Motorsport:Weltverband genehmigt Andretti-Antrag

Lesezeit: 1 min

Der Weltverband Fia um Präsident Mohammed bin Sulayem (rechts, hier 2022 in Miami) hat den Antrag von Michael Andretti genehmigt. (Foto: Jenna Fryer/AP)

Michael Andretti kann nun in die finale Bewerbungsphase eintreten, um mit der General-Motors-Tochter Cadillac als elftes Team in der Formel 1 zu starten. Die aktuellen Rennställe sehen das jedoch kritisch.

Der frühere Rennfahrer Michael Andretti hat eine wichtige Hürde genommen, um mit seinem US-Projekt als elftes Team ins Starterfeld der Formel 1 zu gelangen. Der Internationale Automobilverband genehmigte den Antrag nach einer "gründlichen Analyse", wie die Fia am Montag bekanntgab. Andretti kann nun in die finale Phase der Bewerbung eintreten. Drei weitere Kandidaten scheiterten mit ihren Vorhaben. "Andretti Formula Racing LLC war das einzige Unternehmen, das die festgelegten Auswahlkriterien in allen wesentlichen Belangen erfüllte", sagte Fia-Präsident Mohammed Ben Sulayem.

Andretti, 60, peilt den Einstieg in die Motorsport-Königsklasse mit der General-Motors-Tochter Cadillac an. Es wäre das zweite US-Team nach Haas. Und das bei aktuell drei Rennen in Amerika: Miami war in diesem Jahr schon Ausrichter, Austin und die Premiere in Las Vegas kommen noch. Der Weltverband will die Königsklasse des Motorsports, derzeit zehn Teams, 2025 oder später ausweiten. Die aktuell vertretenen Rennställe sehen die Aufnahme eines weiteren Teams aber kritisch. Streitpunkt ist unter anderem die Höhe der Eintrittsgebühr für einen neuen Rennstall, mit der die etablierten Teams dafür entschädigt werden, dass sie künftig einen geringeren Anteil an den Vermarktungseinnahmen erhalten würden. Im Grundlagenvertrag ist diese Schutzzahlung auf 200 Millionen Dollar festgelegt.

Laut der Vereinbarung zwischen dem Weltverband, den Formel-1-Besitzern und den Rennställen ist im Starterfeld Platz für bis zu zwölf Teams. Für den Einstieg braucht Andretti letztlich auch die Zustimmung vom Vermarkter, Formula One Management. "Wir nehmen die Ergebnisse und Aussagen der Fia in Bezug auf die erste und zweite Phase ihres Bewerbungsprozesses zur Kenntnis und werden nun unsere eigene Bewertung vornehmen, ob der verbleibende Antrag begründet ist", zitierte das Magazin auto, motor und sport die Reaktion des Formel-1-Managements auf die Fia-Entscheidung. "Das Interesse an der Formel 1 ist schon groß. Ich glaube nicht, dass die Ankunft neuer Teams das Interesse erhöhen würde", hatte Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali vor Wochen bereits gesagt.

© SZ/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Cadillac in der Formel 1
:John Wayne stürmt in den Saloon

Die amerikanische Rennsport-Größe Michael Andretti will zusammen mit General Motors das Team Cadillac an den Start bringen. Doch die Etablierten sind von dem Vorhaben wenig begeistert.

Von Philipp Schneider

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: