FC Bayern: Einzelkritik
Jörg Butt
Bastian Schweinsteiger trifft per Hacke, aber nicht per Elfmeter. Jörg Butt wird im Tiefschlaf überrascht, Thomas Müller verausgabt sich mit Vorwürfen an seine Kollegen. Die Einzelkritik. Bobadillas Schuss, den Bayerns Keeper in der zweiten Minute locker fangen konnte, schien wie ein ideales Aufwärmprogramm. Doch auf Betriebstemperatur war Butt anfangs mitnichten. Bei Patrick Herrmanns verunglückter Flanke in der fünften Minute stand der Torhüter zu weit vor seinem Kasten, der Treffer zum 0:1 ist deshalb ihm anzukreiden. Klärte später unnötig per Fuß, als er die Hände hätte benutzen sollen. War bei den Gegentreffern zum 2:2 (56.) und 2:3 (60.) machtlos, doch am unglücklichen Gesamteindruck vermochte das nichts zu ändern.
FC Bayern: Einzelkritik
Philipp Lahm
Startete etwas fahrig mit zwei einfachen Fehlpässen in die Begegnung, steigerte sich dann aber. Der Rechtsverteidiger trug in der ersten Halbzeit mit seinen Flügelläufen, bei denen er sich mit dem vor ihm spielenden Hamit Altintop fröhlich abwechselte, erheblich zur Konfusion in der Gladbacher Abwehr bei. Spielte nach dem zwischenzeitlichen 2:3-Rückstand diszipliniert weiter, verwandelte eiskalt die große Chance zum 3:3 (84.), als er plötzlich allein vor Heimeroth stand.
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Martin Demichelis
Beim Gegentor zum 2:2 (56.) kam der Innenverteidiger gegen Marco Reus zu spät. Fiel weniger als Stabilisator, denn bisweilen als Taktgeber auf, weil er eindeutige Signale an seine Mitspieler sandte. Zu Beginn fuchtelte er aufgeregt mit den Armen in der Luft herum, um den Kollegen zu bedeuten, wie sie sich zu bewegen hätten, um anspielbar zu sein. Vielleicht wollte er sie aber auch wecken. Als das 1:1 (11.) durch Gomez dann geschafft war, trat er auf den Ball und - tat erst mal nichts. Einmal durchschnaufen und dann angreifen, sollte das wohl heißen. In der Folge weniger gestenreich, was wohl damit zu tun hatte, dass Demichelis verteidigen musste.
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Daniel van Buyten
Im ersten Durchgang wenig gefordert, weil die Gladbacher kaum präzise aufbauten und nur selten Anspiele zu den Stürmern durchdrangen. Umso stärker geriet der Innenverteidiger in der zweiten Halbzeit beim Gladbacher Sturmlauf unter Druck. War vor dem Gegentor zum 2:3 (60.) einen Moment lang nicht wach und ermöglichte es de Camargo damit, in den Strafraum einzudringen und den Ball ins Tor zu schießen. Souverän ist anders.
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Danijel Pranjic
Beim 0:1 versäumte es der Linksverteidiger, die Gladbacher Ballzirkulation auf seiner Seite zu unterbinden. In der Folge aber deutete der Kroate selbst sein Offensivpotenzial an, schaltete sich mehrfach nach vorn ein und legte perfekt für Schweinsteigers Hackentreffer zur 2:1-Führung (40.) auf. Machte auch nach der Pause bis zu seiner Auswechslung für David Alaba (70.) in der Offensive mit, blieb dabei aber wirkungslos.
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Anatoli Timoschtschuk
In seinen Bewegungen wirkt der Ukrainer bekanntlich bisweilen ein wenig ungelenk. In Gladbach wies er aber zunächst eindrucksvoll nach, dass er mehr beherrscht als den defensiven Zweikampf, gutes Stellungsspiel und Sicherheitspässe. Gleich zweimal setzte er Altintop im ersten Durchgang mit perfekt getimten Steilpässen in Szene, einer ermöglichte beim Stand von 2:1 für die Bayern den Strafstoß, den Schweinsteiger verschoss (43.). Im zweiten Abschnitt seltener auffällig, vor dem 3:3 (84.) durch Lahm mit etwas Glück, dass sein Glück zum Rechtsverteidiger durchkam.
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Andreas Ottl
Gewohnt emsig und laufstark vor der eigenen Abwehr unterwegs. Stellte Räume zu, gewann Zweikämpfe und hielt den Ball. Doch offensive Akzente wie sein Nebenmann Timoschtschuk vermochte er nicht zu setzen. Nach dem Gladbacher 3:2 (60.) wird sich mancher Bayern-Fan die Körpersprache und Präsenz eines Mark van Bommel herbeigewünscht haben. Doch der ist verletzt, und Ottl konnte ihn nicht gleichwertig ersetzen. Wurde in der 70. Minute gegen Thomas Müller ausgewechselt.
FC Bayern: Einzelkritik
Hamit Altintop
Gegen Sebastian Schachten hatte er meistens ausreichend Platz und Zeit, um sinnvoll zu passen oder zu flanken. Einmal aber kam er dazu gar nicht mehr, weil sich Gladbachs bemitleidenswert überforderter Linksverteidiger in seiner Not nur noch mit einem Foul zu helfen wusste. Doch Schweinsteiger verschoss den Strafstoß (43.). Altintop schien es mit Schachten etwas langweilig zu sein, er suchte deshalb gelegentlich eine neue Herausforderung und tauschte mit Toni Kroos die Seite. Nachdem Schachten zur Pause ausgewechselt worden war, kam Altintop gegen Filip Daems nicht mehr zum Zug.
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Bastian Schweinsteiger
Nahm wie schon in Cluj die zentrale Position hinter der einzigen Spitze Gomez ein. Diesmal aber wollte er nicht nur als Vorbereiter glänzen. Näherte sich dem Gladbacher Tor mit Kopfbällen an das Außennetz und gegen die Latte, erzielte dann das Tor zum 2:1 (40.) wie einst der Algerier Rabah Madjer gegen die Bayern: aus vollem Lauf mit der Hacke. Hätte nur drei Minuten später per Elfmeter erhöhen können, schien sich zu diesem Zeitpunkt aber wohl schon wieder vom Gladbacher Tor zu entfernen: Schweinsteiger traf nur den Pfosten und verpasste damit die große Chance, den Sack schon ein Stückchen zuzumachen. Tat dies aber nicht.
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Toni Kroos
Hatte den Ball vor dem Gegentreffer zum 0:1 schon sicher, leistete sich dann einen leichten Abspielfehler. Stand später noch einmal im Mittelpunkt, als er nach der vergebenen Chance von Gomez den von Heimeroth abgeprallten Ball aufnahm und auf die Latte setzte (37.). Ansonsten meistens unauffällig, wirkte häufig eher unbeteiligt.
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Mario Gomez
Setzte seinen Aufstieg vom Reservistenkönig zum Stürmer mit Torgarantie weiter fort. Stand intuitiv richtig, als er Toni Kroos' Freistoß per Kopf aus Kurzdistanz zum 1:1 eindrückte (11.). Spielte viel besser mit als in der Vergangenheit, wirkte einmal bei einem Doppelpass mit Ottl sogar regelrecht leichtfüßig. Auch wenn er in der 37. eine gute Gelegenheit vergab, als er Gladbachs Keeper Heimeroth aus acht Metern anschoss: Gomez zählte zu den besseren Bayern.
FC Bayern: Einzelkritik
Thomas Müller
Kam in der 70. Minute für Ottl und brachte neuen Schwung. Legte in der Nachspielzeit perfekt per Kopf für Kroos auf, doch der traf den Ball nicht richtig. Verausgabte sich anschließend bei den Vorwürfen an seinen Kollegen.
FC Bayern: Einzelkritik
David Alaba
Kam in der 81. Minute für Pranjic. Lief neun Minuten lang mit.