Ukraine:Ein Fingerzeig an die Kritiker

Lesezeit: 1 Min.

Spieler des Abends: Ukraines Torschütze Oleksandr Sintschenko. (Foto: Andy Buchanan/AFP)

Mit einem 2:1 nach Verlängerung gegen Schweden zieht die Ukraine erstmals in ein EM-Viertelfinale ein. Eine entscheidende Rolle spielt ManCity-Verteidiger Oleksandr Sintschenko.

Von Felix Haselsteiner

Es waren die leeren und etwas tristen Ränge im Hampden Park, die der abschließenden Viertelfinal-Partie einen etwas unangemessen unspektakulären Rahmen gaben. Schweden und die Ukraine mussten ausbaden, was ihnen der Spielplan eingebrockt hatte: Die finale Achtelfinalpartie ging etwas unter bei dieser Europameisterschaft, nach dem Highlight in Wembley und ausgetragen von zwei wesentlich unspektakuläreren Mannschaften. Es war insofern eine interessante Pointe des Turniers, dass das 2:1 nach Verlängerung der Ukraine gegen Schweden die abwechslungsreichere Partie des Abends wurde. Bis in die letzte Minute wurde um einen Platz im Viertelfinale gerungen - mit dem besseren Ende für die Ukraine.

Schweden, als Sieger der Gruppe E im Achtelfinale, hatte in den Ukrainern einen Gegner bekommen, der die Runde der letzten 16 nur mit einigem Glück erreicht hatte: Trotz einer 0:1-Niederlage gegen Österreich im dritten Gruppenspiel waren die Ukrainer von Trainer Andrej Schewtschenko noch weitergekommen, begleitet allerdings von vielen Diskussionen um die Positionierung von Oleksandr Sintschenko im Mittelfeld. Schewtschenko gab nach und ließ seine Ukrainer diesmal in einer Fünferkette auflaufen, in der der 24-Jährige von Manchester City in seiner eigentlich angestammten Rolle links auflief.

So konnte der vielleicht beste Spieler der Ukraine sich mehr mit Schwedens Offensive auseinandersetzen. Einen markanten Akzent setzte er dennoch: Andrej Jarmolenko flankte in der 27. Minute, fand am langen Pfosten Sintschenko, der sehenswert traf - und bei seinem Jubel einen Zeigefinger an die Kritiker richtete. Schweden brauchte ein wenig, antwortete jedoch postwendend durch den besten Spieler, den sie im Turnier haben: Emil Forsberg traf mit einem leicht abgefälschten Schuss zum 1:1 in der 43. Minute, es war sein viertes Turniertor.

Es entwickelte sich eine nicht immer hochklassige, aber abwechslungsreiche und intensive zweite Halbzeit mit Pfostenschüssen und Chancen auf beiden Seiten, die keiner verwertete: Es brauchte die Verlängerung, eine rote Karte für Schwedens Danielson und in der 121. Minute eine Flanke von Sintschenko, der auf links noch einmal vorgestoßen war: In der Mitte wartete Artem Dowbyk, der zuvor eingewechselt worden war und nun in der letzten Spielminute das entscheidende Tor erzielte, das die Ukraine zum ersten Mal ins Viertelfinale einer Europameisterschaft brachte.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Deutschlands EM-Aus
:Löw verlässt die Bühne

England wirft Deutschland im Achtelfinale aus dem Turnier - die Amtszeit von Bundestrainer Joachim Löw endet nach 15 Jahren im Wembley-Stadion.

Von Philipp Schneider

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: