Funino im Nachwuchsfußball:Der Gänseblümchenpflücker spielt auch mit

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Sorgt für Debatten: die neue Spielform Funino im Jugendfußball. (Foto: Niels P. Joergensen)

Vier kleine Tore, keine Tabellen: Die neue Spielform Funino soll Kindern mehr Spaß machen und wird vom DFB zur Pflicht gemacht. Der Protest ist laut, und die Frage ist: Geht es darum, möglichst viele oder möglichst gute Sportler heranreifen zu lassen?

Von Christoph Leischwitz

Der Fußball erzählt immer wieder märchenhafte Geschichten, doch es gibt auch zahllose unerzählte, weil sie nicht im Happy End mündeten, sondern im Vereinsaustritt. Wie jene eines zwölfjährigen Unterfranken, der Anfang der Neunzigerjahre bei seinem Heimatverein in der D-Jugend nur auf der Ersatzbank saß. Zweimal, so erinnert er sich, wurde er kurz eingewechselt: einmal, als die Mannschaft 7:0 führte, einmal, als sie 0:12 zurücklag. Er erinnert sich weiter, dass er einmal mitfahren durfte zu einem Turnier nach Mechenhard, rund 20 Kilometer entfernt. Er spielte keine einzige Minute. Sein Großvater sei stolz gewesen, der Bub im Verein. Dem Enkel hätte es wiederum viel bedeutet, wenn er nur ein einziges Mal mit einem "Opa, ich hab' heute ein Tor geschossen" auf diesen hätte zulaufen können. Er selbst sagt auch, dass er einfach nicht sonderlich talentiert war, trotz der großen Liebe zu diesem Sport.

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