Die nächste inszenierte Verschwörungsnummer von Real-Coach José Mourinho? Oder doch ein dreistes Schurkenstück von bayerischen Devotionalien-Jägern? Die Aufregung im Kabinengang der Arena war jedenfalls groß, als die Madrider Delegation anderthalb Stunden vor dem Anpfiff des Champions-League-Halbfinales entrüstet meldete, man sei das Opfer von Dieben geworden.
Dem spanischen Rekordmeister sollen nach eigenen Angaben kurz nach der Ankunft in der Münchner Arena "sechs Paar Fußballschuhe und drei Trikots" aus der Kabine entwendet worden sein, dies bestätigte Real-Sprecher Oscar Ribot vor dem Anpfiff der Partie der Süddeutschen Zeitung. Wie der Verein weiter mitteilte, habe man bereits bei der Uefa Beschwerde eingelegt.
Auch Eladio Parames, der persönliche Sprecher von Real-Trainer Mourinho, bestätigte den mutmaßlichen Vorgang. "Ja, es stimmt, es waren drei Paar Schuhe von Cristiano Ronaldo und weitere von anderen Spielern dabei", übermittelte er und ergänzte: "Wir lassen uns aber nicht einschüchtern, wir sind Real Madrid - mit oder ohne Stiefel."
Der klubeigene Fernsehsender realmadrid tv berichtete dann kurz vor Spielbeginn, Ronaldo habe "für alle Fälle" ein Ersatzpaar Schuhe im Rucksack gehabt. Der FC Bayern registrierte den Vorgang zurückhaltend und verwies darauf, im Kabinentrakt seien keine Überwachungskameras vorhanden; in jedem Fall distanziere man sich von derlei Dingen. Cristiano Ronaldo spielte dann übrigens unbeeindruckt mit. In orangefarbenen Schuhen.