Bundesliga:Leipzigs erfolgreiche Tage gehen weiter

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Leipzig jubelt schon wieder. (Foto: dpa)

Werder-Trainer Kohfeldt grummelt über eine richtige Elfmeter-Entscheidung in Leipzig. Köln und Freiburg holen wertvolle Punkte. Das Wichtigste zum Spieltag.

Von Sebastian Fischer und Christopher Gerards

Borussia Dortmund - VfB Stuttgart 1:5 (1:1), Tore: 0:1 Wamangituka (27., Elfmeter), 1:1 Reyna (39.), 1:2 Wamangituka (53.), 1:3 Förster (60.), 1:4 Coulibaly (63.), 1:5 Gonzalez (90.+1)

Es wirkte dann schon ziemlich leichtsinnig, beinahe fahrlässig, dass zuvor so viel über Erling Haaland gesprochen wurde; darüber, wie der BVB den Stürmer ersetzen könnte, der zur Reha in Katar weilt (wo Fußballer wie Fußballfunktionäre die Bedingungen bekanntlich besonders spitze finden). Doch der Dortmunder Angriff war dann gegen den VfB viel weniger im Mittelpunkt als die Dortmunder Verteidiger, die ständig Stuttgarter Stürmern hinterherliefen - oder im Fall von Emre Can hinterhersprangen: Der Nationalspieler grätschte Mateo Klimowicz dermaßen klar um, dass am Elfmeterpfiff kein Zweifel blieb. Per Strafstoß verwertete Silas Wamangituka eine der zahlreichen Stuttgarter Chancen der ersten Halbzeit. Und es sollte für Dortmund noch schlimmer kommen.

Eine der wenigen Dortmunder Chancen nutzte Giovanni Reyna nach anspruchsvollem Pass von Raphael Guerreiro dann zwar zum sehenswert geschlenzten Ausgleich. Aber derselbe Guerreiro verlor kurz darauf leichtsinnig am eigenen Strafraum den Ball - und leitete das nächste Wamangituka-Tor ein. 1:2, so hatten die Dortmunder auch das Heimspiel davor gegen Köln verloren - und da stand sogar Haaland noch auf dem Platz. Diesmal wurde es aber noch sehr viel unangenehmer: Philipp Förster, Tanguy Coulibaly und Nicolas Gonzalez trafen für beeindruckende Stuttgarter gegen eine im Defensivverhalten ganz und gar nicht bundesligaspitzenwürdige Dortmunder Mannschaft.

"Das ging gnadenlos schief", lautete Mats Hummels' Fazit nach dem Spiel bei Sky. "Wir haben uns im Minutentakt ins eigene Fleisch geschnitten. Wir legen ihnen die Tore reihenweise auf." Trainer Lucien Favre sprach von einer "Katastrophe".

RB Leipzig - Werder Bremen 2:0 (2:0), Tore: 1:0 Sabitzer (26., Foulelfmeter), 2:0 Dani Olmo (41.)

Leipzigs erfolgreiche Tage gehen weiter. Die Elf von Trainer Julian Nagelsmann tat, was sie tun musste: Sie gewann und sprang auf Platz eins (ehe die Bayern am Abend den Ausgleich in Berlin erzielten). Nach 25. Minuten traf Bremens Ludwig Augustinsson seinen Gegenspieler Yussuf Poulsen bei einem Kopfballduell mit dem Arm im Gesicht, Schiedsrichter Sören Storks entschied zurecht auf Elfmeter (auch wenn Werder-Trainer Florian Kohfeldt es nicht nicht wahrhaben wollte: "Das gibt's doch gar nicht"). Sabitzer verwandelte. Das 2:0 gelang Dani Olmo, der nach einer Direktablage von Poulsen den Ball technisch fein an Christian Groß vorbeispielte und dann einschob.

Kohfeldt grummelte indes offenbar noch Minuten vor der Pause über die korrekte Schiedsrichter-Entscheidung vor dem Elfmeter, wie die Außenmikrofone festhielten: "Du hast uns das Spiel eh schon weggenommen." Nach dem Spiel entschuldigte er sich am "Sky"-Mikrofon für sein Verhalten. Weitere Treffer gab's nicht. Werder (das in Leipzig ohne seine Angreifer Niclas Füllkrug, Davie Selke und Milot Rashica auskommen musste) hat nun seit acht Spielen nicht mehr gewonnen - am Dienstag kommt der BVB nach Bremen.

Borussia Mönchengladbach - Hertha BSC 1:1 (0:0), Tore: 0:1 Guendouzi (47.), 1:1 Embolo (70.)

Nach dem Achtelfinal-Einzug in der Champions League per 0:2 in Madrid hatte Marco Rose gleich sechs Mal umgebaut, unter anderem spielten Ersatztorwart Tobias Sippel und Ibrahima Traoré von Anfang an. Es war dann aber einer der Stammspieler, der den Fehler vor dem 0:1 beging: Denis Zakaria verlor den Ball im Strafraum, Vladimir Darida legte rüber auf Matteo Guendouzi - und packte einen Schlenzer hoch ins Eck aus. Ein sehr hübsches erstes Bundesliga-Tor. Doch Gladbach antwortete: Der zunächst geschonte und dann eingewechselte Stefan Lainer legte per Kopf im Strafraum quer, Breel Embolo schob ein. Gladbach bleibt Siebter, Hertha BSC klettert zumindest vorerst auf Platz 11.

FSV Mainz 05 - 1. FC Köln 0:1 (0:0), Tor: 0:1 Rexhbecaj (55.)

Mainz gegen Köln, da denken die Experten gerne an Karneval, aber das war diesmal nicht nur deshalb abwegig, weil das Aufeinandertreffen am 12.12. statt am 11.11. stattfand. Mit Frohsinn hat der Fußball beider Teams in dieser Saison sehr wenig zu tun - die Auftritte der Mainzer noch etwas weniger, das zeigte sich am Samstag nach einer tristen ersten Hälfte in der zweiten Halbzeit. Da wurden die Kölner um ihren für den Abstiegskampf eigentlich zu guten Spielmacher Ondrej Duda gefährlich nach vorn, das Tor von Elvis Rexhbecaj bereitete er vor. Zwischen der 75. und 76. Minute sah er dann zweimal Gelb und musste vom Platz, was die Mainzer Schlussoffensive begünstigte, doch es blieb beim 0:1. Und so haben die Kölner nun beruhigende fünf Punkte Vorsprung vor dem Tabellen-Siebzehnten Mainz.

SC Freiburg - Arminia Bielefeld 2:0 (0:0), Tore: 1:0 Grifo (79., Foulelfmeter), Jeong (90.+2)

Mitte September hatte die Elf von Christian Streich zuletzt ein Spiel gewonnen, jetzt war es nochmal so weit - passenderweise gegen ein weiteres Team, das in der Tabelle unten drin steht. Den Erfolg leitete Vincenzo Grifo per Elfmeter ein. Zuvor hatte Mike van der Hoorn den eingewechselten Roland Sallai gefoult. Der eingewechselte Woo-Yeong Jeong lupfte dann noch sehr sehenswert das 2:0 herbei. Freiburg kommt nun auf elf Punkte, Bielefeld hat weiter sieben.

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