Nations League:Später Kane-Elfmeter rettet England gegen Deutschland

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Der Ausgleich durch Harry Kane. (Foto: LEE SMITH/Action Images via Reuters)

Bundestrainer Hansi Flick gewinnt erneut nicht gegen einen sogenannten "großen Gegner". Jonas Hofmann bring Deutschland in Führung, doch Harry Kane gleicht kurz vor Schluss aus.

Tempo, Tricks, ein Tor - aber wieder kein Sieg: Die deutsche Nationalmannschaft wartet unter Hansi Flick weiter auf den ersten Erfolg gegen einen sogenannten "großen Gegner". Knapp sechs Monate vor der WM in Katar kam die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in der Nations League gegen Vize-Europameister England trotz starker Leistung nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Drei Tage nach dem 1:1 in Italien fehlte erneut die Durchschlagskraft in der Offensive.

Nur der Gladbacher Jonas Hofmann traf vor 66.289 Zuschauern in München nach klugem Pass von Joshua Kimmich (51.), und so konnte Harry Kane einen späten Foulelfmeter zum Ausgleich nutzen (88.) - es war der 50. Länderspieltreffer des Kapitäns. Nico Schlotterbeck hatte Kane zuvor zu Fall gebracht, der Videobeweis brachte die Entscheidung. Deshalb gelang die Revanche für das 0:2 im EM-Achtelfinale im vergangenen Jahr in London nicht. Bundestrainer Flick blieb aber auch in seinem elften Spiel als Chef ungeschlagen. Nächster Gegner ist am Samstag (20.45 Uhr/RTL) in Budapest Ungarn.

Flick hatte kräftig rotiert und seine Startelf nach dem Remis in Italien gleich auf sieben Positionen verändert. Es sei "keine Konsequenz" aus der durchwachsenen Leistung in Bologna, betonte der Bundestrainer vor dem Spiel im ZDF, sondern Belastungssteuerung: "Wir haben große Qualität und Dichte in der Mannschaft." Lukas Klostermann, Schlotterbeck und David Raum rückten in die Viererkette. Ilkay Gündogan ersetzte Leon Goretzka auf der Doppelsechs neben Kimmich. Jamal Musiala und Hofmann besetzten die offensiven Außenbahnen, Kai Havertz versuchte sich wie häufig beim FC Chelsea in der Sturmspitze. Leroy Sane und Timo Werner erhielten eine schöpferische Pause.

Unverändert blieb nur die zentrale Achse mit Neuer, Antonio Rüdiger, Kimmich und Thomas Müller. In der Herren-Version der EM-Trikots der deutschen Fußballerinnen setzten Flicks Spieler vor dem Anstoß ein Zeichen gegen Rassismus: Wie bei der EM knieten sie gemeinsam mit den Engländern auf dem Rasen. Die ausverkaufte Allianz Arena erstrahlte in Regenbogenfarben. Die Engländer, die zum Auftakt überraschend 0:1 in Ungarn verloren hatten, boten gleich zehn Spieler vom letzten Duell auf.

Sie gerieten schnell unter Druck: Schon nach 60 Sekunden prüfte Havertz Torhüter Jordan Pickford zum ersten Mal, nach der anschließenden Ecke von Kimmich verlängerte Rüdiger, doch Kyle Walker rettete in höchster Not vor Müller. Doch der EM-Zweite startete ähnlich aggressiv, lief früh an und setzte die deutsche Abwehr im Spielaufbau unter Druck. Der erste Torjubel war verfrüht: Hofmanns Treffer nach einem langen Pass von Schlotterbeck wurde wegen Abseits zurückgenommen - der Videobeweis bestätigte die Entscheidung (23.). Auf der anderen Seite hatte Neuer Glück, als ihm der Ball durch die Hände glitt, Kane aber über das Tor schoss (27.). Dann rettete der Bayern-Keeper stark bei einem Schuss von Bukayo Saka (45.+1).

Intensität, Tempo, Einsatzbereitschaft: Flick sah all das, was er von seiner Elf gefordert hatte. Auch der Funke zum Publikum sprang über. Was fehlte, war die Effizienz in der Offensive. Das änderte sich nach der Pause, als Hofmann regelgerecht traf. Im Gegenzug parierte Neuer einen Schuss von Mason Mount glänzend (53.). Müller scheiterte mit einer Großchance an Pickford (70.), wenig später auch der eingewechselte Werner (75.) - dann rettete Neuer noch mal herausragend gegen Kane (76.) und war wenig später doch geschlagen.

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