Doping:Nicholson soll Anti-Doping-Maßnahmen Russlands überwachen

Montreal (dpa) - Für die Vereinten Nationen hatte er einst Kriegsverbrechen untersucht und für den Radsport-Weltverband die Doping-Ära um Lance Armstrong durchleuchtet.

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Montreal (dpa) - Für die Vereinten Nationen hatte er einst Kriegsverbrechen untersucht und für den Radsport-Weltverband die Doping-Ära um Lance Armstrong durchleuchtet.

Nun soll Peter Nicholson die Anti-Doping-Reformen in Russland überwachen. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) engagierte den Australier als Chefaufseher für den Wiederaufbau des russischen Anti-Doping-Systems. Unterstützt wird Nicholson von Ieva Lukosiute-Stanikuniene, der Direktorin der Anti-Doping-Agentur von Litauen. Das teilte die WADA am Montag mit.

Durch die beiden unabhängigen Experten soll zukünftig sichergestellt werden, dass das russische Anti-Doping-System unabhängig und frei von jeder Einmischung arbeitet. „Dies ist ein wichtiger Schritt, damit die Öffentlichkeit und die Athleten das Vertrauen in das russische Anti-Doping-System wiedererlangen“, sagte WADA-Chef Craig Reedie.

Russland hatte den Maßnahmen bereits in der vergangenen Woche zugestimmt und hofft damit auf eine baldige Aufhebung der Suspendierung durch den Leichtathletik-Weltverband IAAF. In einer weiteren Maßnahme wird außerdem Sergej Chrytschkow zukünftig dem Aufsichtsrat der nationalen Anti-Doping-Agentur (Rusada) angehören.

Im November hatte die IAAF den russischen Leichtathletikverband suspendiert und damit auf einen WADA-Bericht über systematisches Doping reagiert. Auch soll die Rusada bei der Vertuschung von Dopingtests beteiligt gewesen sein. Am 17. Juni will die IAAF darüber entscheiden, ob der Olympia-Bann gegen Russland aufgehoben wird.

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