damit den bisher größten Schock des Turniers erlitten."

BBC: "Das ist ein Gefühl, an das Deutschland nicht gewöhnt ist. Es ist ein großer Rückschlag zwölf Monate nach der Niederlage gegen England im Finale der EURO 2022. (...) Das Ausscheiden in der Gruppenphase eines großen Turniers ist immer ein Schock - aber dass sowohl die Männer- als auch die Frauenmannschaft innerhalb von neun Monaten nicht weiterkommen, ist unvorstellbar."

Kolumbien

El Pais: "Die Deutschen scheiden durch die Hintertür aus. Es besteht kein Zweifel, dass die Konkurrenz bei dieser WM sehr groß ist. Die Kluft zwischen den Großen und Kleinen hat sich erheblich verringert. Alles ist möglich, aber die USA sind die Hauptanwärter auf den Titel."

Schweiz

Blick: "WM-Blamage - die Deutschen sind raus."

Neue Zürcher Zeitung: "Die deutsche Fußball-Krise ist perfekt."

Tagesanzeiger: "Der deutsche Fußball ist nur noch ein Scheinriese."

Spanien

Marca: "Ohne Worte. Eine große Enttäuschung. (...) Die deutsche Mannschaft begann mit einem 6:0-Sieg gegen Debütant Marokko und versetzte mit ihrer Spielstärke alle teilnehmenden Mannschaften in Angst und Schrecken. Niemand konnte ahnen, was als nächstes passieren würde. Deutschland, Brasilien und Kanada fahren nach Hause, ohne sich zu qualifizieren. Man hatte viel mehr von ihnen erwartet, aber weder Größe noch Titel gewinnen Spiele."

AS: "Desaster des zweimaligen Champions. Deutschland ist rausgeflogen! (...) Die großen Enttäuschungen der Gruppenphase waren der zweimalige Weltmeister Deutschland (...) und der Copa-America-Sieger Brasilien, der ebenfalls früher als erwartet ausschied."

Südkorea

Chosun Ilbo: "Obwohl sowohl Korea als auch Deutschland gleichzeitig in der Gruppenphase ausschieden, lächelte Korea. (...) Strahlend, als hätte es gewonnen, und Deutschland, das nie am Achtelfinale gezweifelt hatte, vergoss Tränen."

JoongAng Ilbo: "Was heißt Déjà-vu auf Deutsch?"

© SZ/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusDeutschlands Aus bei der WM
:Leere, Tränen - und ein harter Aufprall

Kaum einer konnte es sich vorstellen, und vielleicht wurde es deshalb Realität: Zum ersten Mal verabschiedet sich das DFB-Team der Frauen in der Vorrunde. Das abrupte Aus hat eine besondere Tragweite - über den Abend in Brisbane hinaus.

Von Anna Dreher

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: