Eine Kabinenansprache für das entscheidende Spiel gegen den Abstieg in Hoffenheim hat sich Felix Magath nicht ausgedacht. Der Trainer will seinen Spielern auch nicht sagen, dass es jetzt um alles gehe, weil der aktuelle Trainer des VfL Wolfsburg "diese Diktion vom wichtigsten Spiel" generell nicht benutze, wie er im Interview mit der Süddeutschen Zeitung (Samstag, 14. Mai) sagt. "Ich will meine Spieler zu Profis erziehen", und das bedeute, ohnehin jedes Spiel gewinnen zu wollen.
Vorschau: Bundesliga, 34. Spieltag:Der Geist von Unterhaching
Im Abstiegskampf droht Felix Magath mit dem SC Paderborn, Mönchengladbach opfert seinen Tingeltangel-Bob. Nur beim FC Bayern sind sie entspannt - da wäre schließlich noch Unterhaching.
Die Wolfsburger brauchen einen Sieg in Hoffenheim, um sicher im kommenden Jahr wieder Bundesliga spielen zu können. Vor zwei Jahren erst war Magath mit den Niedersachsen Meister geworden. Wie konnte die Mannschaft nur so abstürzen? "Es ist gar keine Mannschaft", erklärt der 57-Jährige der SZ. Ob einige Spieler gezittert hätten, als er zurückkam? Die Spieler hätten es sich selbst zuzuschreiben, "dass sie den Verein in die Situation gebracht haben, mich zu holen". Das müssten sie nun ausbaden. "Ich bin nicht dafür verantwortlich, dass ich hier bin!"
Er betont nochmals, dass alle Spieler des Kaders bei einem Abstieg mit in die zweite Liga gehen müssten, auch der Brasilianer Diego oder der deutsche WM-Held Arne Friedrich. "Das entsprechende Schriftstück hat in dieser Woche jeden Spieler erreicht", sagt er. Und: Der bislang teuerste Kader der zweiten Liga, der von Hertha BSC Berlin in dieser Saison, wäre im Vergleich "ein billiger Jakob".
Magath schließt nicht aus, den ehemaligen Lieblingsspieler Zvjezdan Misimovic zurückzuholen, außerdem bestätigte er eine Anfrage von Dynamo Moskau. "Aber das hatte sich dann schnell erledigt", weil er sich nun an den VfL gebunden habe. Nach Wolfsburg drängt es Magath aber ins Ausland: "Ich behaupte, dass das meine letzte Trainerstation in der Bundesliga sein wird."
Lesen Sie das gesamte Interview in der Süddeutschen Zeitung, Samstagsausgabe, 14. Mai.