Fanproteste gegen deutschen Trainer:"Schuster, hau ab"

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Unerwünscht in Málaga: Bernd Schuster hat mit Fanprotesten zu kämpfen. (Foto: AFP)

Nach der Niederlage gegen Bilbao fordern die Fans des FC Málaga lautstark die Entlassung von Chefcoach Bernd Schuster. Laut spanischen Medien steht die Ablösung des deutschen Trainers kurz bevor - Schuster gibt sich kämpferisch.

Die Lage für Bernd Schuster beim FC Málaga wird zunehmend unwirtlich: Nach der 1:2 (1:0)-Heimpleite gegen Athletic Bilbao skandierten die Fans lautstark "Schuster, hau ab" und forderten damit die Ablösung des Chefcoaches. Der 53-Jährige besitzt zwar seit dem 1. Juli dieses Jahres einen Fünfjahresvertrag bis 2018, doch sicher kann sich der einstige Weltklassespieler seines Amtes offenbar nicht mehr sein.

Spanische Medien sprachen bereits offen von bevorstehenden Entscheidungen der Klubführung. "Das gesamte Stadion hat gegen Schuster gesungen (...) In den nächsten Stunden wird sich etwas tun", schrieb am Dienstag die Zeitung Marca. Das Konkurrenzblatt AS meinte sogar: "Athletic hat das Schicksal von Schuster besiegelt".

Schuster selbst gab sich trotz der neuerlichen Heimpleite kämpferisch. "Ich bin der Letzte, der aufgibt. Natürlich sind wir enttäuscht, aber wir werden schnell wieder die Köpfe nach oben bekommen", sagte Schuster am Montagabend. Málaga, das in den letzten acht Spielen in der Primera Division nur einen Sieg landete, rutschte auf den 14. Tabellenplatz ab.

"Ich sehe meinen Job nicht als gefährdet an", betonte Schuster dennoch. Seine Mannschaft weist nach 14 Spieltagen nur 13 Punkte auf und rangiert nur einen Zähler vor den Abstiegsrängen. Den 1:0-Führungstreffer für das Schuster-Team erzielte der Spanier Juanmi (38.). Für den Ausgleich sorgte Bilbaos Mikel San José (68.), ehe Stürmer Iker Muniain das Spiel drehte (85.). Kurz zuvor hatte Málagas Mittelfeldspieler Francisco Portillo die Gelb-Rote Karte gesehen (83.).

Schlechtere Mannschaft als in der Vorsaison

Schuster soll angeblich in Málaga rund eine halbe Millionen Euro netto kassieren. Sein Vorgänger, der Chilene Manuel Pellegrini (jetzt Manchester City), soll diese Summe pro Monat erhalten haben. Die Mannschaft von Málaga ist jedenfalls nicht mehr mit jener Elf zu vergleichen, die im Frühjahr dieses Jahres im Viertelfinale der Champions League Borussia Dortmund einen großen Kampf lieferte und erst in der Nachspielzeit im Rückspiel verlor.

Eigentümer Scheich Abdullah al Thani, der beim Kauf des Vereins für rund 20 Millionen Euro 2010 Malaga zur "dritten Kraft" im spanischen Fußball machen wollte, hat seine Zuwendungen drastisch gekürzt. Aus dem einstigen spanischen Spitzenteam ist ein Tabellenkellerkind geworden.

Aber die Fans können sich daran offenkundig nicht gewöhnen. Der Schuster-Klub war zudem wegen Verstößen gegen das Financial Fairplay der Europäischen Fußball-Union (Uefa) von der Teilnahme an Europacup-Wettbewerben ausgeschlossen worden. Vor dem Engagement in Málaga war Schuster nach seinem Rauswurf beim türkischen Erstligisten Besiktas Istanbul im März 2011 ohne Job gewesen.

© Süddeutsche.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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