Bayern-Präsident Uli Hoeneß:"Die Gladbacher waren stehend k. o."

Lesezeit: 2 min

Nach dem Einzug ins DFB-Pokalfinale durch das 4:2 im Elfmeterschießen gegen Borussia Mönchengladbach spricht Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß über den angeblich von Bayern umworbenen Verteidiger Dante, das Verhältnis der Fans zu Manuel Neuer, was Mia san Mia wirklich bedeutet und den Vertrag von Arjen Robben.

Frage: Manuel Neuer hat Bayern München mit einer starken Leistung und einem gehaltenen Elfmeter zum Einzug ins DFB-Pokal-Finale verholfen. Ausgerechnet er, der in den zwei Bundesliga-Partien gegen Gladbach in dieser Saison zweimal kräftig patzte!

Uli Hoeneß: "Mia san Mia muss man ständig leben." (Foto: Bongarts/Getty Images,)

Uli Hoeneß: "Gerade hier, wo ihm das Malheur passiert ist, hat er so souverän gespielt und uns in den wichtigen Phasen im Spiel gehalten. Das Elfmeterschießen hat er gut gemeistert. Das freut mich für ihn. Allerdings wäre es lächerlich gewesen, wenn wir verloren hätten. Gladbach hatte zwei Torchancen und wir sechs."

Frage: Nicht zuletzt wegen der Gladbach-Patzer stand Neuer bei den Bayern-Fans nicht hoch im Kurs. In Mönchengladbach haben sie ihn nun bejubelt. Ist er nun angekommen?

Hoeneß: "Das ist ein wichtiges Signal, weil wir nach wie vor das eine oder andere Problem mit der Südkurve haben. Da sollte sich der eine oder andere überlegen, ob er das aufrechterhalten will."

Frage: Ist der FC Bayern mit dem Finaleinzug endgültig aus der Krise raus?

Hoeneß: "Das Finale ist ein Highlight - das wird ein Fußballfest. Jetzt haben wir 25 Prozent der Saison eingefahren."

Frage: In der Bundesliga und Champions League schoss Ihre Mannschaft zuletzt 20 Tore. Ist die "Mia-san-Mia"-Mentalität nun wieder da?

Hoeneß: "Wir sollten aufhören, von dem 'Mia san Mia' zu reden. 'Mia san Mia' muss man ständig leben und nicht in der Zeitung lesen. Ich glaube, dass die Mannschaft seit zwei Wochen begriffen hat, was es heißt, das Bayern-Trikot zu tragen, nicht nur gut zu sein, sondern viel zu arbeiten und viel zu laufen. Das hat sie wieder verinnerlicht. Wenn die Mannschaft läuft und arbeitet, kommen solche Spiele wie die letzten zwei Wochen raus."

Frage: Haben Sie vor dem Elfmeterschießen geglaubt, am Ende als Sieger vom Platz zu gehen?

Hoeneß: "Ich hatte das Gefühl, dass die Gladbacher stehend k. o. waren. Die haben Krämpfe gehabt, das ist keine gute Voraussetzung für ein Elfmeterschießen. Dann hat man keinen Nerv mehr, das Spiel mit dem Torwart auszuhandeln. Da waren wir sehr souverän, alle Elfer waren drin. Und da wäre noch Arjen Robben gekommen - eine Bank."

Frage: Wie steht es mit den Vertragsverhandlungen mit Robben?

Hoeneß: "Da ist viel passiert in letzter Zeit. Ich bin überzeugt, dass es eine Einigung gibt."

Frage: Gladbachs Abwehrchef Dante, über dessen Wechsel zum FC Bayern spekuliert wird, hat seinen Elfmeter verschossen!

Hoeneß: "Ich denke es war nicht sehr klug, ihn schießen zu lassen."

Aufgezeichnet von der dpa

© dpa/Süddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

FC Bayern in der Einzelkritik
:Blendend im Tor, grobschlächtig im Angriff

Robben und Ribéry haben es jeweils mit vier Gegenspielern zu tun, Mario Gomez steht verlassen im Gladbacher Abwehrpulk und Thomas Müller wirkt vor dem Spiel am lockersten und verteilt während der Partie Komplimente. Am Ende an seinen Torhüter, der das DFB-Pokalfinale im Elfmeterschießen sichert. Der FC Bayern beim Sieg in Gladbach in der Einzelkritik.

Ulrich Hartmann, Mönchengladbach

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: