13. Spieltag der Fußball-Bundesliga:Bochum ringt Wolfsburg nieder - Stuttgarts Traumsturmduo trifft

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Gemeinsam stürmen, zusammen jubeln: Serhou Guirassy und Deniz Undav gegen Bremen. (Foto: Michael Weber/Imago)

Der eine VfL überrascht den anderen VfL, Leipzig hat mit Heidenheim mehr Probleme als erwartet, Gladbach setzt seinen Aufwärtstrend fort. Und beim VfB glänzen Undav und Guirassy. Das Wichtigste zum Spieltag.

Von Felix Haselsteiner und Martin Schneider

VfB Stuttgart - SV Werder Bremen 2:0 (1:0), Tore: 1:0 Deniz Undav (17.), 2:0 Serhou Guirassy (75., Foulelfmeter)

In Stuttgart hatte sich zuletzt eine für das deutsche Fußballpublikum sehr ungewöhnliche Frage angedeutet: Was macht man, wenn man zwei Stürmer hat, die gleichzeitig in Hochform sind? Anstatt sich auf Serhou Guirassy oder Deniz Undav zu verlassen, entschied Trainer Sebastian Hoeneß sich für Guirassy und Undav - und lag damit einmal mehr in dieser Saison richtig. Beide trafen umgehend, ein beachtlich ungefährdetes 2:0 im Heimspiel gegen Werder Bremen war das Ergebnis beim ersten Spiel mit Doppelspitze. Torchancen für weitere Spiele hatte Stuttgart zur Genüge, im Stile einer Spitzenmannschaft marschiert der VfB weiter.

Die nächste Debatte steht den Deutschen allerdings schon bevor: Sie dürfte sich um Undavs duale Staatsbürgerschaft drehen und darum, ob der Stürmer nicht im kommenden Sommer eine Heim-Europameisterschaft spielt. Das zweite deutsche Gruppenspiel gegen Ungarn findet in Stuttgart statt.

RB Leipzig - 1. FC Heidenheim 2:1 (2:1), Tore: 1:0 Lois Openda (29., Foulelfmeter.), 2:0 Yussuf Poulsen (44.), 2:1 Benedikt Gimber (45.+1.)

Lois Openda ist ein Mann für zwei Welten. Drei Tore hat Leipzigs Stürmer in dieser Woche erzielt - zwei gegen Pep Guardiola und eines gegen Frank Schmidt, zwei erfolgreiche Trainer in ihren jeweiligen Sphären. Gegen Schmidts Heidenheim nahm Openda allerdings neben seinem Treffer zum 1:0 auch noch drei Punkte mit: Er und Yussuf Poulsen sorgten für eine hochverdiente 2:0-Führung, dann drehte sich das Spiel jedoch fast noch: Benedikt Gimber gelang nach einem Eckball der Anschlusstreffer (45+2.) und hätte in der 93. Minute beinahe den Ausgleich erzielt.

Borussia Mönchengladbach - TSG Hoffenheim 2:1 (0:0), Tore: 1:0 Alassane Plea (58., Foulelfmeter), 1:1 Wout Weghorst (60.), 2:1 Nathan Ngoumou (80.)

Die schwer zu deutende Saison von Borussia Mönchengladbach geht weiter. Nach einem schwachen Start schien das Team von Trainer Gerardo Seoane wieder stabiler und stärker zu werden, aufregende neue Spieler wie der 21-jährige Rocco Reitz stellten sich vor - doch dann verpasste der BVB der niederrheinischen Borussia beim 2:4 (nach 2:0-Führung) in der vergangenen Woche einen schönen Stimmungsdämpfer.

Auch an diesem Samstag ging Gladbach in Führung, sie trafen nach einer schwachen ersten Halbzeit gar mit dem ersten Torschuss gegen die TSG. Ozan Kabak foulte Alassane Plea im Strafraum, der verwandelte den Strafstoß selbst gegen den Elfmetertöter Oliver Baumann. Quasi im Gegenzug glich Wout Weghorst wieder aus. Schon wieder der schnelle Gegenschlag also - doch die große Stärke der Gladbacher ist ihre Effizienz. Nathan Ngoumou erzielt das 2:1, als die Torschussstatistik ein deutliches 7:16 für Hoffenheim auswies. Seoane darf sich in seinem Weg bestätigt fühlen.

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VfL Bochum - VfL Wolfsburg 3:1 (2:1), Tore: 1:0 Patrick Osterhage (19.), 2:0 Bernardo (39.), 2:1 Mattias Svanberg (45.+1), 3:1 Christopher Antwi-Adjei (87.)

Gott sei Dank gibt es RB Leipzig ... mag Niko Kovac mittlerweile denken. Denn die beiden Siege im Pokal und in der Liga gegen den Champions-League-Teilnehmer aus Sachsen verhindern, dass der Trainer des VW-Klubs eine Krise moderieren muss. Wobei, müsste er das nicht ganz langsam? Sicher, es gibt angenehmere Spiele als auswärts in Bochum bei Zittertemperaturen. Der Ruhrpott-VfL ist heimstark und atmet Abstiegskampf. Jeder, der die Bundesliga ein bisschen verfolgt, weiß, dass die Reise an die Castroper Straße eine schwere ist, auch Dortmund und Frankfurt bekamen das zu spüren. Trotzdem ist das 1:3 natürlich ein Rückschlag angesichts der Ambitionen des niedersächsischen VfL, 16 Punkte nach 13 Spielen sind nicht ausreichend, auch wenn der Tabellenplatz ein wenig darüber hinwegtäuscht.

Patrick Osterhage brachte Bochum nicht unverdient in Führung, es war ein schönes, ein herausgespieltes Tor. Der brasilianische Innenverteidiger Bernardo erhöhte, weil er einen Eckball am kurzen Pfosten verwandelte. Kovac, dem Disziplin und Ordnung wichtig sind, dürfte vor allem bei diesem Tor innerlich getobt haben. Dass Mattias Svanberg kurz vor der Pause noch der Anschlusstreffer glückte (VfL-Torwart Riemann zögerte beim Rauslaufen), gab Wolfsburg Aufwind, die Gäste waren in der zweiten Halbzeit auch das klar offensivere Team. Doch nach einigen Paraden von Riemann führte ein langer Abschlag des Torhüters zum entscheidenden 3:1 von Christopher Antwi-Adjei.

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