BVB-Sieg in Köln:Dortmund feiert den perfekten Jahresauftakt

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Youssoufa Moukoko (ein Tor) feiert mit Donyell Malen (zwei Tore) den unterm Strich ungefährdeten 4:0-Sieg des BVB in Köln. (Foto: Leon Kuegeler/Getty Images)

Die Borussia meldet sich zurück: Beim ungefährdeten 4:0 beim 1. FC Köln gelingt der zweite Erfolg nacheinander. Trainer Terzic mahnt aber mit Blick auf die erhoffte Champions-League-Qualifikation.

Von Ulrich Hartmann

"Wir brauchen jetzt eine Serie!", hatte der Trainer Edin Terzic am Sky-Mikrofon ultimativ gefordert, kurz bevor seine Fußballer von Borussia Dortmund am Samstagnachmittag ungefährdet mit 4:0 (1:0) beim 1. FC Köln gewannen. Eine Woche nach dem 3:0-Sieg in Darmstadt war es das zweite deutliche Ergebnis nacheinander, aber eine Serie mag man das natürlich noch nicht nennen. Für den BVB ist es immerhin ein perfekter Jahresauftakt, nachdem die Mannschaft von den letzten vier Bundesligaspielen des vergangenen Jahres keines gewonnen hatte und zusätzlich auch noch aus dem DFB-Pokal ausgeschieden war.

Zwei Siege gegen die beiden untersten Mannschaften der Bundesliga-Tabelle werden in Dortmund noch keine Euphorie auslösen, dazu bedarf es weiterer Erfolge gegen Bochum, in Heidenheim und gegen Freiburg in den nächsten Ligaspielen. "Der Sieg war ein wichtiger Schritt, aber der Weg ist noch lang", sagte dann auch Terzic nach dem Spiel, wohl wissend, dass für das Ziel Champions-League-Qualifikation noch ganz andere Gegner auf höherem Niveau bezwungen werden wollen.

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Das erste der vier Dortmunder Tore am Samstag durch Donyell Malen hatte kurioserweise zur Folge, dass die Fans vom 1. FC Köln Goldtaler regnen ließen. Man schrieb nämlich just jene zwölfte Minute, nach der die Ultras (zwölfter Mann!) wieder Schokoladenmünzen warfen aus Protest gegen die Entscheidung der Liga, einen solventen Investor ins Boot zu holen. Und so funkelten im Kölner Stadion im Rasen goldene Münzen, während die in leuchtendem Gelb spielenden Dortmunder einen frühen Treffer bejubelten, der ihnen eine noch recht maue erste Halbzeit rettete. Nach einer Ecke von Julian Brandt drosch Malen den Ball durch Freund und Feind hindurch ins Tor.

"Resultatemäßig war das schon überragend", sagt Torwart Gregor Kobel

Die Gastgeber, anfangs überraschend mit viel Ballbesitz gesegnet, waren gleichwohl ein Ausbund an Harmlosigkeit. Was freilich auch daran lag, dass in Davie Selke, Luca Waldschmidt und Mark Uth drei der torgefährlichsten Spieler verletzt fehlen. Überhaupt war Köln in der Hinrunde bloß elf Mal erfolgreich, Selke trug dazu fünf, Waldschmidt zwei Tore bei. Florian Kainz mit drei Treffern und Linton Maina mit einem Tor waren am Samstag die einzigen Kölner auf dem Platz, die in dieser Saison schon Bundesliga-Tore erzielt hatten.

Ein paar Ausfälle hatte freilich auch der BVB zu beklagen. Über die verletzten Karim Adeyemi, Felix Nmecha und Julian Ryerson sowie die zum Afrika-Cup abgestellten Ramy Bensebaini und Sebastien Haller hinaus, fielen kurzfristig auch der Innenverteidiger Mats Hummels (Trainingsrückstand) und dessen letztwöchiger Ersatz Emre Can (Knie) aus, sodass der Trainer Terzic wieder auf jenen Niklas Süle zurückgriff, den er eine Woche zuvor noch (demonstrativ?) auf die Bank beordert hatte.

"Niklas erhält eine Chance", hatte Tezic gesagt, doch nach der Pause kam Süle nicht mehr mit heraus. Von Rückenproblemen war die Rede. Sein Bundesliga-Debüt feierte in der zweiten Halbzeit deshalb der 19 Jahre junge Hendry Blank aus der zweiten Mannschaft. Er spielt seit viereinhalb Jahren für den BVB, war im Sommer 2019 von Bayer Leverkusen gekommen.

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Es bedurfte aber in der 56. Minute einer naiven Tat des Kölner Rechtsverteidigers Rasmus Carstensen, um die improvisierte Dortmunder Abwehr endgültig zu entlasten. Carstensen zog im Strafraum den Dortmunder Flügelstürmer Sancho derart ungeniert am Trikot, dass sich dieser kurz vor Erreichen der Grundlinie beinahe zu theatralisch fallen ließ, den Elfmeter aber trotzdem bekam. Die Bewegtbilder belegten Carstensens Vergehen. Niclas Füllkrug verwandelte in der 58. Minute den Elfmeter zum 2:0, und als in der 61. Minute Malen nach einem langen Ball des neuen Dortmunder Linksverteidigers Ian Maatsen ganz allein aufs Kölner Tor zulief und mit seinem zweiten Treffer zum 3:0 vollstreckte, war dieses Spiel nach einer guten Stunde entschieden. In der zweiten Minute der Nachspielzeit setzte Youssoufa Moukoko mit dem 4:0 nur noch den Schlusspunkt.

Die Dortmunder waren entsprechend erleichtert. "Resultatemäßig war das schon überragend", sagte der Torwart Gregor Kobel über nunmehr zwei Siege mit 7:0 Treffern in diesem Jahr, "aber es geht sicher noch besser, noch spielerischer, noch dominanter." Darmstadt und Köln sind kein ultimativer Maßstab, und die vom Trainer Terzic geforderte Serie muss auch erst noch erspielt werden.

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