Drittliga-Duell:O'zapft is

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Machte kein schlechtes Spiel: Unterhachings 18-jähriger Maurice Krattenmacher (rechts) im Duell mir Regensburgs Louis Breunig. (Foto: Sven Leifer/Imago)

Nach Treffern von Markus Schwabl und Elias Huth dreht der Drittliga-Tabellenführer Jahn Regensburg die Partie gegen Unterhaching und gewinnt 2:1. Doch auch die Spielvereinigung beschließt das Sportjahr mit einer ordentlichen Bilanz.

Von Christoph Leischwitz

Auch der Jubel war sehenswert: Patrick Hobsch stand in dieser 22. Spielminute mitten auf dem Spielfeld an einem imaginären Zapfhahn, dann überreichte er dem Torschützen Markus Schwabl ein imaginäres Glas, um auf dessen kuriosen Führungstreffer im letzten Unterhachinger Drittliga-Spiel des Jahres anzustoßen: O'zapft is, kurz vor Weihnachten.

Danach wusste man allerdings lange nicht, wer in diesem bayerischen Duell wem einschenkt; am Ende gewann Tabellenführer Jahn Regensburg allerdings eine spannende Partie 2:1 - und hat sich bis zur Winterpause erst eine Niederlage eingefangen. Für Aufsteiger Unterhaching sind 28 Punkte deutlich mehr als erhofft.

Zu Beginn hätte man glauben können, Haching schenkt dieses Spiel gegen den Tabellenführer ab: Für den erkrankten Angreifer Mathias Fetsch stand der 18-jährige Maurice Krattenmacher im Angriff, der bislang die hohen Erwartungen überhaupt nicht erfüllen konnte. Vor allem aber stand in Tim Hoops in der Innenverteidigung ebenfalls ein 18-Jähriger, der sein Profi-Debüt gab. "Er darf heute ohne Schwimmflügel ins tiefe Wasser", hatte Trainer Marc Unterberger bei Magentasport angekündigt. Krattenmacher machte eindeutig eines seiner besseren Spiele, Hoops machte keine Fehler. Der Youngster bekam lange aber auch gar nicht viel zu tun, denn die Gastgeber bestimmten abgesehen von einer Regensburger Kopfballchance (5.) die Anfangsphase. Vor allem über die rechte Seite kombinierten sich Kapitän Markus Schwabl und der junge Krattenmacher immer wieder durch, das Führungstor war dann aber in seiner Entstehung eher kurios: Schwabl sah in zentraler Position eigentlich so aus, als wolle er eine Flanke in Richtung Tor schlagen, Torwart Felix Gebhardt verschätzte sich bei der Bogenlampe, der Ball klatschte vom Pfosten an seinen Rücken und ins Tor (22.). Die gefährlichste Szene der ersten Halbzeit hatte der Jahn direkt vom Wiederanstoß weg: Christian Viet schoss vom Mittelpunkt in Richtung Tor, der Ball touchierte die Latte, Keeper Vollath wäre chancenlos gewesen.

Ein Dreifachwechsel brachte den Oberpfälzern viel Schwung, Hoops und seine Nebenmänner schwammen. Vergeblich: Noah Ganaus erzielte seinen fünften Treffer in den vergangenen vier Spielen (56.), der eingewechselte Elias Huth drehte das Spiel (62.), er nutzte einen kuriosen Hachinger Fehler: In der Rückwärtsbewegung war Simon Skarlatidis von seinem eigenen Mitspieler Raphael Schifferl gefoult worden, als dieser den Ball wegdreschen wollte. Die Partie war komplett gekippt. Schifferl leistete sich wenig später einen weiteren schweren Fehler, den Gnaus allerdings nicht nutzen konnte: Sein Lupfer über Vollath im Eins-gegen-eins geriet zu harmlos. In den Schlussminuten rappelten sich die Gastgeber noch einmal auf, die ganz klaren Chancen fehlten allerdings - der Favorit hatte sich dank einer klaren Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit doch noch durchgesetzt.

Der FC Ingolstadt übrigens spielte zeitgleich 1:1 (1:0) gegen Erzgebirge Aue und hat sich so an die Tabellenspitze herangekämpft. Der TSV 1860 München schließt am Mittwochabend auswärts bei Waldhof Mannheim das bayerische Drittliga-Fußballjahr ab.

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