Die Fußball-Frauen des VfL Wolfsburg haben ihren dritten Titel in der Champions League verpasst. Gegen den französischen Meister Olympique Lyon unterlag der DFB-Pokalsieger im Elfmeterschießen mit 3:4. Nach 120 Minuten hatte es 1:1 (1:1;0:1) gestanden.
Vor 15 117 Zuschauern im Stadio Città del Tricolore in Reggio Emilia erzielte die Japanerin Saki Kumagai das entscheide Tor für Lyon vom Elfmeterpunkt aus. Alexandra Popp ermöglichte kurz or Ende der regulären Spielzeit (88.) die Verlängerung für Wolfsburg, nachdem Lyon schon früh in Führung gegangen war.
Lyon machte mit seinem dritten Champions-League-Titel das Triple aus Pokal, Meisterschaft und Champions League perfekt und nahm zudem Revanche für die 0:1-Niederlage gegen Wolfsburg im Finale 2013. Das Wolfsburger Team von Trainer Ralf Kellermann verpasste hingegen seinen dritten Titel in der Champions League nach 2013 und 2014.
Wolfsburg fehlte die Durchschlagskraft nach vorne
Wolfsburg, Bundesliga-Zweiter und DFB-Pokalsieger, begann mutig und holte direkt eine Ecke heraus. Danach war das Team gegen das offensivstarke Lyon jedoch auf Defensive bedacht und versuchte kompakt zu stehen, Olympique übernahm das Kommando. Die Französinnen hatten durch zwei Schüsse von Eugenie Le Sommer (2./7.) die ersten Chancen. Wolfsburg fehlte die Durchschlagskraft nach vorne, klare Torchancen erspielte sich das Team nicht. Kurz darauf war es dann Lyons Top-Torjägerin Hegerberg, die die verdiente Führung besorgte: Nach schöner Vorarbeit der deutschen Nationalspielerin Pauline Bremer über die rechte Seite traf sie aus kurzer Distanz (12.). Es war bereits der 13. Treffer der Norwegerin in dieser Champions League-Saison.
Wolfsburg war um eine direkte Antwort bemüht, gegen Lyons kompakte Defensive war jedoch kaum ein Durchkommen, offensiv lief bei den Wolfsburgerinnen nur wenig zusammen. Lyon gelangen dagegen immer wieder gefährliche Vorstöße in Richtung Gegner. Die größte Chance hatte Eugenie Le Sommer, die mit ihrem Schuss aus kurzer Distanz freistehend an Wolfsburgs Keeperin Almuth Schult scheiterte (26.).
Die Norddeutschen schafften es nicht, ihr eigenes Offensivspiel aufzuziehen. Die größte Chance zum Ausgleich hatten die VfL-Frauen, als Lyon-Kapitänin Wendie Renard nach Ecke beinahe ins eigene Tor getroffen hätte (31.). Bei Wolfsburger Ballbesitz stand der französische Double-Sieger mit einer Fünferkette jedoch defensiv äußerst sicher und ließ nur wenig zu.
Nach der Pause spielte Lyon weiter nach vorne, kontrollierte die Partie und kaum zu zwei guten Chancen: Erst klärte Elise Bussaglia nach einem Kopfball von Renard auf der Linie (48.), dann war Lyons Mittelfeldspielerin Nécib war mit einem Weitschuss beinahe erfolgreich (64.). Beim Bundesliga-Zweiten lief nach vorne zu lange zu wenig zusammen. Erst am Ende kamen Bussaglia und Alexandra Popp zu Möglichkeiten. Schließlich wuchtete Popp den Ball nach Flanke von Wullaert per Kopf zum kaum noch möglichen gehaltenen Ausgleich ins Tor.
In der Verlängerung schien näher am Siegtreffer zu sein als Lyon. Im Elfmeterschießen zeigte beide Teams Nerven: Wolfsburg war schon 3:1 vorn, vergab den Vorsprung aber. Nach dem verlorenen Elfmeterschißen flossen bei den Fußball-Frauen des VfL Wolfsburg die Tränen, Lyons Equipe hüpfte währenddessen in einer Jubeltraube über das Spielfeld.