Bundesliga:Leverkusen und Stuttgart an der Tabellenspitze

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Kein Hochglanzfußball, aber höchst effizient: Leverkusens Alejandro Grimaldo (Mitte) bejubelt seinen Freistoßtreffer. (Foto: Alex Grimm/Getty Images)

Bei Leverkusen sitzt jeder Schuss, auch der Höhenflug des VfB Stuttgart geht weiter. Bitter endet der Nachmittag für Bochum, Köln und Frankfurt. Alles Wichtige zum Spieltag.

Von Tim Brack und Carsten Scheele

1. FSV Mainz 05 - Bayer Leverkusen 0:3 (0:1), Tore: 0:1 van den Berg (18., Eigentor), 0:2 Grimaldo (59.), 0:3 Hofmann (65.)

Hilfe, Leverkusen kommt, dachte sich mancher Mainzer an diesem Nachmittag. Und aus lauter Angst vor den formidablen Bayer-Angreifern haute Verteidiger Sepp van den Berg den Ball gleich selbst ins Netz. Er versenkte per Grätsche eine Flanke von Frimpong - Torwart Zentner war sehr chancenlos.

Leverkusen blieb überlegen, auch wenn Victor Boniface zur Abwechslung gar keinen guten Tag hatte. Den fälligen zweiten Treffer besorgte Alejandro Grimaldo per direkt verwertetem Freistoß, den dritten Jonas Hofmann per Konter. Drei Schüsse, drei Treffer. Effektiver geht es nicht. Und nebenbei ist es der beste Saisonstart der Leverkusener Bundesliga-Geschichte.

VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurt 2:0 (1:0), Tore: 1:0 Wind (32.), 2:0 Wind (84.)

Läuft für ihn: Wolfsburgs Jonas Wind. (Foto: Swen Pförtner/dpa)

Jonas Wind erfüllt in Wolfsburg eine Rolle wie Serhou Guirassy in Stuttgart, Victor Boniface in Leverkusen oder Harry Kane in München. Kommt er an den Ball, ist dieser kurz darauf häufig im Tor, wie nach einer halben Stunde gegen Frankfurt: lässig abgestaubt, Saisontor Nummer sechs. Auch Frankfurt hatte anschließend gute Gelegenheiten, etwa durch Omar Marmoush, der völlig frei an Wolfsburgs Keeper Koen Casteels scheiterte.

In der zweiten Halbzeit gab's eine Seltenheit zu bestaunen: Gelb-Rot für Mario Götze, der sonst nicht als fieser Treter bekannt ist. Wolfsburg nutzte die Überzahl, Wind verschoss erst einen Strafstoß, traf aber im Nachschuss. Saisontor Nummer sieben. Läuft halt.

1. FC Heidenheim - 1. FC Union 1:0 (0:0), Tor: 1:0 Beste (59.)

Energiebündel, Antreiber, Techniker: Heidenheims Jan-Niklas Beste. (Foto: Daniel Kopatsch/Getty Images)

Aufsteiger gegen Champions-League-Teilnehmer, es wurde ein seltsames Spiel. Heidenheim zeigte Herz, aber zunächst recht wenig Klasse. Union hatte dagegen die eindeutigen und zwingenden Aktionen. Die Berliner hätten schon zur Halbzeit führen müssen; Union hatte andererseits Glück, dass Leonardo Bonucci nicht schon wieder einen Elfmeter verursachte wie am Spieltag zuvor. Und dann das: Freistoß Heidenheim, ein Schuss von Jan-Niklas Beste aus 25 Metern direkt in den Winkel. Berlin war geschockt, Heidenheim brachte den Sieg nach Hause.

1. FC Köln - VfB Stuttgart 0:2 (0:0), Tore: 0:1 Undav (68.), 0:2 Undav (88.)

Gleich zwei Tore gelangen Deniz Undav (links) in Köln. (Foto: Ina Fassbender/AFP)

Alle im Kölner Stadion schauten natürlich auf den Stuttgarter Zehn-Tore-Stürmer Serhou Guirassy, nur nicht die FC-Spieler. Die ließen den Führenden der Torjägerliste in der siebten Minute frei vor dem Tor zum Kopfball kommen, als sei er das junge Talent, das sich beim FC einst nicht hatte durchsetzen können. Der Ball klatschte an die Latte. Aus Guirassy wurde auch später kein Elf-Tore-Stürmer. Stuttgart gewann trotzdem, weil Deniz Undav sechs Minuten nach seiner Einwechslung unbedrängt die Führung schießen durfte und kurz vor Schluss noch einen Konter zum 2:0 abschloss. Zwei Tore Undav, null Tore Guirassy - für die Stuttgarter ist das eigentlich eine gute Nachricht.

VfL Bochum - Borussia Mönchengladbach 1:3 (0:3), Tore: 0:1 Neuhaus (27.), 0:2 Pléa (37.), 0:3 Pléa (45.), 1:3 Losilla (68.)

Er kann es noch: Alassane Pléa (rechts) trifft wieder. (Foto: Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)

Gefürchtet werden die Bochumer für ihre Heimstärke vielleicht nicht, aber die Liga-Konkurrenz weiß, dass der VfL zu Hause normalerweise kein zuvorkommender Gastgeber ist. Gegen Gladbach machte Bochum dann aber ein Auswärtsspiel im eigenen Stadion. Die Borussia bespielte die großzügigen Lücken fast schuldbewusst. Darf man eine solche Aufbauhilfe ohne schlechtes Gewissen nutzen?

Darf man, fand vor allem Alassane Pléa. Die Gladbacher Offensivkraft hatte zuletzt am 8. November 2022 ein Ligator geschossen (gegen Bochum), nun legte sie die 1:0-Führung auf und baute sie mit zwei Toren selbst aus. Die weiteren Chancen der Gladbacher hätten für mindestens sieben Tore gereicht, so viele hatte der FC Bayern zuletzt gegen Bochum geschossen. Dieser Umstand sollte alle beim VfL besorgen, daran änderte der Treffer von Anthony Losilla und der anschließende Sturmlauf wenig.

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