Doping:Moskauer Gericht hebelt Urteil gegen Bob-Olympiasieger aus

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Moskau (dpa) - Der russische Ex-Bobpilot Alexander Subkow darf nach dem Urteil eines Moskauer Gerichts seine zwei wegen Dopings aberkannten Goldmedaillen der Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014 behalten.

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Moskau (dpa) - Der russische Ex-Bobpilot Alexander Subkow darf nach dem Urteil eines Moskauer Gerichts seine zwei wegen Dopings aberkannten Goldmedaillen der Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014 behalten.

Subkow sei in Russland nicht verpflichtet, eine anderslautende Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofs (CAS) zu erfüllen. Das urteilte das Moskauer Stadtgericht am 22. November. Der Richterspruch könnte einen neuen Konflikt zwischen Russland und den Weltsport-Organisationen bedeuten, nachdem der Streit über staatlich gelenktes Doping gerade erst notdürftig beigelegt worden war.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) teilte mit, das CAS-Urteil sei rechtskräftig. Es sei innerhalb der Frist nicht beim Schweizer Bundesgericht angefochten worden. „Das IOC wird bald die Rückgabe der Medaillen verlangen“, sagte ein Sprecher in Lausanne der Deutschen Presse-Agentur.

Subkow (44) ist mittlerweile Präsident des russischen Bobverbands. Er bestreitet Doping. Er hatte auch deshalb geklagt, weil mit der Aberkennung der Siege seine lebenslange russische Rente als Olympiasieger entfallen war. Das Gericht sprach ihm die Rente wieder zu.

Wegen Zweifeln an seinen Dopingproben aus Sotschi hatte das IOC dem Bobpiloten im November 2017 die Siege aberkannt und ihn lebenslang gesperrt. Der CAS milderte die Sperre, gab Subkow die Siege aber nicht zurück. Das Moskauer Gericht bemängelte nach Angaben russischer Agenturen, die Beweise seien zu dünn gewesen für eine Annullierung seiner Ergebnisse.

Subkow und andere russische Sportler stehen eigentlich in der Pflicht, ihre Sotschi-Medaillen dem IOC zurückzugeben. Er wisse noch nichts von der Forderung des IOC, werde sie aber mit seinem Anwalt prüfen, sagte Subkow der staatlichen Agentur R-Sport.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hatte erst im September den russischen Ableger RUSADA wieder anerkannt und den seit 2016 schwelenden Konflikt um Staatsdoping beendet. Dies stieß auf Kritik bei Verbänden und Anti-Doping-Agenturen aus westlichen Ländern. Eine letzte Hürde ist, dass Russland Zugang zu noch nicht analysierten Proben in einem Moskauer Labor gewähren muss. Dazu soll eine WADA-Abordnung kommende Woche in die russische Hauptstadt reisen.

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