American Football:Eine Liga protestiert gegen Trump

US-Präsident Donald Trump beschimpft NFL-Spieler, die aus Protest während der Hymne knien. Er zieht damit den Unmut der amerikanischen Sportwelt auf sich.

Von David Ryborz

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Alles begann mit Colin Kaepernick: Der frühere Quarterback der San Francisco 49ers kniete vergangenes Jahr als erster NFL-Spieler während der Nationalhymne, um gegen Polizeigewalt und Rassendiskriminierung in den USA zu protestieren. US-Präsident Donald Trump echauffierte sich nun fast ein Jahr später während einer Rede in Alabama über dieses Verhalten: "Wäre das nicht großartig, wenn einer der Vereinsbesitzer, sollte jemand unsere Flagge nicht respektieren, sagen würde: 'Schafft den Hurensohn vom Feld! Raus! Er ist gefeuert! Er ist gefeuert!' Jemand wird das machen und dann die beliebteste Person in diesem Land sein."

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Daraufhin zeigten sich viele Spieler und Trainer am dritten Spieltag der NFL solidarisch mit Kaepernick, sie blieben der Nationalhymne fern oder brachten auf andere Art und Weise ihren Protest zum Ausdruck. Unter anderem auch Michael Bennett (Mitte), Defensivspieler der Seattle Seahawks. Der 31-Jährige wurde Anfang September Opfer von Polizeigewalt in Las Vegas, in einem Statement prangerte er das Verhalten der Behörden an.

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Die Teams der Jacksonville Jaguars und der Baltimore Ravens stellten sich im Rahmen der International Series im Londoner Wembley Stadium gegen Trump.

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Auch Ravens-Headcoach John Harbaugh, Super-Bowl-Sieger 2012, und seine Tochter Alison zeigten Solidarität mit den NFL-Profis.

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Die Pittsburgh Steelers entschließen sich zu einer etwas anderen Art des Protests: Die Mannschaft blieb während der Hymne in der Kabine.

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Marcus Peters, Defensivspieler bei den Kansas City Chiefs, machte mit dem "Black Power"-Gruß auf die Missstände aufmerksam.

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Auch der deutsche Defensivspieler Kasim Edebali (91) von den Denver Broncos unterstützte seine Mitspieler. Mit Seth DeValve, Tight End bei den Cleveland Browns, kniete vor einem Monat auch erstmals ein weißer Spieler. Er wolle Aufmerksamkeit dafür erzeugen, dass in den USA noch viel Arbeit zu tun sei, meinte DeValve, dessen Ehefrau Afroamerikanerin ist.

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Doch nicht alle unterstützen das Verhalten der Sportler. "Die stille Mehrheit steht mit Trump", schrieb ein Fan auf sein Plakat. Der US-Präsident verteidigt seine Angriffe. Das zu tun, sei "sehr, sehr respektlos gegenüber unserer Flagge und unserem Land", sagte Trump am Sonntag. "Ganz gewiss glaube ich, dass die Teambesitzer etwas dagegen tun sollten." Trump wies zugleich Vorwürfe zurück, dass er mit seiner Kritik "Rassenspannungen" angeheizt habe. "Das hier hat nichts mit Rassen oder irgendetwas anderem zu tun", sagte der Republikaner. "Das hat etwas mit Respekt für unser Land zu tun und mit Respekt für unsere Fahne."

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Sängerin Meghan Linsey kann mit dieser Sichtweise überhaupt nichts anfangen. Vor dem Spiel der Seattle Seahawks gegen die Tennesse Titans ging sie demonstrativ in die Knie, nachdem sie die Nationalhymne noch im Stehen gesungen hatte.

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Linsey sang übrigens vor leeren Spielerbänken. Beide Mannschaften beschlossen, erst danach auf das Spielfeld zu kommen.

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Seahawks-Quarterback Russell Wilson und seine Teamkollegen betraten Arm in Arm das Spielfeld. Die Titans taten es ihnen gleich.

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Einige Spieler der Oakland Raiders blieben während der Hymne auf der Bank sitzen.

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Trump hat aber nicht nur den Ärger der NFL auf sich gezogen. Stephen Curry, NBA-Champion mit den Golden State Warriors, nahm eine Einladung des Präsidenten ins Weiße Haus nicht an. Trump zog via Twitter die Einladung an den Basketballer zurück. Daraufhin bezeichnete LeBron James, Currys großer Rivale, den Präsidenten als "Penner".

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Der Protest hat auch den Baseball erreicht. Bruce Maxwell von den Oakland Athletics kniete vor dem MLB-Spiel gegen die Texas Rangers.

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