Darja Kassatkina ist während des Video-Interviews in Barcelona, es ist die Welt, in der ihr alles leichter fällt. Die Russin fühlt sich wohl. Sie spaziert über die Anlage einer Tennis-Akademie, wo sie meistens trainiert, sie zeigt die vertrauten Courts, freut sich über die vielen Kinder und erzählt, was hier alles besser ist als in Moskau: so viele Sandplätze, so schönes Wetter, so günstige Platzmieten. Sie trägt ein schwarzes Top, die braunen Haare sind zum Pferdeschwanz gebunden, sie lacht viel. Es ist ein lockeres Gespräch mit dem Blogger Witja Krawtschenko, der sie den Tag über begleitet, Dascha zu ihr sagt und sie später bei der Verabschiedung innig umarmt. Dazwischen sagt sie, dass sie lesbisch ist. Na und? Nicht für Russland.
Homosexualität in Russland:Kassatkinas Befreiungsschlag
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Darja Kassatkina ist die Nummer zwölf der Tenniswelt. Und lesbisch ist sie auch. Na und? Wenn das in ihrer russischen Heimat nur auch alle so entspannt sähen.
Von Frank Nienhuysen
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