Bundesliga:Ausgleich mit dem letzten Angriff

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Edmond Tapsobas (Mitte) spätes Tor rettete Leverkusen zumindest noch einen Punkt. (Foto: Pool via REUTERS)

Bayer 04 Leverkusen kommt in der vierten Minute der Nachspielzeit zum 1:1 in Augsburg - ein Torwart-Patzer hatte den FCA früh in Führung gebracht. Hoffenheim gewinnt deutlich gegen Bremen.

Nach einem schweren Patzer von Ersatztorhüter Niklas Lomb hat Bayer Leverkusen mit viel Mühe so gerade noch eine weitere Pleite verhindern können. Die Rheinländer retteten sich am Sonntag dank Edmond Tapsoba beim FC Augsburg in der vierten Minute der Nachspielzeit noch zu einem 1:1 (0:1). Ein Dämpfer um Kampf um die Champions League war das Unentschieden aber trotzdem. Der FCA, für den Florian Niederlechner zur Führung getroffen hatte (5. Minute), blieb auch im 20. Versuch der Fußball-Bundesliga sieglos gegen die Werkself.

Augsburg musste sich vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw im Abstiegskampf mit einem Remis begnügen. Leverkusens Rückstand auf einen Königsklassen-Platz beträgt nach nur drei Siegen aus den jüngsten 13 Pflichtspielen bereits fünf Punkte. Der Druck für Bayer-Coach Peter Bosz, der in Leverkusen vor zwei Jahren auf den aktuellen Augsburg Trainer Heiko Herrlich folgte, dürfte sich trotz des späten Treffers weiter vergrößern.

Nach einem Rückpass von Timothy Fosu-Mensah hatte der für den an der Ferse verletzten Lukas Hradecky erneut aufgebotene Lomb am Ball vorbeigetreten und damit die Augsburger Führung eingeleitet. Niederlechner hatte keine Mühe, aus kurzer Distanz zum dritten Saisontor einzuschieben.

Danach gab es lange Zeit kaum Höhepunkte zu bestaunen. Leverkusen hatte zwar klar mehr Ballbesitz, schnupperte vor der Pause aber nur einmal etwas am Ausgleich. Patrik Schick traf bedrängt von Raphael Framberger den Ball jedoch nicht (41.). Augsburg hätte durch Niederlechner auf 2:0 erhöhen können, doch bei einem Konter verfehlte dieser das Tor (27.). Sauer waren die lautstark reinrufenden FCA-Verantwortlichen, dass Tapsoba nach einem Foul an Daniel Caligiuri als letzter Mann nur Gelb und nicht Rot sah (32.).

Wie am Donnerstag in der Europa League bei der 3:4-Niederlage in Bern, als Leverkusen nach einem 0:3-Pausenrückstand aufdrehte, kam die Werkself auch in Augsburg druckvoller aus der Kabine. Vor allem angetrieben von Moussa Diaby auf dem linken Flügel schafften die Gäste es wiederholt vors Tor. Doch Augsburg verhinderte mit viel Einsatz den Ausgleich. Bei den eigenen Kontern fehlte die Präzision.

Im Duell zweier in der Rückrunde enttäuschenden Teams hofften die Gastgeber nach einem Pfiff von Schiedsrichter Christian Dingert auf einen Foulelfmeter. Doch Caligiuri musste dem Referee den Ball wieder aushändigen, da der Video-Assistent eine Abseitsstellung von Ruben Vargas im Vorfeld erkannt hatte (55.). Es blieb spannend bis zum Schluss, Tapsoba glückte immerhin noch das Remis.

Hoffenheim gewinnt 4:0 gegen Bremen

Die personell geschwächte TSG Hoffenheim hat dank einer starken Kollektivleistung die untere Tabellenregion verlassen. Die TSG gewann trotz elf Ausfällen zum Abschluss des 22. Bundesliga-Spieltags 4:0 (2:0) gegen die zuvor punktgleichen Bremer.

Ihlas Bebou (26.), Christoph Baumgartner (44.), Munas Dabbur (49.) und Georginio Rutter (90.) trafen für Hoffenheim, das mit 26 Zählern einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt machte. Die Bremer liegen nur fünf Punkte vor Arminia Bielefeld und dem Relegationsplatz, haben allerdings noch das Nachholspiel bei den Ostwestfalen in der Hinterhand.

In Sinsheim wurde die Anfangsphase von intensiv geführten Mittelfeld-Zweikämpfen bestimmt. Dabei behielten zumeist die Defensivreihen die Oberhand, gefährlich wurde es in den ersten zehn Minuten vor keinem der beiden Tore.

Die Gastgeber, bei denen auch der angeschlagene kroatische Vize-Weltmeister Andrej Kramaric nicht von Anfang an auflaufen konnte, verbuchten durch Baumgartner die erste kleine Chance (12.). Die Bremer hatten in der Offensive bis Mitte der ersten Hälfte nur ein paar gute Ansätze zu bieten. Im gegnerischen Strafraum war die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt, der vor dem Anpfiff den Spekulationen über einen Weggang zu Borussia Mönchengladbach erneut widersprach, zu harmlos.

Die Gäste, die ohne Ludwig Augustinsson auskommen mussten, konzentrierten sich auf die Defensive. Kohfeldt monierte bei Ballbesitz lautstark "zu wenig Bewegung" und forderte von seinen Spielern mehr Kreativität.

Den Fehler machten die Bremer allerdings in der Defensive, als sie Bebou ohne Erfolg ins Abseits stellen wollten - Abwehrchef Ömer Toprak hob es auf. Bebou ließ sich nach Vorarbeit von Diadie Samassekou die Chance nicht entgehen. Kurz vor der Pause legte Baumgartner nach - und offenbarte dabei erneut eklatante Bremer Abwehrschwächen.

Die Führung für die aktiveren Hoffenheimer, die am Donnerstag gegen den viermaligen norwegischen Meister Molde FK das Achtelfinale in der Europa League erreichen wollen (Hinspiel 3:3), ging zur Pause in Ordnung.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs übernahm Werder die Initiative - und wurde ausgekontert. Dabbur traf nach Vorarbeit von Bebou. Nach dem erneuten Nackenschlag kämpften die Bremer wacker weiter, etwas Zählbares kam dabei aber auch nach 75 Minuten nicht heraus. Hoffenheim kam dann sogar noch zum vierten Tor.

© SZ.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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