Gewalt im Amateurfußball:Ein alarmierender Trend

Lesezeit: 2 min

In einer Umfrage unter Schiedsrichtern gaben mehr als 40 Prozent an, dass sie auch aufgrund "mangelnden Respekts von Spielern, Trainern und Zuschauern" aufgehört haben, zehn Prozent explizit wegen "Gewalt gegen Schiedsrichter". (Foto: Johannes Simon)

In Deutschland werden 0,08 Prozent aller Fußballspiele im Amateurbereich abgebrochen. Das klingt wenig dramatisch, doch die Entwicklung ist eindeutig negativ. Der DFB hat das Problem erkannt - doch es nur zu benennen, reicht nicht aus.

Kommentar von Martin Schneider

Zunächst einmal kann man beim großen und emotionalen Thema "Gewalt auf Amateurfußballplätzen" feststellen, dass sich der Ton des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) geändert hat. Seit 2015 erhebt der Verband systematisch Daten über Vorfälle und Spielabbrüche und veröffentlicht sie unter dem Titel "Lagebild Amateurfußball". 2019 ließ sich der damalige DFB-Vize Rainer Koch noch bei der Vorstellung des jährlichen Reports mit den Worten zitieren, der Spielbetrieb in Deutschland laufe "weitgehend störungsfrei". Als Beleg diente ihm eine Zahl: 0,05 Prozent aller Spiele mussten abgebrochen werden, was im Umkehrschluss bedeutete, dass 99,95 Prozent aller Spiele nicht abgebrochen werden mussten. Alles gut also.

Zur SZ-Startseite

SZ Plus22 aus 2022
:Mit voller Wucht

Schläge, Tritte, Psychoterror: Mehrere Frauen erheben Anschuldigungen gegen bekannte Fußballer. Doch diese werden von einem Netzwerk aus Vereinen, Anwälten und Beratern geschützt. Ein Blick hinter die Hochglanzfassade eines Milliardenspektakels.

Von P. Bauer, L. Kampf, J. Stegemann, R. Wiegand, M. Backhaus, G. Keller und J. Peters

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: