Bayern-Präsident Hainer:Trennung von Kahn "nicht einvernehmlich"

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Herbert Hainer (l), Präsident von Bayern München, und Jan-Christian Dreesen, der designierte neue Vorstandsvorsitzende. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Präsident Herbert Hainer und der neue Vorstandschef Jan-Christian Dreesen äußern sich zum Aus von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic beim FC Bayern. Das Gespräch mit Kahn sei "sehr emotional" gewesen, sagt Hainer.

Die Trennung von Vorstandschef Oliver Kahn vom FC Bayern ist laut der Aussagen von Klubpräsident Herbert Hainer "nicht einvernehmlich" über die Bühne gegangen. "Das war sehr emotional, und wir konnten uns am Ende des Tages mit Oliver nicht einigen", sagte Hainer bei einer Pressekonferenz am Sonntag in München über das entscheidende Gespräch mit Kahn am vergangenen Donnerstag. Dann habe am Freitagabend der Aufsichtsrat des Fußball-Rekordmeisters getagt "und die Abberufung von Oliver Kahn beschlossen".

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Kahn widersprach kurz zuvor am Sonntag Medienberichten, laut denen er die Nachricht über seinen erzwungenen Abschied höchst emotional aufgenommen haben soll. "Die Behauptung, dass ich ausgerastet bin, als ich über die Abberufung informiert wurde, stimmt definitiv nicht", schrieb Kahn bei Twitter. Er habe am Telefon mit Hainer "ein ruhiges und sachliches Gespräch" geführt und sich "lediglich über diesen Aktionismus gewundert, warum diese Entscheidung nun vorgezogen wurde".

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Die Bayern hatten die Trennung von Vorstandschef Kahn (53) und Sportvorstand Hasan Salihamidzic (46) unmittelbar nach dem Titelgewinn durch das 2:1 beim 1. FC Köln verkündet.

Kahn war nicht beim Spiel und auch nicht bei der Meisterfeier. Hainer begründete das mit dem Ablauf am Donnerstag und Freitag. "Wir wollen alles tun, damit er auch in der FC-Bayern-Familie bleiben kann", sagte Hainer. "Es ist überhaupt keine Frage, dass wir respektvoll mit Oliver umgehen, aber da gehören auch beide Seiten dazu." Bei Salihamidzic sei die Trennung einfacher verlaufen.

"Am Samstagmorgen habe ich die Mitteilung erhalten, dass ich nicht mit zum Spiel kann. Auch diese Entscheidung habe ich ruhig entgegen genommen", schrieb Kahn am Sonntag. "Natürlich bin ich enttäuscht, aber ich freue mich wahnsinnig über diese Meisterschaft und freue mich für Mannschaft, Trainer und unsere Fans." Ursprünglich war die Aufsichtsratssitzung des Rekordmeisters mit Personalentscheidungen erst für Dienstag geplant gewesen.

Rummenigge rückt in den Aufsichtsrat

Im Zuge des Neuanfangs an der Vereinsspitze wird der FC Bayern zudem seinen früheren Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge zurückholen. "Wir werden ihn wieder stärker einbinden und am Dienstag vorschlagen, ihn in den Aufsichtsrat mitaufzunehmen", sagte Hainer. Rummenigge habe "unheimlich große Verdienste für den Klub und ist im europäischen Fußball sehr angesehen", führte Hainer aus. Mit dem 67-Jährigen komme "noch mehr sportliche Expertise hinzu".

Rummenigge hatte sein Amt als Vorstandsvorsitzender im Sommer 2021 an Oliver Kahn abgegeben, von dem sich die Bayern jetzt wieder getrennt haben. Meldungen, wonach auch Ehrenpräsident und Aufsichtsratsmitglied Uli Hoeneß wieder eine gewichtigere Rolle spielen könnte, kommentierte Hainer so: "Uli und ich können sehr gut miteinander. Wir sind permanent im Austausch. Er wird immer ein Ratgeber für uns sein." Nach SZ-Informationen sollen Hoeneß und Rummenigge Dreesen in sportlichen Fragen zur Seite stehen.

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Hoeneß und Hainer hatten Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic am Donnerstagvormittag darüber informiert, dass sich der Rekordmeister von dem Duo trennen möchte. Neuer Vorstandschef ist der bisherige Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen, der einen Zweijahresvertrag erhielt. Die Nachfolge für Salihamidzic ist noch nicht geklärt. Die Suche sei "nicht einfach", sagte Hainer. Man wolle "einen Sportvorstand, der die Ziele des FC Bayern München - und die sind national wie international, an der Spitze zu stehen - mit uns umsetzen kann und will. Wir spekulieren nicht über Namen, aber natürlich suchen wir jemanden, der sein Geschäft versteht, von A bis Z."

Spekuliert wird über den früheren Bayern-Profi Max Eberl von RB Leipzig und den Frankfurter Markus Krösche. Beide seien "sehr, sehr gute Sportvorstände", sagte Hainer.

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