Bundesliga:BVB will mit Favre vorzeitig verlängern

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Trainer Lucien Favre soll länger beim BVB bleiben. (Foto: dpa)

Dortmund fühlt sich mit dem Schweizer "wohl". Schweinsteiger glänzt in den USA. Läuferin Caster Semenya geht gegen die "Testosteron-Regel" des Weltverbandes vor.

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BVB, Trainer: Borussia Dortmund will den Vertrag mit Trainer Lucien Favre zeitnah verlängern. "Natürlich werden wir mit ihm in die Gespräche gehen, und ich persönlich wüsste nicht, was dagegen sprechen sollte", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wir alle fühlen uns in dieser Konstellation wohl." Aktuell laufen die Gespräche aber noch nicht, wie Zorc sagte. Der Kontrakt des 61-Jährigen ist noch bis 30. Juni 2020 datiert. Die Borussen hatten in der abgelaufenen Saison die erste deutsche Meisterschaft seit 2012 um zwei Punkte verpasst. In der Analyse machte Zorc vor allem die immer wieder schwächelnde Defensive und zu viele individuelle Fehler aus ("Die haben uns am Ende um die Früchte der Arbeit gebracht"). Aber auch den eigenen Umgang bei zwischenzeitlich neun Zählern Vorsprung auf Meister FC Bayern betrachtete Zorc rückblickend kritisch. "Aus dem Wissen, dass wir unsere Mannschaft verstärkt und sich die Spieler weiterentwickelt haben - haben wir abgeleitet, dass wir offensiver in der öffentlichen Zielsetzung werden wollen", sagte der frühere Profi: "Wir möchten zumindest versuchen, den Titel wieder nach Dortmund zu holen." Personell wird sich der BVB wohl von den sieben Leihspielern, die zurückkommen, trennen. Darunter ist auch Ex-Nationalspieler André Schürrle. Den früheren Kapitän Marcel Schmelzer, der zuletzt sportlich keine Rolle mehr spielte, möchte Zorc hingegen gerne halten. Ein möglicher Abgang von Mittelfeldspieler Julian Weigl sei derweil gar kein Thema.

Fußball, USA: Ex-Weltmeister Bastian Schweinsteiger (34) hat seinem Klub Chicago Fire in der nordamerikanischen Fußball-Profiliga MLS mit einer sehenswerten Torvorlage einen späten Punktgewinn beschert. Im Duell der Altmeister mit Wayne Rooney (33) vom Tabellenführer D.C. United bereitete Schweinsteiger in der zweiten Minute der Nachspielzeit mit einer Flanke aus der Drehung den Treffer zum 3:3 (2:1)-Endstand vor. Zuvor hatte Chicago vor eigenem Publikum eine frühe 2:0-Führung durch C.J. Sapong (12.) und Djordje Mihailovic (14.) verspielt, Ulises Segura (44./61.) und Luciano Acosta (81.) drehten die Partie für die Gäste. Kurz vor dem Ende scheiterte Schweinsteiger, der 90 Minuten durchspielte, zunächst per Direktabnahme (89.) an der Torlatte, ehe er den Ausgleich durch Franzisco Calvos Kopfballtor vorbereitete. In der Tabelle liegt Chicago nun mit 18 Punkten aus 15 Spielen auf Rang sieben, der am Ende der Saison gerade so zur Teilnahme an den Play-offs berechtigen würde.

Cas, Caster Semenya: Die zweimalige 800-m-Olympiasiegerin Caster Semenya geht weiter gegen die umstrittene "Testosteron-Regel" des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF vor. Wie erwartet legte die Südafrikanerin Einspruch vor dem Schweizer Bundesgericht gegen das Anfang Mai gesprochene Urteil des Internationalen Sportgerichtshofes CAS ein. "Ich bin eine Frau, und ich bin eine Weltklasse-Athletin", wird Semenya in einer Mitteilung am Mittwoch zitiert. "Die IAAF wird mir keine Medikamente aufzwingen oder mich stoppen, zu sein, wer ich bin."

Semenya hatte zuvor vergeblich vor dem CAS gegen die neue Regelung des Weltverbandes geklagt, die seit dem 8. Mai wirksam ist. Demnach müssen Athletinnen über bestimmte Strecken (400 m bis eine Meile) einen Grenzwert von fünf Nanomol pro Liter für körpereigenes Testosteron einhalten. Dies zwingt Athletinnen mit "Differences of Sexual Development" (DSD) wie Hyperandrogenämie zur teils deutlichen künstlichen Senkung. Nach ihrem Diamond-League-Sieg in Doha vor drei Wochen hatte Semenya die künftige Einnahme von Medikamenten vehement verurteilt. "Hell, no", sagte die 28-Jährige: "Kein Mensch wird mich vom Laufen abhalten."

FC Bayern, Testspiel: Der Double-Gewinner hat sich mit einem Testspielsieg in die Sommerpause verabschiedet. Der Rekordmeister gewann am Mittwoch bei der SpVgg Lindau mit 4:2 (2:1). Gegen den Drittplatzierten der Kreisliga A verzichtete Trainer Niko Kovac beim lockeren Kick auf mehrere Stars. Unter anderem fehlten die scheidenden Franck Ribéry und Arjen Robben sowie Jérôme Boateng und James Rodríguez, deren Zukunft offen ist. Dafür kamen einige Spieler aus der gerade in die 3. Liga aufgestiegenen zweiten Mannschaft zum Einsatz.

Die Partie in Lindau fand im Rahmen der 100-Jahr-Feier des Amateurclubs statt. Vor rund 8000 Zuschauern trafen Resul Türkkalesi, Paul Will, Daniel Fritzler per Eigentor und Kingsley Coman für den deutschen Meister und Pokalsieger. Die Tore der Gastgeber erzielten Musa Gaye und Amir Bolic. Ursprünglich hatten die Münchner eine Reise nach China geplant. Aber aus "organisatorischen Gründen" wurde diese abgesagt. Vier Tage nach dem 3:0-Sieg im Pokalfinale gegen RB Leipzig und zwei Tage nach dem 1:1 in einem anderen Freundschaftsspiel beim 1. FC Kaiserslautern geht es für die Bayern-Stars nach dem Lindau-Auftritt in den Urlaub oder zu ihren Nationalmannschaften. Anfang Juli starten die Münchner in die Vorbereitung auf die neue Spielzeit.

Fußball, Iran: Der frühere Bundesliga-Profi Vahid Hashemian wird Assistenztrainer des neuen iranischen Fußball-Nationaltrainers Marc Wilmots. Laut Nachrichtenagentur Mehr entschied sich Wilmots am Mittwoch für Hashemian, auch wegen dessen Deutschkenntnissen. Der 42 Jahre alte Stürmer lebt seit fast 20 Jahren in Deutschland und kann daher mit dem früheren Schalker Wilmots perfekt kommunizieren. Hashemian spielte zwischen 1999 und 2010 beim Hamburger SV, FC Bayern München, Hannover 96 und VfL Bochum. Der 50-malige iranische Nationalspieler hatte zuletzt beim HSV unter anderem als Co-Trainer die U17 betreut. Neben Hashemian werden zwei weitere Belgier Wilmots im Iran als Assistenztrainer zur Seite stehen. Wilmots, der einen Dreijahresvertrag mit Irans Fußballverband FFI unterschrieben hat, wird nächste Woche zum ersten Mal seine neue Mannschaft im Freundschaftsspiel gegen Syrien betreuen. Das Nationalteam war seit dem Rücktritt des Portugiesen Carlos Queiroz in diesem Januar ohne Coach und bestritt seitdem kein Länderspiel mehr.

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