RB Leipzig beim FC Bayern:Schlüsselmoment für Nagelsmann

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Gibt es in München was zu holen für Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann? (Foto: dpa)
  • Am Sonntagabend trifft der FC Bayern im Bundesliga-Topspiel auf RB Leipzig.
  • Für Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann ist es ein Schlüsselspiel: Er müsste mal wieder etwas gewinnen.
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Julian Nagelsmann, 32, hat in seiner Profitrainerlaufbahn als Gast beim FC Bayern bislang zweimal etwas gewonnen. Beim ersten Mal einen Punkt und viel Respekt: Im November 2016 spielte er mit der TSG Hoffenheim 1:1 gegen die Bayern von Carlo Ancelotti. Und beim zweiten Mal viel Aufmerksamkeit: Im April 2017 saß er in einem roten Mantel als Zuschauer auf der Tribüne bei einer Partie gegen Dortmund.

Wenn er am Sonntag erstmals als Trainer von RB Leipzig in München auftritt, dann ist es für ihn wohl so wichtig wie lange nicht mehr, dass er mal wieder etwas gewinnt.

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Weil Orkantief "Sabine" aufzieht, kann die sichere Abreise der Fans nicht gewährleistet werden. In England darf Manchester City ebenfalls nicht spielen.

"Wer am Ende ganz oben stehen will, muss auch in solchen Topspielen dominanter auftreten", hat Nagelsmann in der Winterpause über Duelle gegen Dortmund oder Bayern gesagt. Seitdem hat Leipzig nicht nur die Tabellenführung eingebüßt, sondern auch die herausragende Form der Hinrunde, in der das Team als natürlicher Herausforderer des deutschen Meisters betrachtet wurde. 0:2 in Frankfurt, 2:2 gegen Gladbach, 1:3 im Pokal in Frankfurt, so lauten die jüngsten Resultate.

Angreifer Marcel Sabitzer ist gerade nicht gut drauf

Es gibt derzeit eine Liste an Mängeln. Die Chancenauswertung sprach Nagelsmann unter der Woche nach der Niederlage im DFB-Pokal bei der Eintracht an. Angreifer Marcel Sabitzer, in der Hinrunde konstant stark, ist gerade nicht gut drauf. Ähnliches gilt für Verteidiger Dayot Upamecano. Der Spielaufbau misslang zuletzt ungewöhnlich oft.

Gegen Frankfurt führte zum wiederholten Mal ein Fehlpass direkt zu einem Gegentor. Und die durchwachsene Leistung mit eher glücklichem Punktgewinn gegen Gladbach - in einem dieser Topspiele, für die sich Nagelsmann ja eigentlich Dominanz wünscht - war durchaus auch ein wenig auf den Trainer zurückzuführen: Nagelsmann war zumindest in Teilen des Spiels vom Gladbacher Marco Rose ausgecoacht worden. "Es ist gut, auch so eine Phase mal durchzumachen und mit der Rolle umzugehen, dass man gejagt wird", sagte Nagelsmann nun. Das seien "Erfahrungen, die man sich nirgendwo kaufen kann. Die muss man einfach machen, erleben und seine Lehren daraus ziehen".

Ganz unter Wert verkaufen will er seine Leipziger nicht. "Wir haben die zweitmeisten Punkte aller Bundesligamannschaften", sagte Nagelsmann, "so ganz blind sind wir nicht." Nagelsmann versucht seinen Spielern zu erklären, dass sie bei den Bayern mehr gewinnen als verlieren können, "dass wir uns keine Löcher graben müssen, falls es nicht reicht, aber einen kleinen Hügel aufschütten können, auf den wir steigen, wenn es reicht".

Es gab schon mal eine kritische Phase in dieser Saison. "Schlüsselmomente" nennt Nagelsmann die Tage im Oktober nach einem 1:2 gegen Freiburg, als er die Taktik anpasste, bevor Leipzig eine beeindruckende Serie hinlegte. Vielleicht wird er im Sommer ja auch von Schlüsselmomenten im Februar sprechen.

© SZ vom 08.02.2020 / SZ, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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