Eisschnelllauf:Ihle verpasst knapp Medaille bei Sprint-Weltmeisterschaft

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Seoul (dpa) - Das war so bitter. Nico Ihle hat wie schon bei Olympia seine erste Medaille auch bei den Sprint-Weltmeisterschaften in Seoul nur haarscharf verpasst.

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Seoul (dpa) - Das war so bitter. Nico Ihle hat wie schon bei Olympia seine erste Medaille auch bei den Sprint-Weltmeisterschaften in Seoul nur haarscharf verpasst.

Als Vierter verfehlte der 30 Jahre alte Chemnitzer die große Möglichkeit, als erster deutscher Eissprinter nach der Silbermedaille des Berliners Uwe-Jens Mey vor 25 Jahren wieder einen Platz auf dem WM-Podest einzunehmen. Das einzige WM-Gold deutscher Sprinter in der WM-Geschichte hatte der Inzeller Erhard Keller 1971 erkämpft.

„Was soll ich sagen: Vor der WM hätte ich sofort unterschrieben, wenn mir einer gesagt hätte: Du wirst Vierter. Aber wenn man so nah dran ist, will man natürlich die Medaille“, schilderte der Sachse seinen Gemütszustand. Und fügte gleich an: „Es ist mein bestes Saison-Resultat. Da muss ich einfach zufrieden sein.“ Ihle hatte sich vorgenommen, das Rennen ganz locker anzugehen und sich voll auf die Technik zu konzentrieren, nachdem ihm im Vorjahr - klar auf Medaillenkurs liegend - ein Fehlstart zum Verhängnis geworden war.

In Seoul gelang dem besten deutschen Eissprinter eine gravierende Steigerung nach einer bisher unbefriedigenden Saison. „Insgesamt durfte ich echt nicht mit einem solchen Resultat rechnen. Nach dem Hadern der letzten Wochen taten die Rennen echt gut“, meinte Ihle, der am Samstag mit Platz drei in 1:10,15 Minuten über 1000 Meter für den ersten Podestplatz deutscher Eisschnellläufer in diesem Winter gesorgt hatte. „Der Lauf war echt herausragend“, meinte er nach seinem besten Resultat seit rund eineinhalb Jahren. Als bestes Ergebnis bei einer Sprint-WM hatten für Ihle bisher zwei zehnte Plätze in den Jahren 2011 und 2013 gestanden.

Auf den abschließenden 1000 Metern kam er am Sonntag in 1:10,27 Minuten auf Platz sechs und konnte damit seinen dritten Gesamtrang nach dem ersten Tag nicht erfolgreich verteidigen. Auch die 500 Meter waren für ihn auf Platz 13 (35,36) nicht wie am Vortag gelaufen. „Da habe ich am Start die zwei Zehntel liegen lassen“, die am Ende am Resultat von 140,620 Punkten gefehlt hätten, schätzte er ein.

Den Titel verteidigte der russische Top-Favorit Russe Pawel Kulischnikow mit 139,245 Punkten souverän vor den Niederländern Kjeld Nuis (139,995) und Kai Verbij (140,420). Kulischnikow, der vor zwei Wochen in Kolomna auch beide Einzelstrecken für sich entschieden hatte, war vor allem mit zwei Tages-Erfolgen über 500 Meter (34,76 und 34,63) eine Klasse für sich.

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