EM-Ticker:5000 Fans trösten polnisches Team

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Polen schöpft nach dem Unentschieden gegen Griechenland neue Hoffnung für die Heim-EM. Spanien will am Sonntag offensiv gegen Italien in die Europameisterschaft starten, russische Fans attackieren Ordner in Breslau.

EM-Nachrichten in Kürze

Polnischer Held: Przemyslaw Tyton. (Foto: REUTERS)

Etwa 5.000 Fans haben in entspannter Atmosphäre das öffentliche Training Polens nach dem 1:1 im EM-Auftaktspiel gegen Griechenland verfolgt. Fünfzig Minuten trainierten die Reservisten am Samstagabend, für zehn Minuten ließen sich die Stammspieler sehen. "Die Enttäuschung ist nicht so groß", sagte Mittelfeldspieler Eugen Polanski von Mainz 05. "Wir sind müde, und das Spiel ist noch den Köpfen. Aber wir werden uns für das Spiel gegen Russland neu und besser konzentrieren." Aufmunternden Applaus der sonst zurückhaltenden Fans erhielt Torwart Przemyslaw Tyton, der gegen die Griechen einen Elfmeter hielt und den vom Platz gestellten Stammtorwart Wojciech Szczesny weiter ersetzen muss.

Welt- und Europameister Spanien setzt sich schon vor dem ersten Gruppenspiel am Sonntag (18 Uhr) in Danzig gegen Italien kein geringeres Ziel als die Titelverteidigung. "Wir schauen nicht auf die Vergangenheit, wir wollen ins Finale. Wir wollen diesen Triumph wieder schaffen", sagte Kapitän Iker Casillas am Samstag. Um als erste Mannschaft drei Titel nacheinander zu gewinnen, forderte Trainer Vicente del Bosque einen besseren Start als bei der WM vor zwei Jahren: "Eine Niederlage wie damals gegen die Schweiz darf uns nicht passieren. Wir wollen ganz, ganz anders starten." Seit 2007 ist keine Saison ohne einen internationalen Titel für eine spanische Mannschaft vergangen. "Und deshalb haben wir nun alle nur ein Ziel", stellte Casillas klar.

Fans der russischen Fußball-Nationalmannschaft haben im Anschluss an den 4:1-Sieg ihres Teams gegen Tschechien zum Auftakt der EM in Breslau am Freitagabend vier Ordner angegriffen und dabei verletzt. Das bestätigte die Polizei in Breslau am Samstag. Der polnische Fernsehsender TVN24 hatte zudem ein Amateurvideo gezeigt, auf dem die Attacke genau zu erkennen war. Eine Gruppe mehrerer Rowdys griff die freiwilligen Helfer am Randes des EM-Stadions an und verletzte sie durch Schläge und Tritte. Über die Gründe ist nichts bekannt. "Vier Personen mussten im Anschluss an diesen Vorfall für kurze Zeit ins Krankenhaus gebracht werden", sagte Polizeisprecher Pawel Petrykowski: "Wir versuchen jetzt, die Angreifer zu identifizieren." Die Europäische Fußball-Union (UEFA) sagte in einer Erklärung am Samstagabend, dass es sich um einen isolierten Vorfall mit einer kleinen Gruppe von rund 30 Fans, die die Ordner attackiert hatten, gehandelt habe.

© Süddeutsche.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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