FC Bayern in der Einzelkritik:Goretzka kommt in München an

Der Ex-Schalker glänzt mit einem Tor und einer Vorlage - ebenso wie der starke Thomas Müller. Und Robert Lewandowski trifft einfach immer weiter. Der FC Bayern in der Einzelkritik.

Von Sebastian Fischer, Stuttgart

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Manuel Neuer

FC Bayern: Manuel Neuer 2018 beim Spiel gegen den VfB Stuttgart

Quelle: REUTERS

Spielt jetzt wieder regelmäßig samstags Fußball, was nach der verletzungsgeprägten vergangenen Saison eine gute Nachricht ist für ihn und den deutschen Fußball. Schlechte Nachricht für ihn und den deutschen Fußball: Hat jetzt auch wieder öfters samstags wenig zu tun. Musste Bälle nicht parieren, sondern nur auflesen und weiterpassen. Letzteres bereitete ihm einmal Probleme, fast kam Mario Gomez an den Ball. Aber nur fast.

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Joshua Kimmich

Bundesliga - VfB Stuttgart v Bayern Munich

Quelle: REUTERS

Wenn in der kommenden Woche für die Nationalelf die Aufbauarbeit nach dem WM-Fiasko beginnt, soll Kimmich eine zentrale Rolle einnehmen und womöglich eines Tages tatsächlich auch auf einer Position in der Zentrale spielen. Für die Bayern kommt er vorerst weiterhin als Rechtsverteidiger zum Einsatz, doch sein Drang zur Spielgestaltung ist unübersehbar. War gegen Stuttgart ein kleiner Zehner rechts hinten, spielte beidfüßig Pässe in die Spitze und nach hinten - vor den Augen von Tribünengast Joachim Löw - auch noch fehlerlos.

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Jérôme Boateng

VfB Stuttgart v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

War Paris Saint-Germain zum Ende der Transferphase rund 40 Millionen Euro wert, aber das war dem FC Bayern offenbar zu wenig. Nun soll das ganze Der-Verein-will-mich-nicht-mehr-und-ich-würde-ja-auch-ganz-gerne-gehen-Theater aus der Vorbereitung vergessen sein. Niko Kovac wollte ihn ja ohnehin stets behalten. Boateng spielte zumindest gegen Stuttgart, als wäre alles wie immer: mit präzisen Diagonalbällen und furchteinflößenden, aber fairen Grätschen mit der Sohle voraus.

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Mats Hummels

VfB Stuttgart - Bayern München

Quelle: dpa

War vor einer Woche zum Auftakt etwas überraschend nur Ersatz, spielte diesmal von Beginn an. Würde das höchstwahrscheinlich eloquent begründet verneinen, aber: Spielt gerade nicht so souverän wie sonst, ist nicht der ewig anspielbare und niemals fehlpassende Hummels. Ein schlimmer Fehlpass in der ersten Halbzeit blieb jedoch folgenlos. Und später hatte er dann so wenig zu tun, dass er sich immerhin ewig anspielbar am Offensivspiel beteiligte.

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David Alaba

VfB Stuttgart v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Als einziger Spieler im Kader seit dieser Woche quasi unersetzlich. Denn sein Ersatz, Juan Bernat, ist zu Paris Saint-Germain gewechselt. Dabei spielte gerade Alaba in den vergangenen Monaten doch manchmal so, als würde ihm etwas Konkurrenz ganz gut tun. Nicht ganz so auffällig wie Kimmich auf der anderen Seite, dafür mit der Ruhe eines unersetzlichen Verteidigers - und einem Freistoß an den Innenpfosten.

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Thiago

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Quelle: AFP

Natürlich liefen sie vor dem Spiel auf allen Bildschirmen, die Stuttgarter Konter aus dem Mai, die den FC Bayern beim 1:4 am letzten Spieltag überfielen. Thiago ist auf diesen Bildern oft zu sehen, als Überfallener. In seinem einzigen Spiel als Sechser in der ganzen vergangenen Saison kassierte München so viele Tore wie nie. Schöne Nachricht für den rotationsfreudigen Kovac: Thiago kann die Position als defensivster Mittelfeldspieler auch mit Gewissenhaftigkeit ausfüllen, das hat er am Samstag gezeigt.

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Thomas Müller

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Quelle: Thomas Kienzle/AFP

Robert Lewandowski den Ball zu klauen, das erfordert großes Selbstbewusstsein. Der Stürmer beklagt sich ja bereits, wenn man ihm den Ball nicht ausreichend häufig zuspielt. Müller verfügt allerdings bekanntlich über ausreichendes Selbstbewusstsein. Er nahm Lewandowski den Ball vom Fuß, bereitete so das 1:0 vor. Leitete später auch das 2:0 ein und war schon einer der besten Münchner auf dem Platz, als er das 3:0 erzielte - auf Vorlage von Lewandowski.

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Leon Goretzka

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Quelle: AP

Begann in seinem ersten Pflichtspieleinsatz in der Startelf für den deutschen Meister mit angemessener Zurückhaltung. Schien sich wenig zuzutrauen, wenn der Ball in seine Nähe kam. War nicht so richtig im Spiel, wie man das im Fußball nennt. Dann erreichte ihn nach 37 Minuten ein Pass von Thomas Müller wie ein Angebot, das er nicht ablehnen konnte. Goretzka traf aus dem Stand zum 1:0. Und wo er schon mal drin war, im Spiel, da legte er später auch gleich noch das 2:0 auf.

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Arjen Robben

VfB Stuttgart v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Wie Hummels war Robben zum Saisonauftakt nur Ersatzspieler gewesen, doch der Konkurrenzkampf des Niederländers mit dem ihm vorgezogenen Kingsley Coman hat sich erst mal erledigt, wegen eines Syndesmosebandrisses im linken Sprunggelenk des Franzosen. Robben spielte nicht besonders auffällig. Aber er deutete an, warum er auch in seiner neunten Bundesligasaison unberechenbar für Verteidiger bleiben wird. Einmal flankte er mit dem Außenrist, anstatt nach innen zu ziehen. Für Fußball-Ästheten vielleicht die Szene des Spiels.

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Franck Ribéry

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Quelle: AFP

Auf der linken Seite auffälliger als Robben auf der rechten, aber das heißt ja nicht immer nur Gutes. Spielte den einen oder andere Fehlpass und saß immer mal wieder beleidigt auf dem Rasen, obwohl seine aggressiven Gegenspieler Donis und Maffeo ihn im Rahmen des Erlaubten vom Ball getrennt hatten. Verließ den Platz ohne eine so richtig zu Ende gespielte Offensivaktion.

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Robert Lewandowski

Bundesliga - VfB Stuttgart v Bayern Munich

Quelle: REUTERS

Wird sich weiter beklagen dürfen, wenn ihm niemand den Ball zuspielt oder ihm gar den Ball wegnimmt, solange er selbst den Ball so trifft wie nach 62 Minuten. Müller und Goretzka hatten ihn freigespielt, er schoss mit links durch die Beine von Gegenspieler Baumgartl und unhaltbar in die Ecke. Zum Jubeln schüttelte er seine Hand, als würde er sagen wollen: Ganz schön heiß, wie ich drauf bin. Dann legte er Müller das 3:0 per Hackentrick auf.

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Einwechselspieler

FC Bayern: Serge Gnabry bei seiner Präsentation mit Niko Kovac und Hasan Salihamidzic

Quelle: Christof Stache/AFP

Serge Gnabry: Der Zugang aus Hoffenheim mit dem inoffiziellen Titel "Gewinner der Vorbereitung" kam zu seinem ersten Einsatz für die Bayern. Wurde rund zehn Minuten vor Abpfiff für Ribéry eingewechselt, gemeinsam mit dem noch nicht ganz fitten James Rodriguez, der Robben ersetzte. Ähnlich wie der kurz darauf für Müller eingewechselte Corentin Tolisso mussten sie nicht mehr viel tun.

© SZ.de/tbr
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