Basketball:Demonstration gegen Bayern: ALBA übernimmt Favoritenrolle

Lesezeit: 2 min

Berlin (dpa) - Nach der Lehrstunde in Berlin passte auch die Unkenntnis des Busfahrers der Münchner Bundesliga-Basketballer ins Bild. Der Bayern-Bus hatte die Arena kaum verlassen, da drehte er schon wieder um, um den richtigen Weg Richtung Flughafen einzuschlagen.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Berlin (dpa) - Nach der Lehrstunde in Berlin passte auch die Unkenntnis des Busfahrers der Münchner Bundesliga-Basketballer ins Bild. Der Bayern-Bus hatte die Arena kaum verlassen, da drehte er schon wieder um, um den richtigen Weg Richtung Flughafen einzuschlagen.

Es lief nicht rund für die Bayern am Sonntag. Kurz zuvor waren die Münchner Profis im Spitzenspiel von Tabellenführer und Erzrivale ALBA Berlin vorgeführt worden. Nach dem 74:90 haderte ein sichtlich angefressener Bayern-Trainer Svetislav Pesic: ALBA hat physisch sehr viel mehr investiert, daher war es ein verdienter Sieg. Bei uns fehlte der letzte Einsatz, um die körperliche Antwort zu geben.

Mit der bereits dritten Bundesliga-Niederlage in dieser Saison wird der Vizemeister seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht. Pesic, der einst mit den Berlinern große Erfolge feierte, ging vor allem mit seinem Center John Bryant hart ins Gericht: „Er hat mehr geweint als gespielt.“

Ganz anders war die Gefühlslage bei den Berlinern nach dem Erfolg vor 14 052 Zuschauern gegen den Kontrahenten, zu dem auch vor dieser Spielzeit wieder zwei frühere ALBA-Profis wechselten. „Für die Fans war es eine großartige Botschaft und eine Demonstration. Wir haben großartiges Team-Basketball gespielt“, stellte Trainer Sasa Obradovic zufrieden fest. „Wir haben ein gutes Herz gezeigt, das Tempo immer hochgehalten und in jedem Viertel auf einem richtig hohen Niveau gespielt“, meinte ALBA-Nationalspieler Niels Giffey.

Mit dem achten Sieg im achten Saisonspiel festigten die Berliner die Spitzenposition im Tableau und manövrierten sich zum vorerst gejagten Topfavoriten im 50. Bundesliga-Spieljahr. Das souveräne Auftreten des Hauptstadtclubs war vor Saisonbeginn so nicht zu erwarten gewesen. Im Sommer gab es einen Umbruch, etliche ausländische Leistungsträger verließen den Verein. Eine geregelte Vorbereitung war durch die zur Europameisterschaft abgestellten Spieler kaum möglich. Doch im Gegensatz zu Meister Bamberg (zwei Niederlagen) und den Bayern stehen die Obradovic-Schützlinge in der Liga weiterhin ungeschlagen da.

„Dieses Spiel hat gezeigt, dass wir von Spiel zu Spiel besser werden“, sagte Obradovic. Vor allem die Ausgeglichenheit seines Kaders scheint dabei ein entscheidender Faktor zu sein. Gegen die Bayern ragten die beiden Neuzugänge Elmedin Kikanovic und Jordan Taylor mit jeweils 16 Treffern heraus, aber auch Spieler aus der zweiten Reihe wie Ismet Akpinar oder Publikumsliebling Jonas Wohlfarth-Bottermann fügen sich nahtlos in das ALBA-Spiel ein.

Bereits am Dienstag (19.15 Uhr) steht für den Hauptstadtclub der nächste Prüfstein auf dem Programm. Dann gastieren die MHP Riesen Ludwigsburg zum ersten Rückrundenspiel in der Eurocup-Gruppenphase in der Arena am Ostbahnhof. Mit den Schwaben haben die Berliner noch eine Rechnung offen. Die Ludwigsburger fügten den Berlinern im Hinspiel die bis dato einzige Pflichtspiel-Niederlage der Saison zu. „Das wird noch einmal ein richtiger Happen, aber sicher ein ganz anderes Spiel als das Hinspiel“, versprach Giffey.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: