Finanzen:Fußball-EM wird für Berlin teurer: Großes Festival geplant

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Spielbälle liegen auf dem Rasen. (Foto: Swen Pförtner/dpa/Symbolbild)

Wie bei vielen Dingen in diesen Zeiten heißt es auch bei der Euro 2024 in Berlin: Sie wird teurer als zunächst geplant. Allerdings wollten die Sportsenatorin und die Kulturprojekte GmbH im Sportausschuss nicht nur schlechte Nachrichten verkünden.

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Berlin (dpa/bb) - Die Fußball-Europameisterschaft 2024 wird für Berlin etwa ein Drittel teurer als zunächst veranschlagt. Statt anfänglich von 61 Millionen Euro geht der Berliner Senat nunmehr von rund 82 Millionen Euro Kosten aus, wie Sportsenatorin Iris Spranger am Freitag im Sportausschuss des Abgeordnetenhauses mitteilte.

Unterm Strich sei der Gewinn für Berlin durch das Großereignis aber weit größer, sagte die SPD-Politikerin. In der Stadt würden 2,5 Millionen Gäste erwartet. Allein jedes der sechs EM-Spiele in Berlin werde eine Wertschöpfung von jeweils rund 52 Millionen Euro bringen. „Das ist ein riesen Mehrwert für die Stadt, das ist völlig klar.“

Spranger führte die Kostensteigerungen unter anderem auf anfängliche Planungen zurück, sie sich im Zuge der Ausschreibung von Aufträgen und angesichts vieler Auflagen der Uefa als nicht realistisch erwiesen hätten. Sie verwies auch auf starke Preissteigerungen in vielen Bereichen. Nach Einschätzung der Senatorin dürfte die nun veranschlagte Gesamtsumme ausreichend sein. Die Uefa sei mit dem Stand der Planungen in Berlin nun zufrieden.

Die Euro 2024 findet vom 14. Juni bis 14. Juli 2024 in Deutschland statt. Gespielt wird in zehn Städten, das Finale geht im Berliner Olympiastadion über die Bühne. Berlin hat als sogenannte Host City (Gastgeberstadt) unter anderem Kosten für die Sicherheit, für Umbauten am Olympiastadion, für das Rahmenprogramm, für die Lenkung der Besucherströme, für medizinische Versorgung und für etliche andere Punkte zu tragen. Entwickelt worden sei ein eigenes Nachhaltigkeitsprogramm, sagte Spranger.

Nach Angaben der landeseigenen Kulturprojekte Berlin GmbH soll die Euro 2024 auch abseits der sechs EM-Spiele im Olympiastadion ein „großes Festival“ werden. Das soll sich vor allem auf dem Platz der Republik am Reichstag und am nahe gelegenen Brandenburger Tor mit dem Pariser Platz und der Straße des 17. Juni abspielen, wie Geschäftsführer Moritz van Dülmen im Ausschuss erläuterte.

Demnach ist geplant, auf der großen Wiese vor dem Reichstag jedes der 51 EM-Spiele via Public Viewing zu übertragen. Dort wird es an allen EM-Tagen, auch den spielfreien, ein umfassendes Programm geben mit Veranstaltungen, gastronomischen Angeboten oder Kulturevents.

Auf der Straße des 17. Juni wiederum ist laut van Dülmen bei „um die zehn“ großen EM-Spielen, für die sich besonders viele Menschen interessieren könnten, eine größere Fanmeile mit Public Viewing geplant. Darunter sind auch die sechs Spiele, die in Berlin stattfinden - in der Erwartung, dass dazu viel mehr Fans der beteiligten Mannschaften anreisen, als ins Stadion passen.

Die Straße wird zwischen Brandenburger Tor und Yitzhak-Rabin-Straße während der EM in einen „temporären Park“ ohne Autoverkehr verwandelt, wie van Dülmen mitteilte. Dazu werde Kunstrasen verlegt. Geplant seien hier ebenfalls Veranstaltungen unterschiedlichster Art. Aus dem Brandenburger Tor selbst wird während der EM ein riesiges Fußballtor - vor allem, um tolle Bilder aus Berlin in die Welt zu senden. Am 12. Juni, also zwei Tage vor Beginn der Euro 2024, geht dort ein Konzert über die Bühne.

„Die Uefa Euro 2024 ist Herausforderung, aber vor allem eine große Chance“, sagte Senatorin Spranger. „Wir haben vielfach bewiesen in Berlin, dass wir Großveranstaltungen können. Und wir werden das auch im kommenden Jahr wieder tun.“

© dpa-infocom, dpa:231006-99-465433/4

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