Fortsetzung der Bundesliga:Rummenigge erwartet "ein Milliardenpublikum"

Bayern München - Roter Stern Belgrad

Erwartet großes Interesse an der Bundesliga-Fortsetzung: Karl-Heinz Rummenigge.

(Foto: dpa)

Der Bayern-Boss geht davon aus, dass sich nach der Corona-Pause Menschen weltweit für die Bundesliga interessieren. Er spricht auch über die Münchner Kaderplanung - und wundert sich über die Aussagen von Timo Werner.

Für den Bundesliga-Neustart erwartet Karl-Heinz Rummenigge das Interesse eines Milliardenpublikums. "Die Bundesliga schafft es nun, als erste große Liga weltweit den Spielbetrieb wieder aufzunehmen. Und wenn die Bundesliga als einzige Liga rund um den Globus im TV übertragen wird, dann gehe ich davon aus, dass wir auf der ganzen Welt ein Milliardenpublikum haben werden", sagte der Vorstandschef des FC Bayern München in der Sport Bild.

Für Ärger bei Rummenigge sorgte der TV-Rechteinhaber Eurosport mit seiner Blockadehaltung. Die Mutterfirma Discovery hat seinen Anteil an der letzten TV-Rate nicht bezahlt und will den Vertrag mit der DFL auflösen. Das US-Unternehmen soll sich angesichts der Corona-Krise auf eine Sonderkündigungsklausel für den Fall von höherer Gewalt berufen. "Ich bedaure das Verhalten von Eurosport sehr, ja, ich finde es unanständig, dass man in einer Krise einen Vertrag aufkündigt", sagte Rummenigge dazu. Der 64-Jährige glaubt an einen "großen Imageschaden" für Eurosport mit langfristigen Folgen für den Sender: "Wer geht denn mit einem solchen Sender in der Zukunft noch eine Partnerschaft ein?"

Liga-Spitzenreiter FC Bayern (55 Punkte) ist am Sonntag beim 1. FC Union Berlin an der Reihe, schon am Samstag will Verfolger Borussia Dortmund (51) gegen den FC Schalke vorlegen. Doch was die Teams bei den Spielen ohne Zuschauer wirklich erwartet, vermag nach über zwei Monaten Unterbrechung wegen der Coronavirus-Pandemie keiner genau zu prognostizieren. "Alle Mannschaften müssen sich ja auch erstmal wieder, nach der langen Pause, auf diese neuen Gegebenheiten einstellen", sagte Rummenigge.

Die Münchner trieben in der Zwangspause Personalplanungen voran. Sie verlängerten mit Trainer Hansi Flick bis 2023, für Rummenigge war das der "wichtigste Vertrag". Nach den Vertragsverlängerungen von Angreifer Thomas Müller (30/bis 2023) und Jungprofi Alphonso Davies (19/bis 2025) wird eine Einigung mit Thiago (29) erwartet. Rummenigge hofft, dass auch Keeper Manuel Neuer (34) und Abwehrspieler David Alaba (27) die nach Klub-Ansicht guten Angebote annehmen. "Wir wünschen uns, dass am Ende alle verlängern. Aber das liegt nicht exklusiv in unserer Hand. Wir haben den Spielern sehr seriöse und faire Vertragsangebote ohne Corona-Discount auf den Tisch gelegt. Es liegt nun an den Spielern, sie anzunehmen", sagte der 64-Jährige.

Rummenigge über Timo Werner verwundert

Rummenigge erwartet einen Transfer-Sommer, in dem es "vermehrt Spielerleihen und Tausch-Geschäfte geben wird". Dass Mega-Stars dabei nach Deutschland kommen, glaubt er nicht. "Fußball-Europa und die ganze Welt befinden sich in einer finanziellen Schockstarre. Deshalb glaube ich nicht, dass ein Neymar oder Mbappé in die Bundesliga wechseln wird", sagte er über die zwei Stars von Paris Saint-Germain. Als aussichtsreicher Kandidat für einen Wechsel zum FC Bayern gilt weiter Nationalspieler Leroy Sané von Manchester City, über den Rummenigge in dem Interview nicht sprechen wollte.

Dagegen brachte der Vorstandsvorsitzende seine Verwunderung über Timo Werner zum Ausdruck. Der Leipziger Nationalstürmer Werner hatte erklärt, dass ihn im Falle eines Vereinswechsels das Ausland mehr reizen würde als ein Wechsel zu Bayern. "Ich bin ja eigentlich über nichts mehr erstaunt, aber dass ein Spieler als Reaktion auf Gerüchte in der Öffentlichkeit eine solche Aussage macht, habe ich auch noch nicht erlebt", sagte Rummenigge.

Rummenigge ermahnte die Liga, dass Vorfälle wie die Social-Media-Filmerei von Salomon Kalou mit dem Verstoß gegen Corona-Regeln nicht mehr passieren dürfe. "Wir müssen unter Beweis stellen, dass wir mit dem Vertrauensbeweis der Politik super diszipliniert umgehen. Das ist ein Appell, den die Verantwortlichen aller 36 Klubs an jeden Spieler, jeden Mitarbeiter richten müssen. Es darf nicht noch einmal so ein Unfug wie bei Hertha BSC im Fall Kalou passieren. Auch der letzte Spieler weiß jetzt, dass er sich an die Regeln halten muss", sagte der Münchner Vorstandsboss. Kalou wurde nach dem Vorfall suspendiert.

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