Basketball:Albas Rumpfteam überrascht weiter

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Maodo Lo (re.) gelang der entscheidende Korb gegen Baskonia. (Foto: Andreas Gora/dpa)

Der personell gebeutelte deutsche Meister besiegt mit einem Kraftakt auch den spanischen Champion. RB-Zugang Dominik Szoboszlai fällt im Spitzenspiel gegen Dortmund aus.

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Basketball, Euroleague: Nur zwei Tage nach dem Bundesliga-Coup gegen Bayern München ist Alba Berlin eine Überraschung gelungen. In einem Nachholspiel siegten die ersatzgeschwächten Berliner Basketballer am Dienstag in eigener Halle vor leeren Rängen gegen den spanischen Meister Baskonia Vitoria-Gasteiz mit 95:91 (45:44). Für Alba war es nach drei Niederlagen in Serie wieder ein Erfolg in der Königsklasse. Beste Werfer beim deutschen Meister waren Jayson Granger mit 21 und Maodo Lo mit 19 Punkten. Bei Alba fehlte erneut das verletzte Quartett Luke Sikma, Peyton Siva, Marcus Eriksson und Kapitän Niels Giffey. Zudem befindet sich Trainer Aito Garcia Reneses nach seiner Corona-Infektion in Quarantäne. So brauchten die Berliner einige Minuten, um in die Partie zu kommen und lagen schnell mit 3:9 hinten. Sie konterten mit einem 14:0-Lauf.

Alba traf in der ersten Hälfte neun Drei-Punkt-Würfe bei nur 13 Versuchen, die Führung konnten sie bis zur Pause halten. Die Basken nutzten aber mehr und mehr ihre Vorteile unter dem Korb und die Berliner leisteten sich einige Ballverluste. Der Vorsprung schmolz auf einen Zähler zusammen. Nach dem Seitenwechsel agierte Alba wieder stark, konnte sich auf zwölf Zähler absetzen (64:52). Baskonia reagierte, spielte sehr aggressiv und ging zu Beginn des letzten Viertels nach langer Zeit wieder in Führung (79:74). Die Gastgeber blieben dran und glichen aus. Die Entscheidung fiel 6,8 Sekunden vor dem Ende, als Johannes Thiemann einen Freiwurf zum Endstand verwandelte.

Skispringen, Vierschanzentournee: Polens Olympiasieger Kamil Stoch hat auch die Qualifikation in Bischofshofen gewonnen und damit seine Favoritenstellung auf den Vierschanzentournee-Gesamtsieg untermauert. Der 33-Jährige sprang am Dienstag im Pongau 138 Meter und landete damit knapp vor den beiden Norwegern Robert Johansson und Halvor Egner Granerud. In der Tournee-Wertung liegt Stoch in Führung und nimmt damit Kurs auf seinen dritten Gesamtsieg. Sein stärkster Rivale, Landsmann und Titelverteidiger Dawid Kubacki, landete in der Qualifikation auf Rang sechs.

Schlechter lief es beim deutschen Duo Markus Eisenbichler (8.) und Karl Geiger (25.). "Der Quali-Sprung war nicht so sauber", sagte Geiger im ZDF. Um doch noch den ersten deutschen Tournee-Triumph seit Sven Hannawald 2002 zu schaffen, müsste Geiger rund 14 Meter auf Stoch aufholen und zudem auch Kubacki und Granerud überholen. Die weiteren vier deutschen Starter Martin Hamann, Pius Paschke, Severin Freund und Constantin Schmid haben sich ebenfalls für das Abschlussspringen am Mittwoch (16.45 Uhr/ZDF und Eurosport) qualifiziert.

Bundesliga, Fußball: Zugang Dominik Szoboszlai von RB Leipzig fällt für das Spitzenspiel in der Fußball-Bundesliga gegen Borussia Dortmund aus. "Ich habe Adduktorenprobleme, die hatte ich auch schon in Salzburg. Ich habe längere Zeit mit Schmerzmitteln gespielt. Trotzdem schaue ich nach vorne, will so schnell wie möglich zurückkommen", sagte der Ungar am Dienstag bei seiner Vorstellung in Leipzig. Somit fällt auch das Wiedersehen auf dem Platz mit seinem ehemaligen Salzburger Kumpel Erling Haaland an diesem Samstag (18.30 Uhr) im Duell gegen die Borussen flach. "Ja, es wäre wirklich perfekt gewesen, es tut sehr weh, doch die Gesundheit ist das Wichtigste."

Der 20-jährige Szoboszlai möchte sich Zeit nehmen. Ziel der Rückkehr sei im Februar. "Momentan kann ich nicht auf dem Platz sein. Ich will so schnell wie möglich ins Training zurückkehren, um nicht nur 80 oder 90 Prozent geben zu können", betonte der Nationalspieler, der für 20 Millionen Euro vom Schwesterclub RB Salzburg kam. Dort hatte er 22 Partien bestritten, die meisten über die volle Distanz. Dabei erzielte Szoboszlai neun Tore, bereitete elf weitere vor.

Segeln, Vendee Globe: Segler Boris Herrmann hat bei der Vendee Globe ein wichtiges Etappenziel erreicht. Der 39 Jahre alte erste deutsche Teilnehmer passierte am frühen Dienstagmorgen um 3.27 Uhr deutscher Zeit nach 57 Tagen, 13 Stunden und 7 Minuten auf See das Kap Hoorn - das dritte, letzte und wichtigste Kap bei der Regatta um die Welt. Der Hamburger war Zehnter, als er den Längengrad des Kaps auf der chilenischen Felseninsel Isla Hornos erreichte, eine Stunde und 34 Minuten später folgte die Deutsch-Französin Isabelle Joschke.

Herrmann hatte auf dem Weg zum "wichtigsten Meilenstein meiner Reise" mehrere technische Probleme zu überwinden. Ein Kabelbruch sorgte für einen Ausfall seines Generators, zudem erschwerte ein Riss im Großsegel die ohnehin fordernde Passage. "Das war wie ein neuer Schlag ins Gesicht. Ich werde den Kampf niemals aufgeben, aber ich habe meine Position verloren, und das tut weh. Es tut sehr weh", sagte Herrmann. In Führung liegt auf dem letzten Drittel der beschwerlichen Reise der Franzose Yannick Bestaven.

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