Arjen Robben zu den Fan-Pfiffen:"Das ist nicht einfach"

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Erstmals äußert sich Bayern-Profi Arjen Robben zu den Pfiffen der eigenen Fans gegen ihn. Beim Testspiel der Niederlande in Amsterdam wird er hingegen demonstrativ bejubelt. Dabei erlebt das Land nach dem 1:2 gegen Bulgarien eine fast traditionelle Debatte und bangt um seinen Abwehrchef.

Arjen Robben hat sich nach dem Testspiel mit der niederländischen Nationalmannschaft gegen Bulgarien zu den Pfiffen der eigenen Fans vom FC Bayern München geäußert. Der 28-Jährige war am vergangenen Dienstag beim so genannten Robben-Krankenkassen-Kick des FC Bayern gegen die Niederlande in München von den Münchner Zuschauern ausgebuht worden, vermutlich wegen der zwei verschossenen Elfmeter zuvor in Dortmund und im Champions-League-Finale gegen den FC Chelsea.

"Es war eine komische Woche. Von den eigenen Fans ausgepfiffen zu werden ist merkwürdig, das ist nicht einfach", sagte Robben: "Aber was passiert ist, ist passiert. Jetzt bin ich in Holland und der Fokus liegt auf der EM."

In Amsterdam feierten ihn die Oranje-Anhänger bereits vor seiner späten Einwechslung und anschließend bei jedem Ballkontakt. "Ich muss mich bei den Fans dafür bedanken, dass sie mich so warm empfangen haben", sagte ein gelöst wirkender Robben.

Unterdessen ist die Fußballnation Niederlande wieder in heller Aufregung. Zwei Wochen vor Beginn der Fußball-EM ist im Land wieder einmal eine heftige Diskussion über die richtige Taktik des Teams ausgebrochen. Bei der 1:2-(1:0)-Testspielniederlage gegen Bulgarien versuchte es Bondscoach Bert van Marwijk erneut mit seinen beiden Top-Torjägern Robin van Persie und Klaas-Jan Huntelaar zusammen in der Startformation - und erntete dafür heftige Kritik. "Van Marwijk hat nach Namen aufgestellt und dann für die Spieler Positionen gesucht", monierte Marco van Basten im niederländischen Fernsehsender SBS6 die Formation des zweiten deutschen Gruppengegners beim Turnier in Polen und der Ukraine.

Van Marwijk wies die Schelte seines Vorgängers zurück. "Das hat Marco nicht richtig gesehen. Er sieht eben auch nicht immer alles richtig", meinte der 60 Jahre alte ehemalige Coach von Borussia Dortmund. "Ich fand, Robin und Klaas haben das in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht. Beide haben sich sehr gut an die Absprachen gehalten", sagte van Marwijk.

Bundesliga-Torschützenkönig Huntelaar vom FC Schalke 04 begann im Sturmzentrum, konnte in seinem 50. Länderspiel aber keine Akzente setzen. Van Persie startete auf dem rechten Flügel und machte nach schöner Vorarbeit von Wesley Sneijder kurz vor der Pause immerhin den Führungstreffer. Van Marwijk hatte zudem noch Rafael van der Vaart auf der linken Außenposition aufgeboten, so dass der Europameister von 1988 sehr offensiv agierte.

Doch dem Top-Quartett gelang es nur selten, seine individuellen Qualitäten zusammenzuführen und für gefährliche Offensivaktionen zu sorgen. Kapitän Mark van Bommel reagierte auf Kritik an der Aufstellung nach dem Spiel dennoch genervt. "Es ist nie gut. Ich habe keine Lust auf taktische Diskussionen", sagte van Bommel nach seinem 75. Einsatz für die Elftal.

Das Gerede um Aufstellungen gehört in den Niederlanden so sehr zum Fußball wie zwei Tore auf das Spielfeld. In kaum einem Land wird so sehr über die Ausrichtung der Nationalmannschaft diskutiert. Die Profis gehen dem Thema lieber aus dem Weg. "Ich spiele da, wo mich der Trainer aufstellt. Aber natürlich will ich gerne von Anfang an dabei sein", sagte van Persie, beim FC Arsenal in dieser Saison Torschützenkönig der englischen Premier League.

Doch für van Marwijk wird es nicht leichter. Gegen Bulgarien, die durch die Treffer von Ivelin Popov (50. Minute, Handelfmeter) und Zweitligaprofi Ilijan Micanski vom FSV Frankfurt (90.+3) ein unerwartetes Erfolgserlebnis feierten, kam zum Ende eben noch Arjen Robben zu einem Kurzeinsatz. Und der Bayern-Profi sitzt bekanntlich auch nicht gerne draußen.

Pech hatte dagegen der Ex-Hamburger Joris Mathijsen. Der Verteidiger schied bereits nach einer Viertelstunde mit einer Verletzung am linken hinteren Oberschenkel aus. Erst nach Untersuchungen zu Beginn der Woche wird deutlich sein, wie lange der 32-Jährige ausfällt. "Es scheint nichts gerissen zu sein, doch auch eine Zerrung dauert zehn bis 15 Tage", sagte van Marwijk.

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