Bundesliga:Trend zum Eigentor

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In der 38. Spielminute der Partie Schalke gegen Hertha fällt das erste Tor: Ein Eigentor der Berliner Gäste, geschossen von Niklas Stark. (Foto: Lars Baron/Bongarts/Getty Images)
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Von Carsten Scheele

Union Berlin - Borussia Dortmund 3:1, Tore 1:0 Bülter (22.), 1:1 Alcácer (25.), 2:1 Bülter (50.), 3:1 Andersson (75.)

Der BVB hat zum ersten Mal in dieser Saison gepatzt - und liegt in der Tabelle nun hinter dem FC Bayern. Marius Bülter, im Sommer aus Magdeburg nach Berlin gekommen, traf nach einer Ecke, ehe Alcácer ausglich. Bei Bülters zweitem Treffer profitierten die Berliner auch davon, dass Dortmund nicht maximal souverän verteidigte, und statt des Ausgleichs des Favoriten folgte schließlich das dritte Berliner Tor. Für den Aufsteiger war es der erste Sieg in dieser Bundesliga-Saison.

FC Bayern - Mainz 05 6:1, Tore: 0:1 Boetius (6.), 1:1 Pavard (36.), 2:1 Alaba (45.), 3:1 Perisic (54.), 4:1 Coman (64.), 5:1 Lewandowski (78.), 6:1 Davies (80.)

Der Bayern-Zugang des Tages? Nein, nicht Philippe Coutinho, obwohl der erstmals in der Startelf stand. Auch nicht Ivan Perisic oder Lucas Hernández, ebenfalls beide von Beginn an auf dem Platz. Die Show stahl ihnen zunächst Benjamin Pavard, der erst hinten patzte - der Mainzer Jean-Paul Boetius durfte viel zu frei einköpfen -, dann den Ball per Seitfallzieher spektakulär zum Ausgleich ins Mainzer Tor schaufelte. Alaba besorgte kurz vor der Pause per Zauberfreistoß die Führung, in der zweiten Halbzeit trafen auch Perisic (erstes Tor für Bayern), Coman, Lewandowski und Davies. Mainz fiel auseinander. Wer nicht traf? Coutinho. Musste aber auch in der 67. Minute raus.

Leverkusen - Hoffenheim 0:0, Tore: -

Eine Paarung, die sehr viele Tore verspricht - und doch 0:0 endete. Leverkusen spielte lange deutlich besser, fast alle Offensivakteure kamen zu guten bis sehr guten Gelegenheiten. Kevin Volland, Kai Havertz, Karim Bellarabi, Nadiem Amiri - alle glücklos. Am Ende hatte Bayer Chancen annähernd im Minutentakt, bis in die sechste Minute der Nachspielzeit. Und Hoffenheim? Zweimal hätte Ishak Belfodil die Partie fast auf den Kopf gestellt. Am Ende große Freude über ein glückliches Pünktchen.

Wolfsburg - Paderborn 1:1, Tore: 0:1 Cauly (12.), 1:1 Brekalo (56.)

Fast eine Stunde brauchten die Wolfsburger, um sich von den frühen Schockmomenten des Nachmittags zu erholen. Erster Schock: die textmarkergelben Trikots der Paderborner. Zweiter Schock: die frühe Verletzung von Xaver Schlager (siehe weiter unten). Dann traf der Brasilianer Cauly Oliveira Souza (will Cauly genannt werden) auch noch zur Führung für den Aufsteiger. Nach dem Ausgleich durch Wolfsburgs Josip Brekalo hatten beide Teams noch gute Chancen auf den Siegtreffer.

Freiburg - Köln 1:2, Tore: 1:0 Czichos (40., Eigentor), 1:1 Modeste (52.), 1:2 Skhiri (90.+2)

Auch in Freiburg gab's ein Eigentor, und zwar eines der besonderen Sorte. Gerade wurde den Kölnern ein eigener Treffer zurecht aberkannt (Drexler hatte in der Entstehung gefoult), da rauschte Rafael Czichos ohne Not in eine Freiburger Flanke, nahm seinem Torwart Timo Horn den Ball weg, beförderte das Spielgerät via Innenpfosten und Unterkante der Latte ins eigene Tor. Das Kölner Pech war damit aber aufgebraucht. Erst stellte Anthony Modeste auf 1:1, dann traf Zugang Ellyes Skhiri in der Nachspielzeit zum ersten Kölner Saisonsieg.

Schalke 04 - Hertha BSC 3:0, Tore: 1:0 Stark (38., Eigentor), 2:0 Rekik (48., Eigentor), 3:0 Kenny (85.)

Da ist der erste Schalker Saisonsieg - die Hertha findet sich dagegen in einer ersten kleinen Krise wieder. Das lief aber auch unglücklich, zwei Eigentore sind den Berlinern unterlaufen: Erst bugsierte Niklas Stark den Ball ins eigene Tor, dann zu Beginn der zweiten Halbzeit Karim Rekik. Das ist Hertha BSC in der Bundesliga auch noch nicht passiert. Kurz vor Schluss erzielte Jonjoe Kenny noch den ersten "echten" Schalker Treffer dieser Saison.

Erfrischung des Tages: Trinkpausen gab es in fast allen Stadien. Zwischen der 20. und 30. Minute wurden erstmals die Wasserflaschen gereicht, aus gutem Grund: 33 Grad in Wolfsburg, Gelsenkirchen und Leverkusen, 32 Grad in Freiburg. Dagegen annähernd frische 29 Grad in München. Getrunken wurde dort trotzdem.

Verletzung des Tages: Erlitt Wolfsburg bislang so starker Zugang Xaver Schlager, bereits "Königstransfer" genannt. Der Österreicher wollte eine Flanke erreichen, blieb im Rasen hängen - das Sprunggelenk. Schlager wurde auf der Trage vom Platz gebracht, hielt sich die Hände vors Gesicht. Schlimmer Moment. Später bestätigte Trainer Oliver Glasner die Diagnose: Schlager erlitt einen Knöchelbruch.

Hoeneß des Tages: Wie wird das in München, ohne Uli Hoeneß? "Er ist überhaupt nicht weg", wusste etwa Trainer Niko Kovac zur Causa beizutragen. Der frühere Münchner Didi Hamann erklärte dagegen bei Sky, dass Hoeneß den Bayern nach seiner Amtsübergabe im November sehr fehlen dürfte. Er lobte Hoeneß' Einfluss im Verein, seine Menschlichkeit. Bester Satz: "Ich glaube, Sami Kuffour bezeichnet ihn als seinen Vater."

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