FC Bayern: Einzelkritik
Jörg Butt

Ein Franzose, der plötzlich auf stur schaltet. Ein Kapitän, der sich mit krachenden Fouls zurückmeldet. Und eine Mannschaft, die erst tolle Chancen vergibt, in der zweiten Halbzeit dann kollektiv abtaucht. Die Einzelkritik mit Vote. Nicht nur mit den Händen, sondern auch mit dem Fuß muss ein Torwart den Ball perfekt behandeln können. So lautet zumindest das Anforderungsprofil des Louis van Gaal an einen Keeper. Als wollten die Bayern ihrem Trainer zeigen, dass Butt diesem Anspruch gerecht wird, bezogen sie ihn auffällig oft in ihr Spiel ein. Der Torwart meisterte sämtliche Situationen souverän und hielt sich - angenehmer Nebeneffekt - auf diese Weise schön warm. Nach dem Wechsel demonstrierte er sein Können mit den Händen, parierte ausgezeichnet gegen Rakitic (48.). Bei den Gegentoren machtlos.
FC Bayern: Einzelkritik
Philipp Lahm

Souverän wie lange nicht mehr. Kaum ein Fehlpass, in der Defensive sowohl gegen den dribbelstarken Jurado als auch gegen den schwungvollen Schmitz sehr sicher. Nutzte jede sich bietende Gelegenheit, um anzugreifen und Müller auf dem Flügel zu unterstützen. Eine erwärmende Vorstellung, denn so spielt ein moderner Rechtsverteidiger. Am glücklichen Treffer von Gegenspieler Jurado schuldlos.
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Anatolij Timoschtschuk

War anders als zuletzt im Heimspiel gegen Frankfurt, als er zwei Treffer erzielte, diesmal vor allem als Toreverhinderer gefragt. Auch in dieser Rolle lange überzeugend, weil er als Innenverteidiger gutes Antizipationsvermögen. Beim 0:2 durch Höwedes stand aber auch er einmal nicht richtig. Der erste Fehler des Ukrainers seit gefühlt zwei Monaten.
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Breno

Zunächst sowohl am Boden als auch in der Luft sicher. Dann aber mit einer Aktion, die die Bayern-Fans frösteln ließ, als er an der Strafraumkante unnötigerweise einen Zweikampf gegen Raúl verlor und damit das 0:1 verschuldete. Ausbaufähig bleibt zudem seine Spieleröffnung.
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Diego Contento

Unauffällig, weil in der Offensive ohne Akzente. So blieb Ribéry auf dem Flügel meistens auf sich allein gestellt. Den Schwerpunkt auf die Defensive zu setzen, ist für einen Linksverteidiger, der zuletzt nur wenig Spielanteile erhalten hat, sicher kein Verbrechen. Doch nach dem Rückstand hätte es ruhig ein wenig mehr sein dürfen. Insgesamt zu unterkühlt.
FC Bayern: Einzelkritik
Mark van Bommel

Der Kapitän war nach überstandener Verletzung sofort wieder Chef auf dem Platz. Sorgte mit krachenden Fouls gegen Rakitic und Jurado für erhitzte Gemüter, ermöglichte im ersten Durchgang die Überlegenheit seiner Mannschaft im Mittelfeld, indem er für die Innenverteidiger fast immer anspielbar war und die Bälle gekonnt weiterleitete. Nach dem Rückstand jedoch wich all seine Dominanz, nun war van Bommel müde. Ging in der 73. für Pranjic.
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Toni Kroos

Neben van Bommel als Sechser aufgeboten und viel aggressiver in den Zweikämpfen als zuletzt. Vergab in der ersten Halbzeit eine große Chance zum 1:0, als er den Ball nicht an Neuer vorbeibekam. Anschließend kaum noch sehenswerte Aktionen.
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Bastian Schweinsteiger

Erneut weit vorn eingesetzt und dabei zunächst präsent und torgefährlich. Hatte vor der Pause drei gute Gelegenheiten, die Bayern in Führung zu schießen, scheiterte aber entweder an der Latte oder an Neuer. Eiskalt war das nicht. So präsent er vor der Pause war, so tief tauchte er anschließend ab. Machte in der 84. Platz für Van Buyten.
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Thomas Müller

Beweglich, trickreich, mit viel Übersicht: Es schien zunächst, als hätte Müller seine ausgezeichnete WM-Form vom Sommer fast wieder erreicht. Obwohl er den rechten Flügel kaum einmal verließ, war er für die Schalker Defensive kaum auszurechnen. Im ersten Durchgang an fast jeder Torchance der Bayern beteiligt, später wie alle Bayern von den Gegentoren geschockt und entsprechend wirkungslos.
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Franck Ribéry

Immer wieder blieb der Franzose mit seinen Dribblings hängen. Doch statt es mal mit einem frühzeitigen Abspiel zu versuchen, schaltete er auf stur - und dribbelte einfach weiter drauflos. Weil er das ohne Erfolg tat, muss man ihm eine insgesamt eher frostige Leistung bescheinigen. Ribéry sucht seine Form.
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Mario Gomez

Nachdem er in jedem der vergangenen sieben Pflichtspiele der Bayern getroffen hatte, blieb der einzige Stürmer diesmal wirkungslos. Vergab in der ersten Hälfte eine gute Chance, ließ auch nach dem Wechsel eine gute Gelegenheit ungenutzt. Ohne den dringend benötigten Anschlusstreffer konnten die Bayern nicht mehr auftauen.
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Danijel Pranjic

Kam in der 73. und übernahm van Bommels Position vor der Abwehr, blieb wirkungslos.
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Daniel Van Buyten

Kam in der 73. und übernahm van Bommels Position vor der Abwehr, machte immerhin diesmal keinen schwerwiegenden Fehler.