Champions League:Italienische Krise

Nach dem schwachen Auftritt des AS Rom bei Schachtjor Donezk scheidet auch der AC Mailand aus der Champions League aus. Schalke und Barcelona erreichen das Viertelfinale.

in Bildern

1 / 19
(Foto: dpa)

Nach dem schwachen Auftritt des AS Rom bei Schachtjor Donezk scheidet auch der AC Mailand aus der Champions League aus. Schalke und Barcelona erreichen das Viertelfinale. Mitten hinein in die heftigsten Vereinsturbulenzen ist dem FC Schalke 04 ein bemerkenswerter Erfolg geglückt: Nach einem 3:1 gegen den FC Valencia (Hinspiel 1:1) zog die tapfer kämpfende Elf von Noch-Trainer Felix Magath verdient ins Viertelfinale der Champions League ein. Ob die Spieler anfangs verunsichert waren vom politischen Wirbel im Klub? Das war schwer nachzuweisen.

2 / 19
(Foto: dpa)

Die große Frage vor diesem Spiel war ja gewesen: Würde man den Schalker Profis den vereinspolitischen Wirbel anmerken? Über diese Frage konnte man herrlich diskutieren, ohne Ergebnis natürlich, weil man ja nie wissen konnte, ob ein Fehlpass an der Situation im Verein lag oder am kompakten Gegner, der den Schalkern das Leben recht schwer machte. Magaths Elf begann munter, sie hatte immer wieder gute Aktionen, aber zunächst steckte zu wenig Struktur im Spiel, und zu frech werden durften die Schalker auch nicht, weil der Gegner über den wendigen Mata immer wieder konterte.

3 / 19
(Foto: REUTERS)

So war die Führung der listigen Spanier nicht unverdient: Ricardo Costa - früher unter Magath in Wolfsburg tätig - köpfelte eine Flanke von Topal ein, der Matip ausgetanzt hatte.

4 / 19
(Foto: Bongarts/Getty Images)

Verdient war aber auch das 1:1 durch Farfans prächtigen Freistoß, der eine kleine Schalker Drangphase abrundete (40.). Nach der Pause wollte Schalke die Gäste gleich einschüchtern, und tatsächlich gelang nach einem Angriff über Kluge die Führung durch Gavranovics Billardtor (52.). Zur Einschüchterung trug auch Manuel Neuer bei, der stets souverän parierte. Valencia versuchte am Ende alles, aber die größten Chancen hatten die Schalker: Gavranovic traf Pfosten und Latte, und in der Nachspielzeit nutzte Farfan einen Konter mit einem butterweichen Heber zum 3:1.

5 / 19
(Foto: REUTERS)

Zlatan Ibrahimovic kann es nicht fassen: Für den siebenmaligen Landesmeister-Champion AC Mailand war zum dritten Mal in Folge im Achtelfinale gegen einen englischen Fußball-Klub Endstation. Diesmal waren es die Tottenham Hotspurs, die Milan aus dem Wettbewerb beförderten.

6 / 19
(Foto: Getty Images)

Milan war allerdings vor allem in der ersten Halbzeit die aktivere Mannschaft. Ein Schuss des Brasilianers Robinho wurde von William Gallas in höchster Not von der eigenen Torlinie befördert (25., im Bild), Robinhos Landsmann Pato scheiterte sieben Minuten später in guter Position an Spurs-Torhüter Heurelho Gomes.

7 / 19
(Foto: dpa)

In der 76. Minute kam bei den Italienern noch der deutsche Youngster Alexander Merkel zum Einsatz, der den früheren Berliner und Dortmunder Kevin-Prince Boateng ersetzte. Bei Tottenham wurde der ehemalige Hamburger Rafael van der Vaart in der 66. Minute ausgewechselt. In der 90. Minute schoss Robinho noch einmal übers Tor.

8 / 19
(Foto: REUTERS)

Für die Rossoneri, die zuletzt vor ihrem Champions-League-Sieg 2007 im Viertelfinale standen, setzte sich der englische Fluch fort. 2008 war Milan im Achtelfinale am FC Arsenal gescheitert, im Vorjahr nach einem Jahr Champions-League-Abstinenz an Manchester United, wo es in Old Trafford sogar eine 0:4-Schlappe gab.

9 / 19
(Foto: REUTERS)

Was für ein Name, was für ein Start: Der Tscheche Tomas Hübschmann (re.) lässt sich feiern - zurecht, denn gegen den AS Rom gelang dem Mittelfeldspieler von Schachtjor Donezk in der 18. Minute das 1:0 für seinen Klub. Hübschmann verlängerte eine Flanke mit der Hacke, Roms Keeper Doni blieb verdutzt zurück - Donezk ging in Führung. Bereits im Hinspiel hatten die Ukrainer mit 3:2 gewonnen.

10 / 19
(Foto: REUTERS)

Es sollte ein katastrophaler Abend für die Italiener werden: In der 28. Minute scheiterte Torjäger Marco Boriello mit einem Elfmeter und ...

11 / 19
(Foto: dpa)

... kurz vor der Halbzeit sah Roms französischer Verteidiger Philippe Mexes die Gelb-Rote Karte. Wenig später hätte auch Daniele De Rossi vom Platz fliegen müssen, nachdem er gegen Schachtjors Dario Srna den Ellbogen ausgefahren hatte.

12 / 19
(Foto: AFP)

Die Römer fanden in der Kälte von Donezk kein Mittel gegen die gut eingestellten Ukrainer - und in Unterzahl lagen sie bald 0:2 zurück: Der Brasilianer Willian (re.) traf und ließ sich vom Kollegen Srna feiern. Die Blamage für die Roma machte in der 87. Minute Eduardo mit dem 3:0 perfekt. Schachtjor Donezk steht im Viertelfinale der Champions League, der AS Rom ist kläglich gescheitert.

13 / 19
(Foto: dpa)

Gentlemen unter sich: Arsenal-Coach Arsene Wenger begrüßte vor dem Spiel seiner Londoner beim FC Barcelona seinen Kollegen Josep Guardiola (re.), als wolle er sagen: "Schön, dass du auch hier bist." Dass der Barça-Trainer beim Achtelfinal-Rückspiel dabei sein konnte, war gar nicht so sicher. Ein Bandscheibenvorfall hatte den 40-Jährigen zuletzt zu einem längeren Klinikaufenthalt gezwungen - doch gegen die Londoner galt es für ...

14 / 19
(Foto: REUTERS)

... Barça, einen 1:2-Rückstand aus dem Hinspiel aufzuholen. Klar, dass da Erinnerungen an das Achtelfinale vor einem Jahr wach wurden: Damals zerlegte Barcelonas Wuselmann Lionel Messi (re.) die Engländer im Alleingang - beim 4:1 im Nou Camp erzielte der Argentinier alle vier Treffer. Dieses Mal wuselte er zwar zunächst wie gewohnt, blieb aber oft in der dichten Abwehr der Engländer hängen.

15 / 19
(Foto: AFP)

Mitte der ersten Halbzeit musste Arsenal Torhüter Wojciech Szczesny austauschen. Bei der Parade eines Freistoßes von Dani Alves hatte sich der Pole verletzt - es kam der Spanier Manuel Almunia (li.) und die Katalanen drückten weiter, als spielten sie gegen ihre eigene A-Jugend.

16 / 19
(Foto: REUTERS)

Das konnte nicht ewig gut gehen: Mit dem Halbzeitpfiff steckte Iniesta (li.) per Lupfer auf Messi durch, der chippte seinerseits den Ball am Torwart vorbei und vollendete sein Kunstwerk mit links zum Führungstreffer. Barcelona lag in Front, das Nou Camp schrie: "Meeeessssiiii."

17 / 19
(Foto: REUTERS)

In der 52. Minute geschah dann Verwunderliches: Arsenal, bisher nur defensiv am Spiel beteiligt, bekam eine Ecke und Barcelonas Aushilfsverteidiger Sergio Busquets köpfte den Ball ins eigene Tor - es stand 1:1, die Partie war auf den Kopf gestellt.

18 / 19
(Foto: AFP)

Nur ein paar Minuten später flog dann Arsenals Stürmer Robin van Persie vom Platz - der Holländer hatte nach einer Abseitsaktion den Ball weggeschlagen und sah die Gelb-Rote Karte.

19 / 19
(Foto: AFP)

Für Barça das Signal zu noch mehr Offensive: Eine feine Ballstafffette brachte Xavi (Bildmitte) ganz frei vors Tor und der Mittelfeldstratege - sonst eher fürs Organisieren zuständig - erzielte das 2:1. Nur zwei Minuten später brachte Arsenals Laurent Koscielny Barcelona-Angreifer Pedro im Strafraum zu Fall und es gab Elfmeter. Lionel Messi trat an und traf, natürlich - binnen kürzester Zeit stand es 3:1 für die Katalanen. Ein gerechtes Ergebnis, mit dem Barcelona am Ende locker die nächste Runde erreichte.

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: