FC Bayern: Einzelkritik:Loch Ness und die Blaskapelle

Butt schläft beinahe ein, Sosa taucht aus der Versenkung auf, und Ribéry hat einen Grund, an Real Madrid zu denken.

Johannes Aumüller, Fröttmaning

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Jörg Butt: Am letzten Wiesn-Wochenende ist es eine gute Tradition, dass vor dem Bayern-Heimspiel ein paar Blaskapellen über den Rasen ziehen. Zum Glück für Butt kamen diese Blaskapellen auch bei ihm vorbei, als er sich für die Partie gegen Köln aufwärmte. So hatte er wenigstens einmal an diesem Nachmittag ein wenig Aufregung um sich herum, die Kölner Offensivspieler konnten damit jedenfalls nicht dienen. Gott sei Dank schoss Petit in der 60. Minute aus 60 Metern aufs Tor, ansonsten wäre Butt wohl eingeschlafen.Foto: Getty

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Philipp Lahm: Wer bei einem Abwehrspieler ein paar Worte über die gezeigte Defensivarbeit erwartet, muss an dieser Stelle leider enttäuscht werden. Defensivarbeit fand nicht statt, was aber kein Vorwurf an Lahm, sondern nur ein Vorwurf an die Kölner Offensive sein kann. Was aber ein Vorwurf an Lahm sein kann: Wer als Außenverteidiger hinten so wenig beschäftigt ist, muss im Spiel nach vorne für mehr Aktionen sorgen und präzisere Flanken schlagen.Foto: Getty

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Daniel van Buyten: Wer bei einem Abwehrspieler ein paar Worte über die gezeigte Defensivarbeit erwartet, muss an dieser Stelle leider enttäuscht werden. Defensivarbeit fand nicht statt, was aber kein Vorwurf an van Buyten, sondern nur ein Vorwurf an die Kölner Offensive sein kann. Was aber ein Vorwurf an van Buyten sein kann: Anders als gegen Oberhausen oder Haifa kam der Belgier seinen verzweifelt agierenden Offensivkollegen nicht mit einem Tor zur Hilfe.Foto: Getty

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Holger Badstuber: Wer bei einem Abwehrspieler ein paar Worte ... siehe oben. War einer der wenigen, die sich mit der insgesamt pomadigen und langsamen Spielweise der Mannschaft nicht abfinden wollte und schrie deshalb einige Mal quer über den Platz. Machte deshalb in Sachen Gestik Schweinsteiger im van-Bommel-Nachfolge-Wettbewerb Konkurrenz (siehe Schweinsteiger). Wollte auch mal ein torschießender Innenverteidiger sein, kam aber nur zu einem Kopfballversuch (27.).Foto: Reuters

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Edson Braafheid: Hat sich bei seinem gelungenen Auftritt gegen Juventus innerhalb der Bayern-Mannschaft richtig viel Respekt erarbeitet. Durfte viele Ecken schießen, Freistöße aus gefährlichen Situationen ausführen und bekam, als höchste Dokumentation des erarbeiteten Respekts, tatsächlich mehrfach von Ribéry einen Ball zugespielt, was der bis jetzt nur in Notsituationen gemacht hatte. Erinnerte später manchmal an den unsicheren Vor-Juventus-Braafheid, zeigte insgesamt aber wieder eine solide Leistung.Foto: dpa

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Andreas Ottl: Hatte nach dem Champions-League-Spiel gegen Juventus ein großes Kompliment bekommen. Er sei einer der besten Spieler gewesen, habe das starke Juve-Mittelfeld um Diego & Co. weggespielt, lobte Trainer van Gaal. Ottl war ob dieses selten in seiner Karriere gehörten Lobes wohl so perplex, dass er alles dafür tat, nicht noch einmal von van Gaal so gelobt werden zu können. Hielt sich merklich zurück, spielte immer nur Sicherheitsbälle und hatte zu seinem Pech auch keinen Diego gegen sich, den er hätte wegspielen können.Foto: Getty

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Bastian Schweinsteiger: Hatte nach dem Champions-League-Spiel gegen Juventus ebenfalls ein großes Kompliment bekommen. Auch er sei einer der besten Spieler gewesen, auch er habe das starke Juve-Mittelfeld um Diego & Co. weggespielt, lobte Trainer van Gaal. Schweinsteiger war ob dieses selten in seiner Karriere gehörten Lobes wohl so motiviert, dass er zunächst alles dafür tat, von van Gaal noch einmal so gelobt zu werden. Schwang sich manchmal mit seiner Gestik zum Anwärter auf die van-Bommel-Nachfolge auf und grätschte einige Male gut die Bälle ab, schoss Freistöße aus viel zu großer Entfernung direkt aufs Tor und scheiterte mit zwei Kopfbällen nur knapp - beide gingen an die Latte. War vor der Pause einer der besseren Bayern, ließ in der zweiten Hälfte enorm nach.Foto: ddp

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José Ernesto Sosa: Gomez? Auf der Bank. Olic? Siehe Gomez. Timoschtschuk? Siehe Olic. Stattdessen spielte von Beginn an mal wieder der Argentinier Sosa, der sich ein wenig wie die Münchner Variante des Ungeheuers von Loch Ness fühlen muss. Taucht alle paar Partien mal wieder in der Startelf auf, um dann wieder für längere Zeit zwischen Ersatzbank und Tribüne zu verschwinden. Spielte gegen Köln so, dass die nächste Abtauchphase wohl ganz besonders lang dauert.Foto: ddp

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Thomas Müller: Hatte zwei, drei Momente, in denen er an den frech aufspielenden Thomas Müller erinnerte, der in dieser Saison schon so viele Beobachter begeisterte. Brachte Kölns Torwart Mondragon in Bedrängnis, als er einen Ball fast von der Torauslinie aufs Tor zog. Verhedderte sich ansonsten oft und ließ sich in Sachen unpräzise Flanken von seinem Hintermann Lahm anstecken.Foto: ddp

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Miroslav Klose: Bekam von van Gaal die Möglichkeit, sich gegen einen oft unsicher agierenden Gegner für das wichtige Länderspiel gegen Russland am nächsten Samstag warmzuschießen. Dachte aber nicht ansatzweise daran, diese Möglichkeit zu nutzen. Antizipierte bei einigen Flanken nicht, hatte nur eine Mini-Torchance und eine Torschussvorlage und seine stärkste Szene bezeichnenderweise, als er mit einem langen Sprint eine Lücke im Mittelfeld schloss - und muss sich nun in den Trainingstagen der Nationalmannschaft fürs Russland-Spiel warmschießen.Foto: dpa

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Franck Ribéry: Spielte entgegen vieler Erwartungen doch von Beginn an. Hatte vielleicht mitbekommen, dass sein Gegenspieler Christopher Schorch in der vergangenen Saison bei Real Madrid unter Vertrag stand, was ihn natürlich besonders motivierte und in der Anfangsphase zu einigen feinen Szenen inspirierte. Erinnerte sich aber nach den ersten zwei, drei Aktionen gegen Schorch daran, dass der lediglich in Real Madrids B-Elf zum Einsatz kam, weshalb die Motivation etwas sank und auch die Inspiration etwas nachließ.Foto: AP

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Mario Gomez: Kam in der 46. Minute für Sosa und bekam somit auch die Möglichkeit, sich gegen einen oft unsicher agierenden Gegner für das wichtige Länderspiel gegen Russland am nächsten Samstag warmzuschießen. Dachte aber noch weniger als Klose daran, diese Möglichkeit zu nutzen. Antizipierte bei einigen Flanken nicht, hatte nicht mal eine Mini-Torchance und noch nicht einmal eine Torschussvorlage - und muss sich nun in den Trainingstagen der Nationalmannschaft fürs Russland-Spiel warmschießen. Die armen deutschen Ersatz-Torhüter.Danijel Pranjic. Kam in der 46. Minute für Ribéry und durfte nach seinen Auftritten als Linksverteidiger und halblinkes Glied einer Raute bereits die dritte Position in dieser Saison einnehmen: die Rolle im linken offensiven Mittelfeld. Spielte dort genau so wie auf den bisherigen Position, nämlich schwach und unintegriert - und sollte sich mit Sosa auf eine längere Abtauchphase einstellen, falls sein Mentor van Gaal nicht überraschend eine neue Position für ihn findet.Ivica Olic: Kam nach rund 70 Minuten. Wäre eigentlich vom Spielertyp her geeignet gewesen, ein bisschen Schwung in den lahmen Angriff zu bringen. Machte das aber nicht, sondern passte sich von der Spielgeschwindigkeit her lieber seinen Mitspielern an.Foto: Getty

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