Euroleague:Fast in den Playoffs

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Die Basketballer des FC Bayern München kämpfen in einer dramatischen und hochklassigen Partie den Favoriten Anadolu Istanbul mit 80:79 nieder.

Von Ralf Tögel

Der FC Bayern München hat dank einer überragenden Leistung die große Überraschung geschafft und den favorisierten Gästen von Anadolu Efes Istanbul eine 80:79-Niederlage beigebracht. Es war der 19. Sieg in der Euroleague im 30. Spiel, der den Münchnern bei vier ausstehenden Partien wohl bereits zur Teilnahme an den Playoffs reichen könnte - das ist noch keinem deutschen Team gelungen.

Eines wurde schnell klar in dieser Spitzenpartie des Tabellenfünften gegen die Gäste vom Bosporus, die eine Serie von acht Siegen nach einem mäßigen Saisonstart auf den zweiten Platz getragen hat: Fehlwürfe oder Ballverluste sind keine gute Idee, denn derlei Schwächen pflegt Anadolu umgehend mit Punkten zu bestrafen. Das war den Bayern natürlich bewusst, Trinchieri hatte ja vor der "besten Mannschaft in Europa" gewarnt, doch trotz aller Bemühungen gelang der Start nicht nach Wunsch. Die 2:0-Führung durch Wade Baldwin, der zwölf Punkte erzielte, beantwortete Anadolu-Guard Rodrigue Beaubois mit einem Dreier, fortan legten die Gäste vor. Mit einer beeindruckenden spielerischen Leichtigkeit zog Istanbul langsam aber scheinbar unaufhaltsam davon, neben dem französischen Nationalspieler Beaubois (14 Punkte) waren vor allem Vasilije Micic (19) und Shane Larkin (16) kaum zu stoppen, nicht umsonst gelten sie als das beste Spielmacher-Duo der Euroleague. Zudem versteht Istanbul exzellent zu verteidigen, was es den Bayern nicht gerade leicht machte, ihrerseits zu Punkten zu kommen. 13:4 lagen die Münchner zurück, aber das Trinchieri-Team hasst es bekanntlich, zu verlieren. So steigerte sich der FCB zusehends, verteidigte bissig und verkürzte dank D.J. Seeley (10) und Jalen Reynolds (14) auf 18:23 nach dem ersten Viertel. Doch immer wenn Würfe misslangen oder Bälle verloren gingen, war Istanbul zur Stelle. Mit gnadenloser Präzision und Effektivität nutzten die Gäste jeden Fehler, Mitte des zweite Viertels war der Vorsprung (35:25, 15. Minute) erstmals zweistellig. Paul Zipser (12) drückte mit einem Vier-Punkte-Spiel den Rückstand zur Pause (37:46) wieder in den einstelligen Bereich.

Und die Bayern kamen mit viel Energie aus der Kabine, Reynolds gelang tatsächlich mit 54:53 (25.) die Führung. Nun waren es die Münchner, die den Gegner mit einer intensiven Abwehr zu Fehlwürfen oder Ballverlusten zwangen, die Partie war völlig offen. Istanbul kam zurück, führte vor dem finalen Viertel 63:59, dann erkämpfte sich der FCB das Momentum zurück: Lucic traf zehn Sekunden vor Schluss mit zwei Freiwürfen zum 80:79-Sieg.

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