Franken-Derby in der Bundesliga:DFB sperrt Feulner - und ermittelt gegen Sararer

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Nach dem Franken-Derby sperrt der DFB Nürnbergs Feulner, gegen Fürths Sararer wird nach einer Spuckattacke ermittelt. In der englischen Woche wollen Fans der Bundesliga-Klubs gegen das DFL-Sicherheitskonzept protestieren. Neues Millionenloch im Etat der Düsseldorfer EG.

in Kürze

Nachspiel für Fürths Sercan Sararer (2.v.l.)? Der DFB ermittelt. (Foto: dpa)

Bundesliga, Greuther Fürth: Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat gegen Bundesliga-Profi Sercan Sararer von der SpVgg Greuther Fürth ein Ermittlungsverfahren nach dessen angeblicher Spuckattacke eingeleitet. Der 23-Jährige soll im 255. fränkischen Derby am Samstag gegen den 1. FC Nürnberg (0:0) Club-Torwart Raphael Schäfer in der 38. Minute angespuckt zu haben. Schiedsrichter Felix Brych (München) erklärte auf Nachfrage, diesen Vorgang nicht gesehen zu haben, weshalb nun der Kontrollausschuss nachträglich ermitteln kann. Das Gremium forderte beide Spieler zu zeitnahen Stellungnahmen auf. Danach entscheidet der Kontrollausschuss über den Fortgang des Verfahrens. "Ohne etwas fordern zu wollen, muss in diesem Falle eine Ermittlung kommen", hatte Club-Trainer Dieter Hecking nach Ansicht der TV-Bilder auf der FCN-Homepage bereits gefordert und dabei an den Fall seines Spielers Javier Pinola erinnert: "Im Falle Javier Pinolas gegen Bastian Schweinsteiger wurden ebenfalls Ermittlungen eingeleitet und Pino hart bestraft." Sararer fehlt den Fürthern am Dienstag im Spiel bei Hannover 96 ohnehin. Der Offensivspieler hatte im Derby in der 61. Minute wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte gesehen.

Bundesliga, 1. FC Nürnberg: Fußball-Bundesligist 1. FC Nürnberg muss zwei Spiele lang auf Markus Feulner verzichten. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat den Mittelfeldspieler im Einzelrichterverfahren für sein hartes Einsteigens gegen Stephan Fürstner im Derby gegen Greuther Fürth bestraft. Feulner war am vergangenen Samstag in der 35. Minute von Schiedsrichter Felix Brych vom Platz gestellt worden. Der Klub hat dem Urteil zwischenzeitlich zugestimmt, das Urteil ist damit rechtskräftig.

Bundesliga, Fans: Mit einem zwölfminütigen Stimmungsboykott wollen die Fans in den Bundesliga-Stadien ab Dienstag gegen das von der Deutschen Fußball Liga (DFL) geplante Sicherheitskonzept "Sicheres Stadionerlebnis" protestieren. Die konzertierte Aktion unter dem Motto "Ohne Stimme - keine Stimmung" ist zunächst für die nächsten drei Spieltage in den drei Profiligen angekündigt. "Der Protest soll den Vereinen vor Augen führen, wie die Situation sein würde, wenn wir nicht da wären", sagte Philipp Markhardt, Sprecher der Fan-Initiative "12:12" dem Sport-Informations-Dienst: "Wir wollen zeigen: Die Leute sind gegen das Konzept. Ob wir aber tatsächlich Erfolg haben, wird sich am 12. Dezember zeigen." An diesem Tag will der Ligaverband mit seinen 36 Profiklubs bei seiner Mitgliederversammlung in Frankfurt/Main das umstrittene Positionspapier verabschieden. Die Fans sehen ihre Rechte beim Stadionbesuch eingeschränkt. Obwohl ein erster Maßnahmenkatalog von der DFL nach intensiven Gesprächen mit organisierten Fan-Gruppierungen und den Sicherheitsbeauftragten der Vereine überarbeitet wurde, hagelt es Kritik. Die DFL habe mit dem Konzept Grenzen überschritten. Viele Aktivisten sehen die deutsche Fankultur bedroht.

Bundesliga, Wolfsburg: Für VW-Chef Martin Winterkorn ist Interimstrainer Lorenz-Günther Köstner hauptverantwortlich für die Trendwende des VfL Wolfsburg in der Fußball-Bundesliga. "Die Entwicklung ist in hohem Maß ein Verdienst von Lorenz-Günther Köstner", sagte Winterkorn dem Fachmagazin kicker: "Wir sehen, dass wir spielerisch eine exzellente Mannschaft haben." Doch trotz der beeindruckenden Bilanz von zehn Punkten in fünf Spielen unter seiner Regie ist Köstners Zukunft beim VfL weiter ungewiss. Der neue Manager Klaus Allofs hatte zuletzt mehrfach betont, er wolle sich in der Trainerfrage Zeit lassen. "Aber eines kann ich sagen: Lorenz-Günther Köstner leistet sehr gute Arbeit", sagte Allofs. Köstner hatte das Team um Spielmacher Diego nach der Entlassung von Felix Magath am 25. Oktober zum zweiten Mal in seiner Karriere übernommen.

Eishockey, Düsseldorf: Dem achtmaligen deutschen Eishockeymeister Düsseldorfer EG fehlen rund 2,4 Millionen Euro für die Sicherung der Saison 2013/2014. Nach Vereinsangaben vom Montag sei die aktuelle Situation der DEG "erneut dramatisch". Hauptgrund hierfür seien fehlende mittelfristige Finanzierungszusagen. Für die laufende Saison waren Beträge in Höhe von 1,2 Millionen Euro lediglich einmalig zugesagt. "Entsprechend haben wir derzeit noch keine finanzielle Grundlage für die Erteilung einer Lizenz für die kommende Spielzeit", hieß es.

Handball, Füchse Berlin: Handball-Bundesligist Füchse Berlin muss vier Wochen auf Nationalspieler Sven-Sören Christophersen verzichten. Eine MRT-Untersuchung bei Mannschaftsarzt Dr. Jürgen Bentzin ergab am Montagmorgen einen Anriss des Außenbandes im Knie und einen leichten Meniskusschaden bei dem 27 Jahre alten Rückraumspieler. Für die Hauptstädter ist es nach dem Ausfall von Nationalmannschaftskollege Markus Richwien (Außenbandverletzung im linken oberen Sprunggelenk) bereits die zweite Hiobsbotschaft innerhalb weniger Tage.

Fußball in Spanien: Weltfußballer Lionel Messi hat den FC Barcelona am 13. Spieltag der Primera Division zum zwölften Saisonsieg geschossen. Der Argentinier eröffnete bei UD Levante den Torreigen nach der Pause mit einem Doppelpack (47./52.). Die übrigen Treffer zum 4:0 (0:0)-Sieg erzielten die spanischen Welt- und Europameister Iniesta (57.) und Cesc Fabregas (63.). Für Levante verschoss Jose Barkero einen Handelfmeter (87.). Mit seinen Saisontoren Nummer 18 und 19 rückte Messi bis auf drei Treffer an den Rekord von Gerd Müller heran, der 1972 in einem Jahr 85 Tore geschossen hatte. Bei Levante spielte Ex-Bundesligaspieler Christian Lell über 90 Minuten.

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Mit 25 Jahren erreicht Sebastian Vettel seinen dritten WM-Titel. Die Zeitungen feiern den Weltmeister, zollen aber auch Konkurrent Fernando Alonso Respekt und diskutieren: Ist Alonso besser als Vettel? Der Spanier übrigens denkt bereits an nächste Saison und kündigt große Taten an.

Tabellenführer Barcelona baute seinen Vorsprung auf Erzrivale Real Madrid, der am Samstagabend 0:1 (0:1) bei Real Betis Sevilla verloren hatte, auf elf Punkte aus. Zweiter ist Atletico Madrid, das gegen den FC Sevilla 4:0 (3:0) gewann. Torjäger Falcao per Foulelfmeter (22.), ein Eigentor von Emir Spahic (40.), Koke (44.) und Miranda (90.+1) sorgten für die Tore. Bei den Gästen erlebten nur acht Spieler den Schlusspfiff: Der ehemalige Schalker Ivan Rakitic flog mit Gelb-Rot vom Platz (83.). Zudem sahen Fazio wegen einer Notbremse (21.) und Antonio Luna nach einem groben Foulspiel (80.) Rote Karten.

Fußball in Italien: Der italienische Fußball-Rekordmeister Juventus Turin hat in der Serie A gepatzt und das Prestigeduell beim schwächelnden AC Mailand verloren. Im mit knapp 80.000 Zuschauern erstmals in dieser Spielzeit ausverkauften Giuseppe-Meazza-Stadion unterlag der Tabellenführer durch einen Treffer von Robinho (31./Foulelfmeter) mit 0:1 (0:1). Damit könnte die "Alte Dame" an der Spitze bereits am Montag Gesellschaft von einem anderen Erzrivalen bekommen. Inter Mailand hat dann die Möglichkeit, mit einem Sieg bis auf einen Punkt an Juventus heranzurücken. Bereits am Nachmittag hatte zuvor der AS Rom einen glanzlosen Pflichtsieg eingefahren und den Lokalrivalen Lazio um Nationalstürmer Miroslav Klose vorerst aus den Europa-League-Rängen verdrängt. Der dreimalige Meister AS gewann durch ein Tor von Mattia Destro (16.) bei Schlusslicht Delfino Pescara 1:0 (1:0) und steht nun auf Rang fünf. Das punktgleiche Lazio, bei dem Klose zuletzt aufgrund einer Knöchelverletzung augesetzt hatte, kann allerdings am Dienstag im Spiel gegen Udinese Calcio wieder vorbeiziehen.

Der AC Florenz kam bei Aufsteiger FC Turin nicht über ein 2:2 (0:1) hinaus, verbesserte sich dennoch vorerst auf den zweiten Platz hinter Juventus. Ohne Alexander Merkel holte der FC Genua einen wichtigen 1:0 (1:0)-Sieg bei Atalanta Bergamo und verließ die Abstiegsplätze. Das deutsche Talent saß 90 Minuten auf der Bank. Sampdoria Genua verschaffte sich gegen den FC Bologna mit einem 1:0 (0:0) Luft im Abstiegskampf, das Kellerduell zwischen Chievo Verona und dem AC Siena endete torlos.

Fußball in England: Der englische Fußball-Rekordmeister Manchester United hat dank einer Nullnummer des Lokalrivalen Manchester City die Tabellenführung in der Premier League zurückerobert. Die deutschen Nationalspieler Lukas Podolski und Per Mertesacker traten mit dem FC Arsenal dagegen am 13. Spieltag erneut auf der Stelle. United gewann gegen Schlusslicht Queens Park Rangers nach Rückstand noch 3:1 (0:0) und schob sich an den Citizens vorbei. Der Meister erreichte im Topspiel beim viertplatzierten FC Chelsea ein 0:0, liegt nun aber einen Punkt hinter United. Chelsea rutschte nach dem ersten Spiel unter dem neuen Teammanager Rafael Benitez auf Rang vier ab. Der Spanier hatte den Posten beim Champions-League-Sieger nach der Entlassung von Roberto di Matteo übernommen.

Arsenal kam bei Abstiegskandidat Aston Villa nur zu einem enttäuschenden 0:0 und verpasste damit den Sprung auf Platz fünf. Drei Tage nach seinem sehenswerten Volley-Tor in der Champions League zum 2:0-Endstand gegen den HSC Montpellier blieb Podolski weitgehend blass und wurde im 13. Ligaspiel zum 13. mal ausgewechselt (70.). West Bromwich Albion setzte derweil seinen Siegeszug fort. Beim AFC Sunderland gewann das Überraschungsteam 4:2 (2:0), feierte den vierten Sieg in Folge und setzte sich als Dritter in der Spitzengruppe fest.

© Süddeutsche.de/dpa/sid/dapd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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