Champions League:Pulisic beschenkt den BVB

FC Brügge - Borussia Dortmund

Duseltor am Geburtstag: Dortmunds Christian Pulisic jubelt über seinen Treffer zum 1:0.

(Foto: dpa)

Von Ulrich Hartmann

Mit dem FC Brügge verbinden Sympathisanten des Fußballklubs Borussia Dortmund nicht weniger als den Prolog zur Apokalypse. Die Niederlage gegen die Belgier in der Champions-League-Qualifikation 2003 war der Anfang eines kapitalen Niedergangs, 2005 war der BVB fast pleite - aber eben nur fast.

Am Dienstag traf die seit damals gut erholte Borussia erstmals wieder auf Brügge und gastierte im Jan-Breydel-Stadion. In einem Spiel, das keinen Sieger verdient gehabt hätte und schon auf ein Nullzunull hinauslief, erzielte der eingewechselte Christian Pulisic an seinem 20. Geburtstag in der 85. Minute ein glückliches Tor zu einem glücklichen 1:0 (0:0). Die dadurch erworbenen drei Punkte sind wichtig in einer Gruppe, in der auch noch Monaco und Atlético Madrid mitspielen. Die Nominierung von Mario Götze hatte sich bis zu seiner Auswechslung nach gut einer Stunde als wirkungslos erwiesen.

Es gibt beim BVB drei Spieler, die wissen, wie es sich anfühlt, im Endspiel der Champions League zu stehen: Marco Reus, Marcel Schmelzer, Lukasz Piszczek. Sie waren dabei, als die Borussia im Mai 2013 in London gegen den FC Bayern verlor. Seither waren die Dortmunder zwar jedes Jahr im Europapokal dabei, haben aber maximal das Viertelfinale erreicht und blamierten sich in der vorigen Saison mit vier Niederlagen gegen Tottenham und Real sowie zwei Unentschieden gegen Nikosia. Nur eines von elf Champions-League-Spielen hatten die Borussen binnen zwei Jahren gewonnen, ehe sie nun in Brügge siegten.

Götze hat 2013 noch für Dortmund gespielt, fehlte im Finale aber verletzt. Am Dienstag durfte er erstmals seit dem Pokalspiel in Fürth vor vier Wochen wieder mitwirken. In den drei Bundesliga-Partien seither hatte er nicht eine Minute auf dem Platz gestanden. Götze spielte offensiv zwischen den Flügeln Marius Wolf und Jadon Sancho, Marco Reus spielte Mittelstürmer anstelle des verletzten Paco Alcácer. Weil auch Thomas Delaney nicht dabei war, debütierte Julian Weigl im defensiven Mittelfeld an der Seite von Axel Witsel.

Die Umstellungen verhindern ein flüssiges Spiel

Doch die Umstellungen verhinderten ein flüssiges Spiel. Dortmunds Offensivmühen ertranken in Fehlpässen. Hätten Reus (20.) und Torwart Roman Bürki (23.) nicht je ein Gegentor verhindert, wäre man nicht pari in die Pause gelangt.

In der zweiten Halbzeit waren die Dortmunder geduldiger mit ihrem Ballbesitz und zeigten sich effektiver bei Ballrückholaktionen. Die Torannäherung blieb aber problematisch. Mit Shinji Kagawa für Götze (62.) und Pulisic für Sancho (69.) lief es auch nicht viel besser, aber eine glückliche Situation brachte spät den Sieg. Pulisic streckte dem verteidigenden Matej Mitrovic den Fuß entgegen - der Ball flog in hohem Bogen ins Tor.

Zur SZ-Startseite

Champions League
:Elfmeter-Drama auf Schalke

Erst ein kurioser Strafstoß, den Torhüter Ralf Fährmann hält; dann ein strittiger, den er passieren lässt - beim 1:1 zum Champions-League-Start gegen den FC Porto kann der FC Schalke abermals nicht gewinnen.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: