Basketballer des FC Bayern:Wieder heimisch in der eigenen Halle

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Überlegen: Der Münchner Leon Radosevic gegen den Crailsheimer Aleksa Kovacevic. (Foto: Ulf Duda/BBL)

Die Gastgeber des Finalturniers zeigen sich im zweiten Spiel stark verbessert: Gegen Crailsheim gelingt dem Titelfavoriten ein 110:79-Erfolg. Am Ende stellt sich Trainingsspiel-Atmosphäre ein.

Von Felix Haselsteiner

Vor einigen Monaten, mitten in der Hauptrunde n der Basketball-Bundesliga, wäre das Duell zwischen den Merlins Crailsheim und dem FC Bayern Basketball ein Spitzentreffen gewesen. Die Bayern standen damals, Ende März, unangefochten auf Platz eins, die Crailsheimer überraschend auf dem dritten Rang. Am Montag, am dritten Tag des Finalturniers im Münchner Audi Dome, war es hingegen ein Duell der Fehlstarter: Sowohl die Crailsheimer (78:89 gegen Göttingen) als auch die Gastgeber (85:95 gegen Ulm) hatten ihre ersten Spiele verloren. Dass die Auftaktpleite besonders die favorisierten Bayern-Basketballer dazu anspornte, ihr volles Potenzial abzurufen, zeigte sich im am Ende sehr deutlichen 79:110 (51:35).

Dabei hatte es in den ersten fünf Minuten kurz einmal so ausgesehen, als würden sich die Münchner Schwierigkeiten fortsetzen. Zum ersten Mal mit dem nachverpflichteten Ismet Akpinar in der Startformation tat sich die Mannschaft von Trainer Oliver Kostic anfangs vor allem spielerisch schwer. Das veränderte sich jedoch mit der Hereinnahme von Maodo Lo und Paul Zipser. 26:11 stand es schließlich nach dem ersten Viertel, weil die Bayern innerhalb von vier Minuten einen 15:0-Lauf hingelegt hatten.

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Die personell angeschlagenen Crailsheimer, bei denen mehrere Spieler nicht mit zum Finalturnier reisen konnten bzw. wollten, waren davon spürbar beeindruckt und leisteten sich im zweiten Viertel zu viele defensive Fehler, um das Defizit zu tilgen. Allein der Widerstand von Sebastian Herrera (27 Punkte) verhinderte einen noch deutlicheren Rückstand zur Halbzeit.

Aus Münchner Sicht entwickelte sich nun genau das Spiel, das man sich gewünscht hatte: Ohne defensiv allzu achtsam sein zu müssen, konnten die Bayern ihren Spielrhythmus finden. Vor allem der bislang selten so starke Mathias Lessort (20 Punkte, 9 Rebounds), Vladimir Lucic und der ebenfalls starke Lo erhöhten das Ergebnis im dritten Viertel auf 86:56. In der leeren Halle hatte sich da längst Trainingsspiel-Atmosphäre eingestellt. Trainer Kostic nutzte das abschließende Viertel zu einiger Rotation, und so ergaben sich aus dem Spiel heraus immerhin zwei Erkenntnisse, die für den Meisterschaftskampf Aussagekraft haben: Zum einen, dass die Münchner auch ohne den abwesenden Greg Monroe, dafür in Lessort, Danilo Barthel und Leon Radosevic (im Bild) unter dem Korb ihre Stärken haben. Und zum anderen, dass der breite Kader der Bayern gerade im Finalturnier ein Trumpf ist. Die Crailsheimer müssen unterdessen ernüchtert festhalten, dass ihr Höhenflug aus der Vor-Corona-Zeit wohl erst einmal vorbei ist.

© SZ vom 09.06.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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