Bundesliga:Polizei warnt vor neuem Hooligan-Problem

Lesezeit: 2 min

Insbesondere vor den Stadion und auf dem Weg zu Spielen erwartet die Polizei Probleme mit Fußballfans. (Foto: dpa)

Die Gewerkschaft spricht von einer "Renaissance der Gewalt" außerhalb von Stadien. Dynamo Dresden wirft den Trainer raus.

Sportmeldungen im Überblick

Polizei, Krawalle: Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) befürchtet ein neues Hooligan-Problem in der Bundesliga. "Es scheint so, als würden wir eine Renaissance der Gewalt außerhalb der Stadien erleben. Es geht nicht um rivalisierende Fan-Gruppen, Gesinnungen oder politische Motivation, sondern nur um geplante Gewalt. Das muss man sehr ernst nehmen", sagte der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Jörg Radek der Sport Bild.Die schweren Ausschreitungen in der vergangenen Woche im Anschluss an das Zweitligaspiel zwischen dem 1. FC Köln und Union Berlin (1:1) haben bei der Gewerkschaft offenbar die Alarmglocken schrillen lassen. In Köln hatten Gewalttäter aus dem Umfeld des FC einen Bus mit Berlinern gestoppt und mit Steinen beworfen, der von der Polizei begleitet worden war.

Die Bus-Insassen waren anscheinend auf den Angriff vorbereitet, einige waren maskiert.Das deutete auf eine geplante Verabredung zur Prügelei hin. Diese Form der Gewalt außerhalb der Stadien hatte es vor allem in den 80er und 90er Jahren gegeben. Nun kommt sie wieder vermehrt auf. In den vergangenen Monaten kam es bereits zu Ausschreitungen in Hamburg und Frankfurt. Radek sagte dazu: "Der Fußball ist für diese Menschen nicht der Antrieb, sondern nur eine Plattform. Bei ihnen müssen wir von einem hohen Maß an Gewalt ausgehen. Dieser Generation fehlen die schlimmen Erfahrungen mit Gewalt der Hooligans der 80er-Jahre."

Axel Witsel beim BVB
:"Dass er Tore macht, dafür haben wir ihn eigentlich nicht geholt"

Borussia Dortmund könnte auch zum Bundesliga-Start auf die offensiven Ideen von Zugang Axel Witsel angewiesen sein. Denn die Suche nach einem neuen Stürmer gestaltet sich schwierig.

Von Thomas Gröbner

Dynamo Dresden, Trainer: Der Zweitligist hat sich von seinem Trainer Uwe Neuhaus getrennt. Dies gaben die Sachsen am Mittwochabend bekannt. Mit dem 58-jährigen Neuhaus muss auch Co-Trainer Peter Nemeth gehen. Die Mannschaft soll zunächst von einem Interimstrainer betreut werden, der "zeitnah" präsentiert werden soll.Neuhaus hatte Dresden seit 2015 trainiert und das Team von der 3. Liga gleich in die 2. Bundesliga geführt. Nun gelangten die Sportgeschäftsführer Ralf Minge und Kristian Walter jedoch in einer "gemeinsamen Analyse zu der Überzeugung, dass wir jetzt eine Veränderung benötigen, um den eingeschlagenen Weg in dieser Saison und darüber hinaus erfolgreich fortzusetzen", sagte Minge.Dresden war im DFB-Pokal am vergangenen Samstag in der ersten Runde am Regionalligisten SV Rödinghausen gescheitert.

In der Liga steht Dynamo mit einem Sieg und einer Niederlage auf dem neunten Platz. Die vergangene Saison hatte Dresden als Tabellenfünfter abgeschlossen."Unmittelbar nach Ende der vergangenen Saison haben Uwe und ich die sportlichen Schwierigkeiten, die wir 2017/18 hatten, gründlich und kritisch aufgearbeitet", sagte Walter: "Gemeinsam haben wir Veränderungen abgeleitet, die bereits angefangen haben, zu greifen. Dabei haben wir die Analyse als offenen Prozess fortgeführt und uns regelmäßig zusammengesetzt, um die Entwicklung fortlaufend zu bewerten."

Stefan Effenberg, Kritik: Der ehemalige Profi hat sich mit Unverständnis zur Kritik von Philipp Lahm an Bundestrainer Joachim Löw nach dem WM-Aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft geäußert. "Wenn man zusammen so erfolgreich war, stellt man jemanden nicht so öffentlich an den Pranger", sagte der ehemalige Nationalspieler in einem Interview der Neuen Osnabrücker Zeitung (Donnerstag). Er habe Lahms Kritik als "grenzwertig" empfunden. Lahm sei ein Beispiel dafür, wie glattgebügelt viele Spieler heutzutage während ihrer Karriere seien, meinte Effenberg; viele hätten Angst davor anzuecken. "Ich kann mich kaum daran erinnern, dass er in seiner Zeit als Fußballer etwas Negatives oder Kritisches gesagt hat", sagte der 50-Jährige über Lahm.

"Kaum hört er auf, putzt er den Löw weg. Das hätte er nie gemacht, wenn er noch aktiv gewesen wäre. Jetzt, nach der Karriere, zeigt sich der wahre Charakter", meinte Effenberg.Lahm hatte Mitte Juli im Netzwerk Linkedin indirekt Löws Führungsstil bemängelt und vom Bundestrainer "eine Kultur strafferer, klarerer Entscheidungen" gefordert. Er müsse mit neuen Nationalspielern weniger kollegial umgehen, um Erfolg zu haben.Auch Liverpool-Trainer Jürgen Klopp hatte unlängst Unverständnis für die öffentliche Kritik von Lahm an Löw geäußert.

© SZ.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Para-Leichathletik-EM
:Heinrich Popow tritt mit Silber ab

Am zweiten Tag der Para-EM gibt es einmal Gold und dreimal Silber für die deutschen Leichtathleten. Für den Weitspringer und Sprinter Popow endet eine lange und erfolgreiche Karriere.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: