Bernd Hölzenbein, der Mann eines Augenblicks. Jeder, der den langen Flug des Balles länger verfolgt, erinnert sich an den kurzen Flug des Spielers mit der Rückennummer 17, damals im WM-Finale 1974. Olympiastadion München, Niederlande gegen die Bundesrepublik Deutschland, 24. Minute. Hölzenbein segelte im Strafraum über das weit ausgefahrene Bein des Niederländers Wim Jansen und riss beide Arme nach vorn, während er zur Landung ansetzte. "Elfmeter!", rief der Fernsehkommentator Rudi Michel (wenn man in die entsprechende YouTube-Sequenz bewusst reinhört, merkt man, dass in diesem Moment der Pfälzer im Kommentator durchbricht, denn eigentlich ruft Michel "Elfmeder!"). Und wenn man, in der Zeitlupe, noch mal genau hinsieht, kann man erkennen, dass Hölzenbein diesen Elfmeter - vorsichtig gesagt - unbedingt haben wollte. Der kurze Flug war jedenfalls dramaturgisch wertvoll, und Paul Breitner haute den Ball dann rein, zum 1:1.
Weltmeister Bernd Hölzenbein:Deutschlands Hand Gottes
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Bernd Hölzenbein war ein Schlitzohr auf dem Fußballplatz - mit seinem Flug über das Bein eines Niederländers im WM-Finale 1974 sorgte er für historische Gerechtigkeit. Nun ist er mit 78 Jahren gestorben.
Nachruf von Holger Gertz
Nachruf Franz Beckenbauer:Der Cosmopolit
Franz Beckenbauer, geboren in Giesing, konnte mit dem Ball tanzen wie kein anderer. Er zog in die Welt, und mit ihm seine Fans. Er spielte mit Pelé, saß vor Kissinger im Blubberbad, quatschte mit Mick Jagger. Franz, the Kaiser - ein Nachruf .
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