Basketball:Nur bei den Wölfen bissig

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Topscorer bei der Arbeit: Carsen Edwards steuerte 14 Punkte bei. (Foto: Voelker/Fotostand/Imago)

Bayern München hat nach zwei bitteren Euroleague-Niederlagen immerhin in Rostock Erfolg. Im Bundesliga-Duell schlagen sie die Seawolves auch ohne Serge Ibaka und Kapitän Vladimir Lucic 85:91. Ausschlaggebend sind ihre Dreier - und Aufbauspieler Carsen Edwards.

Von Sebastian Winter

Das ganz große Unglück haben Münchens Basketballer am Ende einer wenig ertragreichen Woche dann doch verhindern können. Bei den Seawolves aus Rostock gewann der FC Bayern sein Bundesligaspiel mit 91:85 (51:39) Punkten und festigte Tabellenplatz drei. Im Kader der Münchner fehlten diesmal Kapitän Vladimir Lucic und Serge Ibaka, die von Trainer Pablo Laso nach der so anstrengenden wie erfolglosen Italienreise in der Euroleague nach Bologna und Mailand geschont wurden. Auch ohne sie gingen die Bayern schnell mit 15:5 in Führung, auch weil Carsen Edwards seine ersten drei Dreier allesamt im Korb unterbrachte. Zwar schmolz der Vorsprung bis zum Ende des ersten Viertels, aber die Münchner gingen dennoch beruhigt in die kurze Pause (27:16). Erstaunlich war dabei nicht nur ihre starke Dreierquote von 50 Prozent, sondern auch, dass sie keinen einzigen erfolgreichen Zwei-Punkte-Wurf in ihrer Statistik hatten - der erste gelang Nick Weiler-Babb zu Beginn des zweiten Viertels.

In diesem zweiten Viertel allerdings wurden die Münchner in der Offensive zunächst fahriger, nur ein Beispiel: Mehrere Pässe von Andreas Obst auf Edwards fanden bei Gegenstößen unter dem gegnerischen Korb nicht ihr Ziel. Und die Trefferquote sank mit jeder Minute. Aber auf ihre Defense war dafür Verlass - und auf Edwards, der seinen nächsten Dreier verwandelte. Der 25-jährige Profi aus Houston, Texas, hatte am Ende des Spiels 14 Punkte auf der Habenseite und war mit Devin Booker Topscorer der Münchner. Ihr Vorsprung blieb meist bei elf, zwölf Punkten, erst am Ende des Spiels kamen die Rostocker vor mehr als 4000 Zuschauern wieder etwas heran - gefährlich wurden sie dem deutschen Pokalsieger aber nicht mehr. Einziger Wermutstropfen für die Bayern: Sie verloren zu Beginn des vierten Viertels Elias Harris, der vom Feld humpelte, aber später Entwarnung gab.

In der Euroleague sind die Münchner nun auf Rang 14, zwei Siege trennen sie von der Qualifikation für die Playoffs

Dem versöhnlichen Abschluss standen für die Bayern in dieser Woche zwei Euroleague-Niederlagen auf ihrer Italienreise gegenüber; am Dienstag verloren sie nach einer starken Leistung eher unglücklich 83:85 beim Tabellenzweiten Virtus Bologna, am Freitag fügten sie sich dann in eine völlig verdiente 62:76-Pleite bei Armani Mailand. Letztere war auch deshalb so ärgerlich, weil die Lombarden ein unmittelbarer Rivale der Münchner um die Qualifikation für die Playoff-Runde sind - und nun den direkten Vergleich gewonnen haben. Da half auch die starke Leistung von Serge Ibaka nichts, der 16 Punkte erzielte und noch am wenigsten für die schwache Dreierquote (22 Prozent) der Gäste konnte.

Platz zehn müssen die Münchner mindestens erreichen, um über die neu eingeführten Playins die K.o.-Runde zu erreichen. Aktuell sind sie aber nur noch 14., mit zwei Siegen Rückstand auf Rang zehn: machbar, aber schwierig. "Wir hatten nur zehn bis 15 gute Minuten", sagte Trainer Pablo Laso am Freitag verärgert: "Mental müssen wir trotzdem viel mehr bereit sein gegen so eine Mannschaft wie Mailand."

In Rostock waren die Bayern trotz der hektischen Woche und der Reisestrapazen dann wieder bereit. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass die Seawolves zu wenig aggressiv waren, um den Bayern auch noch den Wochenabschluss zu verderben.

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