DFB-Pokal:Frankfurt ist raus - Bayern mit Mühe weiter

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Am Boden: Frankfurts Torwart Frederik Rönnow bei der Niederlage in Ulm. (Foto: dpa)
  • Der Titelverteidiger ist raus: Eintracht Frankfurt scheitert in der ersten Runde des DFB-Pokals sensationell am Viertligisten Ulm.
  • Der FC Bayern tut sich beim Viertligisten Drochtersen lange sehr schwer, bis Robert Lewandowski trifft.
  • Hoffenheim und Bremen erreichen souverän die nächste Runde.
  • Hier geht es zu den Ergebnissen des DFB-Pokals.

Eintracht Frankfurt hat sich beim Viertligisten SSV Ulm 1846 blamiert und ist als erster Titelverteidiger seit 22 Jahren in der ersten Runde des DFB-Pokals ausgeschieden. Der Bundesligist verlor am Samstag 1:2 (0:0) gegen den Fußball-Regionalligisten und muss eine Woche nach dem heftigen 0:5 im Supercup gegen den FC Bayern München bereits die zweite schmerzhafte Niederlage der Saison erklären.

Beim Ulmer Pokal-Comeback nach 17 Jahren Pause trafen Steffen Kienle (48. Minute) und Vitalij Lux (75.) vor 18 440 Zuschauern im ausverkauften Donaustadion. Goncalo Paciencia gelang in der 90. Minute nur noch der Anschlusstreffer für Frankfurt. Die Eintracht bekam zwei Tore wegen Abseits aberkannt. Luka Jovic traf in der ersten Hälfte den Pfosten, Lucas Torro in der zweiten.

Zuletzt war der 1. FC Kaiserslautern 1996 als Titelverteidiger in der ersten Runde gescheitert. Insgesamt ist Frankfurt nun der fünfte Verein nach Lautern, Werder Bremen (1994), Kickers Offenbach (1979) und dem Hamburger SV (1963), der als Pokalsieger in der ersten Runde ausscheidet.

FC Bayern siegt knapp in Drochtersen

Rekordsieger Bayern München hat einen Zittersstart in die neue Pokalsaison hingelegt: Die Weltklassespieler von Trainer Niko Kovac setzten sich beim Dorfklub SV Drochtersen/Assel nur mit großer Mühe 1:0 (0:0) durch und zogen glanzlos in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. Robert Lewandowski (81.) sorgte vor 8000 Zuschauern im provisorisch ausgebauten Kehdinger Stadion letztlich für den Pflichtsieg.

In den ersten 45 Minuten enttäuschten die Bayern - die mit der vermeintlich besten Mannschaft angetreten sind - auf ganzer Linie. Bis auf Torannäherungen von Thomas Müller (6.) und zweimal Javi Martinez (8., 27.) war Drochtersens Torhüter Patrick Siefkes selten gefordert. Auf der anderen Seite musste Bayern-Torhüter Manuel Neuer in der 33. Spielminute gegen den sträflich freigelassenen Florian Nagel retten.

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Der Favorit hat unerwartet viel Mühe mit Regionalligist Schweinfurt, zieht aber in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. Schlechter ergeht es Zweitliga-Tabellenführer FC St. Pauli bei einem Drittligisten.

Hoffenheim und Bremen locker weiter

Die TSG Hoffenheim hat sich für den Bundesliga-Auftakt am Freitag beim Meister Bayern München warmgeschossen. Der Champions-League-Starter feierte trotz zahlreicher Ausfälle einen 6:1 (3:1)-Sieg beim Drittligisten 1. FC Kaiserslautern. Dreierpacker Joelinton (6. 22. und 53.), Nico Schulz (13.), Pavel Kaderabek (51.) und Joshua Brenet (63.) trafen für die Hoffenheimer. Lukas Spalvis (33.) war für den FCK erfolgreich.

Auch Werder Bremen hat seine Pflichtaufgabe ohne Mühe erfüllt. Beim Regionalligisten Wormatia Worms gewann Werder souverän mit 6:1 (5:1). Zugang Yuya Osako (9.), Florian Kainz (21.), Philipp Bargfrede (31.), Kapitän Max Kruse (41./Foulelfmeter), Maximilian Eggestein (45.+1) und Johannes Eggestein (79.) trafen für das Team von Trainer Florian Kohfeldt. Cedric Mimbala erzielte das zwischenzeitliche 1:4 (44.).

Leverkusen und Wolfsburg mit Mühe, Nürnberg rettet sich spät

Bayer Leverkusen siegte glanzlos mit 1:0 (1:0) beim tapfer kämpfenden baden-württembergischen Oberligisten 1. CfR Pforzheim. Lucas Alario erzielte per Foulelfmeter (27.) den entscheidenden Treffer für den Europa-League-Teilnehmer.

Auch der VfL Wolfsburg hat sich mit viel Mühe in die zweite Runde geschleppt. Beim Viertligisten SV Elversberg gewann der Cupsieger von 2015 mit 1:0 (0:0). Zugang Daniel Ginczek (76.) erlöste die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia mit seinem späten Treffer.

Der 1. FC Nürnberg ist indes nur knapp an einer Blamage vorbeigeschrammt. Der Club kam beim Fünftligisten SV Linx nach einer schwachen Vorstellung nur zu einem mühevollen und glücklichen 2:1 (1:1). Mikael Ishak brachte den neunmaligen deutschen Meister und viermaligen Pokalsieger in der 15. Minute in Führung. Marco Rubio gelang für den südbadischen Oberligisten aus dem 1200-Einwohner-Dorf mit einem fragwürdigen Foulelfmeter (20.) der Ausgleich. Erneut Ishak sorgte spät für die Entscheidung (88.).

Zweitligist MSV Duisburg hat erstmals seit vier Jahren wieder die erste Runde überstanden. Die Zebras, vor sieben Jahren zum vierten und letzten Mal im Finale, setzten sich beim Fünftligisten TuS Dassendorf mit 1:0 (1:0) durch. Borys Taschtschy erzielte den entscheidenden Treffer (24.).

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