Bundesliga: Vorschau, 33. Spieltag:Wer hat Angst vorm bösen Daum?

Furioses Abstiegsfinale: Der 1. FC Köln fürchtet seinen alten Trainer, Werder Bremen zittert vor halb besoffenen Dortmundern und Srdjan Lakic schießt seinen neuen Klub samt Felix Magath in die zweite Liga.

zum Bundesliga-Spieltag

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(Foto: AFP)

Furioses Abstiegsfinale: Der 1. FC Köln fürchtet seinen alten Trainer, Werder Bremen zittert vor halb besoffenen Dortmundern und Srdjan Lakic schießt seinen neuen Klub samt Felix Magath in die zweite Liga. Die Chancenanalyse zum Bundesliga-Spieltag. Schalke 04 - FSV Mainz 05 (Samstag, 15.30 Uhr) Das spricht für Schalke: Die Bundesliga. Endlich wieder gegen Gleichgesinnte spielen. Endlich keine Gegner mehr, die einen auch mit der Ersatzbank auseinander nehmen. Endlich keine britischen Abwehrspieler für Raúl (rechts im Bild), endlich keine vier Gegentore für Manuel Neuer (links). Obwohl, das hat zuletzt auch in der Bundesliga formidabel geklappt. Das spricht für Mainz: Die Aussicht auf eine fulminante Feier. Holt Mainz zumindest einen Punkt, ist ihnen Platz fünf und die Startberechtigung für die Europa League nicht mehr zu nehmen. Das gab es schließlich noch nie. Wer also Trainer Thomas Tuchel nackt auf dem Fanzaun tanzen sehen will: Einschalten! (ebc)

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(Foto: dpa)

1. FC Nürnberg - TSG 1899 Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr) Das spricht für Nürnberg: Marek Mintal (im Bild). Der wurde einst Phantom genannt, weil er unbemerkt über den Platz schlich und dann doch zahlreiche Treffer erzielte. War in den vergangenen Spielzeiten tatsächlich ein Phantom, weil er aufgrund von Verletzung kaum noch spielte und sein letztes Bundesliga-Tor am 8. August 2009 erzielte. Wird am Samstag offiziell verabschiedet, vermutlich eingewechselt - und schießt dann bestimmt zwei Tore. Das spricht für Hoffenheim: Allein die Tatsache, dass die dritte grauselige Rückrunde in Serie bald vorbei ist. In der Hinserie hat Hoffenheim jedoch so gut gespielt, dass der Klassenerhalt bereits sicher ist. Wie immer also. (jüsc)

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(Foto: dapd)

Eintracht Frankfurt - 1. FC Köln (Samstag, 15.30 Uhr) Das spricht für Frankfurt: Theofanis Gekas (rechts im Bild). Der griechische Stürmer hat in der Hinrunde gegen fast alle Mannschaften getroffen - außer gegen Köln. In der Rückrunde dagegen hat Gekas gegen fast keinen Verein getroffen. Also wäre es doch irgendwie logisch, wenn Gekas... Klingt unsinnig? Sorry, aber ansonsten spricht nun wirklich gar nichts für die Eintracht. Das spricht für Köln: Christoph Daum (links). Der wird es schließlich kaum zulassen, dass seine große Liebe, der 1. FC Köln, seinetwegen in die zweite Liga absteigt. Oder etwa doch? Ist dem Motivator jetzt alles egal? Vertreter der Gegenthese munkeln hingegen: Auch der 1. FC Köln sucht für die kommende Saison noch einen neuen Trainer. Wie wäre es, Herr Daum? (jüsc)

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(Foto: dapd)

VfL Wolfsburg - 1. FC Kaiserslautern (Samstag, 15.30 Uhr) Das spricht für Wolfsburg: Patrick Helmes. Der ist laut Trainer Felix Magath ganz nah an der Startelf. "Er hat seine Intensität im Training gesteigert", verkündete Magath und ergänzte: "Es ist ein gutes Zeichen, wenn man als Trainer merkt, dass ein Spieler die Lage erkannt hat." Ein Profi, der am 33. Spieltag den Ernst der Lage erkannt hat - sueddeutsche.de sagt: Herzlichen Glückwunsch. Das spricht für Kaiserslautern: Stürmer Srdjan Lakic (rechts im Bild). Der wechselt schließlich nach Wolfsburg und ließ sich bereits vor Monaten im VfL-Trikot ablichten, was in der Pfalz selbstverständlich für Hochstimmung sorgte. Was wäre es doch für eine herrliche Geschichte, wenn ausgerechnet Lakic seinen neuen Klub in die zweite Liga schießt... (ebc)

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Borussia Mönchengladbach - SC Freiburg (Samstag, 15.30 Uhr) Das spricht für Gladbach: Max Eberl (im Bild). Der Mann ist nicht nur Sportdirektor in Gladbach, sondern auch Maskottchen und erster Fan des Vereins. Seine Interviews in der Halbzeit sind mittlerweile legendär - und es war an den vergangenen Spieltagen zu goldig, wie diebisch er sich freute, als Gladbach plötzlich führte und am Ende noch gewann. So ein Mann darf nicht absteigen. Das spricht für Freiburg: Die Aussicht auf zwei spannungsbefreite Spieltage. Das Saisonziel (Klassenerhalt) ist längst erreicht, der Trainer (Robin Dutt) wurde längst von Bayer Leverkusen abgeworben, das große Ziel (Europapokal) ist nicht mehr zu schaffen. Also können sich alle Spieler für die kommende Saison empfehlen. Oder für einen anderen Verein? (jüsc)

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(Foto: dapd)

Werder Bremen - Borussia Dortmund (Samstag, 15.30 Uhr) Das spricht für Bremen: Der vorzeitige Titelgewinn von Dortmund. Die Spieler von Jürgen Klopp mussten bis Mittwoch nicht trainieren. In Bremen dagegen laufen offensichtlich schon die Personalplanungen für die kommenden Saison (der Verein soll Interesse an Nürnbergs Mehmet Ekici und an den Verteidiger Sokratis Papastathopoulos und Didac Vila Rossello vom AC Mailand haben). Ein Sieg und damit der Klassenerhalt würden diese Planungen freilich erleichtern. Das spricht für Dortmund: Der vorzeitige Titelgewinn. Die Mannschaft kann nach den ausgiebigen Feierlichkeiten in den letzten beiden Partien der Saison gänzlich ohne Druck aufspielen. Und wer will sich schon vorwerfen lassen, halb besoffen den Abstiegskampf zu manipulieren? (jüsc)

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(Foto: dpa)

FC St. Pauli - FC Bayern München (Samstag, 15.30 Uhr) Das spricht für St. Pauli: Egal. Letztes Heimspiel für Trainer Holger Stanislawski (im Bild), letztes Heimspiel für Co-Trainer "Truller" Trulsen, zu 99,9 Prozent auch das letztes Heimspiel in der Bundesliga überhaupt - da gibt es schlimmere Abschiedsgeschenke als ein Sieg gegen den FC Bayern. Danach wird es Tränen regnen. Und viel Bier. Das spricht für München: Cheftrainer Andries Jonker. Der kündigte vor der Abreise nach Hamburg eine runderneuerte Bayern-Aufstellung an. "Ich mache es auf meine Weise", erklärte der Holländer am Freitag: "Ich bin nicht Sohn, nicht Klon, nicht Zwillingsbruder von Louis van Gaal." Darf Rouven Sattelmaier also endlich ins Tor? Breno ins defensive Mittelfeld? Miroslav Klose in die Startelf? sueddeutsche.de wäre begeistert - und freut sich diebisch auf die samstägliche Einzelkritik. (ebc)

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(Foto: dpa)

VfB Stuttgart - Hannover 96 (Samstag, 15.30 Uhr) Das spricht für Stuttgart: Nichts. Am Samstag gegen Hannover, eine Woche später gegen den FC Bayern - wer will sich schon vorwerfen lassen, den Kampf um Platz drei beeinflusst zu haben? Bei zwei deftigen Niederlagen schöpft garantiert keiner Verdacht. Das spricht für Hannover: Didier Ya Konan. Der Stürmer aus Elfenbeinküste (bislang 13 Treffer) könnte Historisches vollbringen und den vereinsinternen Torrekord von Fredi Bobic (14 Treffer in der Saison 2002/03) brechen. Gut möglich jedoch, dass Ya Konan auch Wichtigeres im Kopf hat: etwa Platz drei und das Erreichen der Champions-League-Qualifikation. (ebc)

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(Foto: dpa)

Bayer Leverkusen - Hamburger SV (Samstag, 15.30 Uhr) Das spricht für Leverkusen: Zé Roberto (rechts im Bild). Der 36-Jährige bekommt beim HSV keinen neuen Vertrag und wechselt folglich sicherlich nach Leverkusen zurück. Dort haben sie schließlich ein Herz für alterne Mittelfeldrecken. Das spricht für Hamburg: Die originelle Rauswurfklausel für Trainer Michael Oenning (links). Der ist beim HSV mit so viel Vertrauen ausgestattet, dass er eigentlich jedes Spiel gewinnen muss, um seiner sicherlich schon vorgeschriebenen Kündigung zu entgegen. Am besten gleich am Samstag gegen Bayer Leverkusen. (ebc)

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