DFB-Pokal:Werder und Bochum scheitern an Drittligisten

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Niklas Stark (vorne) ist mit Werder Bremen sehr früh im DFB-Pokal gescheitert. (Foto: Ralf Treese/Imago)

Die Bremer verlieren in Unterzahl bei Viktoria Köln, Bochum unterliegt Bielefeld. Der BVB gewinnt dagegen ungefährdet, Leverkusen und Nürnberg siegen sehr hoch.

Nach langer Unterzahl ist Werder Bremen gleich an der ersten Hürde im DFB-Pokal gescheitert. Beim Drittligisten Viktoria Köln verlor die Mannschaft von Trainer Ole Werner 2:3 (1:0) und verspielte dabei zwei Führungen. Innenverteidiger Amos Pieper sah bereits in der elften Minute die rote Karte, weil er den durchstartenden Stürmer Luca Marseiler zu Fall gebracht und damit eine klare Torchance verhindert hatte.

In Unterzahl brachten Marvin Ducksch (43.) und Niclas Füllkrug (77., Foulelfmeter) den Favoriten zweimal in Führung. Doch David Philipp (72./79.), früher bei Werder in der Jugend aktiv, und Donny Bogicevic (90.+4) schossen den Underdog erstmals seit der Saison 2015/16 wieder in die zweite Runde. Am Freitag (20.30 Uhr/Sat.1 und DAZN) bekommt es Werder mit einem ganz anderen Kaliber zu tun: Dann eröffnet Bremen die Bundesliga-Saison mit dem Heimspiel gegen Rekordmeister Bayern München.

Auch der VfL Bochum ist schon draußen: Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld hat den Bundesligisten überraschend rausgeworfen. Die Ostwestfalen gewannen im Nachbarschaftsduell mit 4:1 im Elfmeterschießen. Nach regulärer Spielzeit und Verlängerung hatte es 2:2 (2:2, 2:1) gestanden. Nicklas Shipnoski (25.) und Merveille Biankadi (29.) schossen die Arminia auf der Alm in die zweite Pokalrunde. Takuma Asano (45.+2) gelang noch vor der Pause das Anschlusstor für den VfL. Simon Zoller (90.+1) erzwang mit seinem Treffer die Verlängerung für den VfL.

Lockerer Sieg für Dortmund

Mit einem glanzlosen Auftritt hat Borussia Dortmund die erste Pflichtaufgabe der Saison locker gelöst. Der deutsche Vizemeister setzte sich beim Südwest-Regionalligisten TSV Schott Mainz mühelos mit 6:1 (3:1) durch, konnte bei dem Sommer-Kick aber kaum begeistern. Vor 30 312 Zuschauern erzielten Sébastien Haller (22. und 35. Minute), Julian Brandt (24.), Marcel Sabitzer (57.), Donyell Malen (79.) und Youssoufa Moukoko (85.) die Tore für das klar überlegene Team von Trainer Edin Terzic.

Traf für seinen neuen Klub: Dortmunds Marcel Sabitzer (links). (Foto: Uwe Anspach/dpa)

Nils Gans (34.) gelang für den krassen Außenseiter der umjubelte Ehrentreffer. Der BVB musste auf den verletzten Zugang Felix Nmecha verzichten, auch der angeschlagene Karim Adeyemi fehlte in Mainz. Dafür konnte Terzic auf die beiden Sommer-Zugänge Rami Bensebaini und Sabitzer bauen.

Mit Ach und Krach und ohne den gesperrten Trainer Bo Svensson an der Außenlinie hat der FSV Mainz 05 die zweite Runde erreicht. Die Rheinhessen gewannen am Samstag beim Zweitliga-Aufsteiger SV Elversberg mit 1:0 (0:0). Für das Tor des Tages sorgte Ludovic Ajorque (73. Minute) per Foulelfmeter.

Hohe Siege für Leverkusen, Nürnberg und St. Pauli

Bayer Leverkusen ist ohne große Mühe in die zweite Runde eingezogen. Der Fußball-Bundesligist setzte sich mit 8:0 (3:0) beim Hamburger Regionalligisten FC Teutonia 05 Ottensen durch. Die Treffer für die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso erzielten Edmond Tapsoba (16. Minute), Victor Boniface (42.), Florian Wirtz (45.+1), Amine Adli (59., Foulelfmeter), Jeremie Frimpong (67.), Adam Hlozek (74., 90.) und Jonas Hofmann (81.).

Mit seinem höchsten Sieg seit 61 Jahren ist dem 1. FC Nürnberg im dritten Pflichtspiel der neuen Saison der erste Sieg gelungen. Der Klub gewann in der ersten Pokalrunde 9:1 (6:0) beim fünftklassigen FC Oberneuland. Es war der höchste Pokalsieg der Nürnberger seit dem Viertelfinale 1962 - damals gewannen sie anschließend den Titel. Nach 15 Minuten lag der viermalige Pokalsieger bereits 3:0 vorne, nach 30 Minuten 6:0 - höher hatten die Franken zur Pause in ihrer Vereinsgeschichte nie geführt. Torschützen waren das 17 Jahre alte Talent Can Uzun (10./14./76.), Daichi Hayashi (15.), Ahmet Gürleyen (19.), Taylan Duman (24., 29., Foulelfmeter), Benjamin Goller (71.) und Christoph Daferner (90.). Zwischenzeitlich traf Bakary Lambers (89.) für Oberneuland zum 1:8.

Der FC St. Pauli hat ebenfalls die zweite Runde erreicht. Der Hamburger Fußball-Zweitligist siegte 5:0 (1:0) bei Fünftligist Atlas Delmenhorst. Der Kiez-Club ließ beim niedersächsischen Klub allerdings viele Tormöglichkeiten liegen. Eric Smith (24. Minute) traf für die Gäste per Freistoß aus knapp 20 Metern zur verdienten Führung. Ein unglückliches Eigentor durch Atlas-Torwart Damian Schobert (59.) stoppte die zaghaften Bemühungen des Oberligisten. Elias Saad (68.) und Marcel Hartel (70.) per Strafstoß erhöhten für die Hanseaten. Innenverteidiger Kerem Sari kassierte für das vorangegangene Foul Gelb-Rot. Oladapo Afolayan (88.) sorgte für den Endstand.

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Mit dem dritten Pflichtspielsieg nacheinander hat Holstein Kiel die nächste Runde erreicht. Der Zweitliga-Zweite setzte sich beim Regionalligaaufsteiger FC Gütersloh mit 2:0 (0:0) durch. Vor 5000 Zuschauern im Stadion im Heidewald sicherte der eingewechselte Holmbert Aron Fridjonsson mit einem Doppelpack (72./90.+3) den Sieg für die Gäste, die sich lange Zeit gegen den Tabellenzwölften der Regionalliga West schwertaten.

Ebenfalls glanzlos kam Zweitligakonkurrent SpVgg Greuther Fürth weiter. Das Team von Trainer Alexander Zorniger gewann am Samstagabend beim Drittligisten Hallescher FC mit 1:0 (1:0). Armindo Sieb (19.) brachte die Franken auf Zuspiel von Tim Lemperle in Führung, danach machte Fürth nur das Nötigste. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit sah Halles Erich Berko (45.+3) die Rote Karte, nachdem er mit gestrecktem Bein das Knie von Luca Itter getroffen hatte. In der zweiten Hälfte hatten die Fürther in Überzahl leichtes Spiel, gingen aber fahrlässig mit ihren Chancen um.

Stuttgart und Hertha mühelos weiter

Der VfB Stuttgart ist ebenfalls in die zweite Runde eingezogen. Der Bundesligist bezwang den Viertligisten TSG Balingen auswärts souverän mit 4:0 (3:0). Im schwäbischen Duell brachte Enzo Millot den dreimaligen Pokalsieger in der 25. Minute in Führung. Außerdem trafen vor 13 400 Zuschauern im ausverkauften Reutlinger Stadion Silas (34.), Serhou Guirassy (43.) und Kapitän Wataru Endo (55.). Nach Reutlingen war das Spiel verlegt worden, weil die Arena in Balingen zu klein für den Cup-Wettbewerb ist.

Auch Bundesliga-Absteiger Hertha BSC überstand die erste Runde ohne Probleme. Nach dem Fehlstart in der 2. Fußball-Bundesliga setzten sich die Berliner beim Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena mit 5:0 (1:0) durch und feierten ihren höchsten Sieg im Cup-Wettbewerb seit 20 Jahren. Palko Dardai (6. Minute), Haris Tabakovic (47. ), Marco Richter (49./52.) und Filip Uremovic (59.) trafen vor 11 800 Zuschauern im ausverkauften Ernst-Abbe-Sportfeld. In der vergangenen Saison war die Hertha als damaliger Bundesligist in der ersten Runde im Elfmeterschießen am Zweitligisten Eintracht Braunschweig gescheitert.

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