Eishockey:DEL aus Europa verschwunden - «Nicht zufriedenstellend»

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Kosice (dpa) - Die Premiere der deutschen Eishockey-Clubs in Europas neuer Elite-Liga war ernüchternd - das sieht auch Kölns Trainer Uwe Krupp so.

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Kosice (dpa) - Die Premiere der deutschen Eishockey-Clubs in Europas neuer Elite-Liga war ernüchternd - das sieht auch Kölns Trainer Uwe Krupp so.

„Die Bilanz ist nicht zufriedenstellend, ganz klar“, kommentierte der einstige Bundestrainer nach dem verlorenen letzten Gruppenspiel der Haie das frühe Aus der sechs deutschen Vertreter. Die Kölner durften in dem neu aufgelegten Wettbewerb noch am längsten auf die K.o.-Runde hoffen. Doch wie für Mannheim, Berlin, Krefeld, Ingolstadt und Hamburg endete auch für den Vizemeister das Abenteuer in der Vorrunde. Kein deutscher Verein steckt im Lostopf, wenn am Freitag die Achtelfinal-Paarungen gezogen werden.

Krupps Kölner Haie verließen zweimal als Gewinner das Eis, zu mehr als dem vierten und letzten Platz in der Gruppe A reichte das nicht. Nur die Hamburger standen von den sechs deutschen Clubs am Ende in ihrer Vorrundengruppe nicht ganz unten. Mit nur drei Zählern schlossen die Freezers die erste Wettbewerbs-Phase als Dritter ab. Insgesamt gewannen die DEL-Teams lediglich neun ihrer 36 Spiele.

Alles schlecht reden wollen die Verantwortlichen nicht. „Ich glaube, dass wir gute Mannschaften haben, die sich international gut schlagen können“, erklärte Krupp. Eisbären-Manager Peter John Lee meinte: „Ich glaube, die DEL ist stärker als die Ergebnisse.“

Die Chance auf Werbung für die deutsche Liga ist dennoch vertan. Statt aus der DEL stammen die Achtelfinalisten aus Schweden, Österreich, Finnland, der Schweiz und Tschechien. Einen Imageverlust fürchtet DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke trotz allem nicht. „Unsere Clubs haben vielleicht unterschätzt, wie ernst der Wettbewerb bei einigen ausländischen Konkurrenten genommen wird. Das passiert ihnen aber nur einmal“, erklärte Tripcke dem Magazin „Sponsors“.

Krupp hat sich für einen erfolgreicheren Auftritt in Europas Eishockey-Elite schon eine andere Strategie zurechtgelegt. „Sollten wir es schaffen, noch mal Champions League zu spielen, werden wir mit dem Kader besser vorbereitet sein“, versprach der 49-Jährige nach dem abschließenden 3:4 in Kosice in der Slowakei. Sechs bis sieben verletzte Stammspieler habe er derzeit zu beklagen, das Verletzungspech setzt den Kölnern auch in der Liga zu. „Darauf zu spekulieren, dass alle gesund bleiben ist nicht der richtige Weg.“

Erst für Donnerstagabend stand für Krupps Team die Rückreise an. Vor dem Flug erwartete die Profis eine mehrstündige Bustour nach Budapest. „Wir sind nicht vor Mitternacht im Bett. Das sind harte Bedingungen, unter denen wir Champions League spielen“, berichtete Krupp. Schon am Freitagabend haben die derzeit auf dem vorletzten Platz stehenden Kölner die Krefeld Pinguine in der DEL zu Gast.

Auch die Freezers würden den Wettbewerb in Zukunft anders angehen und sich gezielter vorbereiten. „Das Niveau in dieser Liga ist sehr hoch. Um das hohe Tempo mitzugehen, muss man früher mit dem Training beginnen und auch einige Vorbereitungsspiele machen, erklärte Sportdirektor Stephane Richer. Trainingsauftakt bei den Hamburgern war rund zwei Wochen vor dem ersten Spiel.

Geld verdienen ließ sich laut Eisbären-Manager Lee nicht. „Wenn du in die Playoffs reinkommst, ja“, meinte Lee. „In der Gruppenphase war es Plus-Minus-Null.“ In einer kommenden Auflage könnten es die deutschen Clubs besser machen. In einem sind sie schon jetzt spitze: Bei der Zuschauergunst belegen Berlin, Mannheim und Hamburg mit gut 5000 Besuchern die Plätze eins bis drei. In der DEL kommen in Berlin aber oft mehr als 12 000 Fans.

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