FC Bayern:Es läuft, es läuft

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Die Saison hat noch nicht begonnen, da läuft schon wieder alles gut für den FC Bayern, und natürlich ist es keine gute Nachricht für die Konkurrenz, dass vor allem der FC Bayern das so sieht.

Michael Neudecker

Deutschland ist bei der Weltmeisterschaft Dritter geworden, das ist nicht schlecht, aber Dritter ist kein Titel, weshalb man sagen kann, dass die Nationalmannschaft im Vergleich zum FCBayern etwas blass aussah, mal wieder. Der FCBayern nämlich (nicht die Nationalmannschaft!) "stellte in Thomas Müller nicht nur den Torschützenkönig bei der Weltmeisterschaft", nein, "der deutsche Rekordmeister war auch insgesamt der torgefährlichste Klub in Südafrika. Insgesamt zwölf WM-Treffer gingen auf das Konto von Bayern-Profis, kein anderer Klub traf öfter".

Beim Trainingsauftakt fehlten noch die WM-Spieler, sie werden erst im Laufe der nächsten Wochen zum Kader stoßen. (Foto: ag.ddp)

So meldete es die Homepage des FC Bayern kürzlich, etwas süffisant daherkommend verknüpft mit dem Hinweis, dass Inter Mailand, Gegner im Champions-League-Finale, "als zweitbester Klub" auf neun Tore kam, beim Lesen zu betonen wäre wohl: zweitbester. Die Saison hat noch nicht begonnen, da läuft schon wieder alles gut für den FC Bayern, und natürlich ist es keine gute Nachricht für die Konkurrenz, dass vor allem der FC Bayern das so sieht.

Karl-Heinz Rummenigge erscheint also gut gelaunt in diesen Tagen, zumal auch ein Erfolg bei Gericht zu verkünden ist. Wenn Rummenigge gut gelaunt ist, dann erzählt er von früher; am Mittwoch, bei einem Werbetermin in einem Fitnessstudio, war zu erfahren, wie der Vorstandsvorsitzende seine Oberschenkelmuskulatur während seiner aktiven Zeit einschätzt. 300 Kilo habe er an so einer Maschine mit den Beinen gestemmt, sein Fitnesszustand heute sei "besser als der von Uli Hoeneß" (Gelächter), und was den Start betreffe: Er hoffe nicht, dass es der Mannschaft ergehe wie ihm bei seiner Bundesliga-Premiere 1974, "da haben wir 0:6 verloren". Er sei zuversichtlich, "dass wir uns gegen Wolfsburg erfolgreich präsentieren". Der Trainer werde das schon hinkriegen.

Der Trainer, Louis van Gaal, pfeift diesen Donnerstag mit seinem Hauptarbeitsgerät zur zweiten Vorbereitungsphase, deren Höhepunkt das Trainingslager am Gardasee nächste Woche ist. Der anwesende Kader aber ist nur partiell derselbe, der gegen Wolfsburg auflaufen wird: Die WM-Spieler sind im Urlaub, zehn an der Zahl, als erstes kehren der Franzose Ribéry und der Argentinier Demichelis zurück, Ende Juli. Die anderen, Deutsche wie Holländer, haben aufgrund ihres WM-Erfolgs bis 2. August frei.

Ob sie dann ein neues Gesicht begrüßen dürfen, steht noch nicht fest: Rummenigge bestätigte aber das Interesse am holländischen Rechtsverteidiger Gregory van der Wiel, dessen Verpflichtung bedeuten würde, dass Philipp Lahm auf die linke Seite zurückkehren müsste. Lahm soll intern immerhin bereits seine Bereitschaft dazu signalisiert haben. Es gebe "noch keine finale Entscheidung", sagte Rummenigge; wann die falle? "Das weiß man in dem Geschäft nie", sagte Rummenigge, "manchmal muss man die Dinge in aller Ruhe bestreiten, damit sie nicht zu teuer werden."

© SZ vom 15.07.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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