FC Bayern in der Einzelkritik:Die Nummer Eins ist wieder da

Manuel Neuer rettet den Punkt mit seinem linken Arm, Jérôme Boateng empfiehlt sich für ein längeres Comeback - und Thomas Müller zwinkert neuerdings als Ablenkungsmanöver: Die Bayern in der Einzelkritik.

Von Saskia Aleythe, Leipzig

Manuel Neuer

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(Foto: dpa)

Fing nach einer halben Stunde den Kullerball der Leipziger Nummer Elf ab und fragte sich, was eigentlich Timo Werner gerade macht. Musste sich nach 45 Minuten beim Elfmeter gegen Emil Forsberg strecken, ahnte die Ecke, bekam die Hände aber nicht mehr hoch genug. Wehrte nach einer Stunde einen Fernschuss von Sabitzer ab, und schaffte es dabei, dass der linke Arm und sein restlicher Körper getrennte Wege gingen (Foto). Zeigte vor den Augen von Joachim Löw, dass er auch im Verein wie eine Nummer Eins halten kann.

Benjamin Pavard

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(Foto: dpa)

Sammelte in der ersten Halbzeit alle Energie, um kurz nach dem Wiederanpfiff das 2:1 der Leipziger zu verhindern. Rutschte mit der Energie eines Kungfu-Kämpfers in einen Schuss von Halstenberg und kugelte sich danach so oft, als würde er mit jeder Umdrehung auf dem Rasen neue Energie sammeln. Flankte noch einmal gefährlich und hatte damit auch sein Interesse am Sieg unter Beweis gestellt.

Niklas Süle

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(Foto: REUTERS)

Dass Niklas Süle nach 40 Minuten in Halbschlaf versunken war, war so menschlich wie verständlich: Bis auf ein paar Alibipässe hatte der Abwehrchef bis dahin nichts beitragen müssen. Verursachte dann in völliger Trantütigkeit fast eine Ecke und spielte im Anschluss mit Joshua Kimmich Karten, der Ball rollte Marcel Sabitzer in den Schuss. Wollte dem Gastgeber auch mal was Gutes tun und hatte damit Erfolg: Ein paar Szenen und einen Elfmeter später stand es 1:1. Köpfte mit dem Schlusspfiff das 2:1 knapp am Pfosten vorbei.

Jérôme Boateng

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(Foto: REUTERS)

Musste sich im Call Room selber erst mal die Augen reiben: Da stand er tatsächlich in der Startelf des FC Bayern. David Alaba hatte sich beim Aufwärmen verletzt, jetzt machte sich bezahlt, dass Boateng trotz abgenommener Popularität im Verein sich über den Sommer fit gehalten hatte. Zeigte ein paar gute Pässe in die Spitze, spielte einmal aber auch direkt Emil Forsberg den Ball zu. War dafür zur Stelle, als Sabitzer Gschoss und klärte zur Ecke. Sah in der zweiten Halbzeit noch gelb. Empfahl sich für ein längeres Comeback.

Lucas Hernández

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(Foto: AP)

Hätte beinahe das Kunststück vollbracht, einen Elfmeter zu bekommen, indem er einfach nur dem heranspringenden Gegner im Strafraum den Ball an die Beine drosch. Verursachte dann einen Elfmeter, weil er im Strafraum mit Yussuf Poulsen kollidierte. Manuel Neuer sagte nach dem Spiel dazu: Kann man geben.

Thiago

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Hatte gar nicht mitbekommen, dass dieser Mann mit der Nummer Elf im Leipzig-Trikot tatsächlich Timo Werner war. So kam es, dass einer der wenigen Fehlpässe Thiagos verheerende Folgen hatte: Den Elfmeter zum Ausgleich für Leipzig. Ließ sonst im Kombinationsspiel mit Kimmich ein bisschen Tikitaka aufleben. Dann noch ein Pass in des Gegners Füße, worauf doch noch die Auswechslung folgte.

Joshua Kimmich

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Von Länderspielmüdigkeit war bei Kimmich keine Spur: Legte mal Gnabry einen Pass auf den Fuß, dann eine Flanke auf Lewandowskis Kopf. Fuhr in Zeiten allgemeiner Spätsommermüdigkeit Ende der ersten Halbzeit in den Schlummermodus, war danach aber wieder mit alter Präzision zur Stelle. Wo Kimmich hinpasste, wurde es gefährlich. In der Regel für Leipzig.

Kingsley Coman

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(Foto: dpa)

Würde vermutlich auch mit sich selbst Frisbee spielen, wenn sonst niemand da ist. Konnte jedenfalls ein paar Mal den Ball zwischen den Beinen kreisen lassen, ohne dass er vom Gegner gestört wurde. Hypnose? Coman lieferte das Schlagzeugsolo und alle schauten zu. Ließ einfach Ibrahima Konaté links liegen, als würde es sich dabei nicht um eine echte Abwehrkante handeln.

Thomas Müller

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Zwinkerte vor dem Spiel bei der Begrüßung nochmal jedem Leipziger zu, was ein fieses Ablenkmanöver war: Spielte nach drei Minuten schon den berüchtigten Dosenöffner-Pass aus dem Mittelfeld zum losstürmenden Lewandowski. Und man bekam wieder eine Ahnung, dass dieser Müller ein ganz formidabler Fußballer sein kann. Durfte sich darüber nach 63 Minuten auf der Bank abklatschen lassen.

Serge Gnabry

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Hatte schon mal die Winterfrisur mit nach Leipzig gebracht und wurde mit sommerlichen 19 Grad bestraft. Wurde immer wieder von den Mitspielern gesucht und gefunden, allerdings auch vom Gegner mit Aufmerksamkeit bedacht. Hatte angekündigt, den Leipzigern nach seinem Treffer im DFB-Trikot auch einen einzuschenken - löste dieses Versprechen nicht ein. Wurde nach 62 Minuten ausgewechselt.

Robert Lewandowski

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(Foto: dpa)

Spielt manchmal wie angeknipst: Nutzte gleich die erste Chance zur Führung beim Solosturm auf das Leipziger Tor. Köpfelte nach einer Viertelstunde aus feinster Kopfballposition mittig im Strafraum knapp am Tor vorbei. Stellte sich schon zum Elfmeterpunkt, als es gar keinen gab und lag schon vor Peter Gulacsi, als Coman noch flankte. Hatte später Pech, dass Konaté an ihm klebte.

Einwechslungen

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(Foto: dpa)

Alphonso Davies: Kam für Gnabry ins Spiel. Verzitterte eine Flanke von Lewandowski ins Toraus, erhielt noch einen Schlag ins Gesicht. Corentin Tolisso: Nahm mit seiner Einwechslung quasi direkt Anlauf zum vermeintlichen 2:1: Der erste Ballkontakt war gleich ein knackiger Schuss, den Gulacsi mit Mühe parierte. Philippe Coutinho: Durfte nach 88 Minuten für Thiago auf den Rasen, erlebte beinahe noch das 2:1 der Leipziger durch Werner und kurz darauf beinahe das 2:1 durch Süle.

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